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Russland: Ukrainische Journalistin Viktoria Roshchyna vor Tod gefoltert


Nie offiziell angeklagt
Massiv gefoltert: Ukrainische Journalistin stirbt in russischer Haft

Von t-online
Aktualisiert am 07.03.2025Lesedauer: 2 Min.
Victoria Roschtschyna bei einer Gerichtsanhörung (Archivbild): Sie soll bei einem Transport in ein Gefängnis in Russland gestorben sein.Vergrößern des Bildes
Viktoria Roschtschyna bei einer Gerichtsanhörung (Archivbild): Sie soll bei einem Transport in ein Gefängnis in Russland gestorben sein. (Quelle: Stanislav Yurchenko)
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Eine ukrainische Journalistin starb im vergangenen Jahr in einem russischen Gefängnis. Jetzt wird klar: Sie wurde vor ihrem Tod gefoltert und ausgehungert.

Die ukrainische Journalistin Viktoria Roschtschyna ist Recherchen mehrerer Medien zufolge während ihrer Haft in Russland gefoltert worden, bevor sie starb. Laut einer gemeinsamen Untersuchung ukrainischer Nachrichtenportale und der Organisation Reporter ohne Grenzen wog sie vor ihrem Tod nur noch 30 Kilogramm.

Roschtschyna war im Sommer 2023 in die von Russland besetzten Gebiete der Ukraine gereist, um Berichten über Folterkammern nachzugehen, wie "Slidstvo.Info" berichtet. In der Stadt Enerhodar, nahe des Atomkraftwerks Saporischschja, sei sie festgenommen worden. Nach einem Gefängnisaufenthalt in Melitopol wurde sie schließlich in das Untersuchungsgefängnis im russischen Taganrog verlegt. Dort sei sie misshandelt worden.

Mit Elektroschocks und Messern gequält

Eine ehemalige Zellengenossin berichtete den Journalisten, dass Roschtschyna regelmäßig mit Elektroschocks und Messern gefoltert worden sei. Die Inhaftierte habe "mehrere Narben" an Roschtschynas Armen und Beinen gesehen, darunter eine frische Wunde am Unterarm. Zudem sei Roschtschyna der Zugang zu medizinischer Versorgung verweigert worden, was ihren Gesundheitszustand rapide verschlechtert habe. Sie habe abgenommen, sei zunehmend schwächer geworden und habe schließlich nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen können. Seit dem 8. September 2024 sei sie nicht mehr gesehen worden.

Gut einen Monat später erhielt Roschtschynas Vater eine E-Mail vom russischen Verteidigungsministerium, in dem ihm mitgeteilt wurde, sie sei am 19. September 2024 verstorben. Eine genaue Todesursache oder weitere Dokumente wurden nicht übermittelt. Ihr Vater wartet noch immer auf die Herausgabe ihres Leichnams. Nach Angaben der ukrainischen Staatsanwaltschaft war Roschtschyna nie offiziell angeklagt. Sie war bereits zu Kriegsbeginn kurzzeitig von russischen Truppen festgesetzt, dann aber freigelassen worden. Später kehrte sie über Polen und Lettland in die russisch besetzten Gebiete zurück, um weiter zu recherchieren.

Reporter ohne Grenzen kritisierte die russischen Behörden und forderte Aufklärung. "Diese Untersuchung zeigt das Ausmaß der Misshandlungen, die Viktoria Roschtschyna erlitten hat, und die extreme Verzögerung bei ihrer medizinischen Behandlung", erklärten Vertreter der Organisation. Aufgrund der Verweigerung einer angemessenen Versorgung sei Russland verantwortlich für ihren Tod. Dass ihr Leichnam weiterhin nicht übergeben wurde, werfe Fragen zur Todesursache auf.

Verwendete Quellen
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