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Nach Ukraine-Sanktionen: Öl-Magnat aus Ungarn widerspricht Viktor Orbán


Angebliche Energiekrise
"Keine Panik": Ungarischer Öl-Magnat widerspricht Orbán

Von t-online, lmk

Aktualisiert am 06.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Ungarns Regierungschef Viktor Orbán war kein Fan der Eröffnungsfeier in Paris.Vergrößern des Bildes
Ungarns Regierungschef Viktor Orbán (Archivbild): Durch Sanktionen seitens der Ukraine gegenüber Russland fiel ein großer Teil der ungarischen Ölversorgung weg. (Quelle: IMAGO/Chris Kleponis - Pool via CNP)

Nach Sanktionen seitens der Ukraine, die russischen Öltransporte weiter einzuschränken, äußerte sich Ungarn besorgt über die eigene Länderversorgung. Ein Experte gibt nun Entwarnung.

Ein angeblich drohender Ölmangel in Ungarn wegen des Stopps von Rohöltransiten des russischen Konzerns Lukoil durch die Ukraine scheint unwahrscheinlicher, als zunächst gedacht. Das teilte Zsolt Hernádi, CEO des ungarischen Öl- und Gaskonzerns MOL Group während einer Konferenz am Montag, mit.

"Lasst uns nicht in Panik verfallen", sagte Hernadi vor den Konferenzteilnehmern und erklärte, dass Ungarn über strategische Reserven für 90 Tage verfügt. Darüber hinaus besteht laut dem CEO die Option, russisches Rohöl über Kroatien zu beziehen.

Ungarn und die Slowakei werden bislang über den Südstrang der Druschba-Pipeline von Russland mit Öl versorgt. Der russische Ölkonzern Lukoil, der die größten Mengen an die beiden Länder lieferte, darf nun jedoch wegen Sanktionen der Regierung in Kiew kein Öl mehr durch die Ukraine transportieren. Mehr zu den Strafmaßnahmen lesen Sie hier.

Im Gegensatz zu Hernádi hatte sich Ministerpräsident Orbán zuvor stets besorgt geäußert. Auch die Slowakei hatte diese Sorgen geteilt. Gemeinsam forderten die beiden Länder in einem Beschwerdebrief an die Europäische Union eine Intervention der Staatengemeinschaft. Mehr dazu lesen Sie hier.

EU-Beamte äußern Unmut über Ungarn

Laut Bloomberg äußerten einige EU-Beamte privat ihren Unmut darüber, dass weder Ungarn noch die Slowakei es geschafft hatten, ihre Abhängigkeit von russischem Öl zu reduzieren, wie es viele andere EU-Mitgliedstaaten getan haben. Die EU hatte zu Beginn der russischen Invasion Ölimporte aus Russland über den Seeweg gestoppt. So sollte lediglich die Druschba-Pipeline übergangsweise als Importweg für die abhängigen Länder wie Ungarn und die Slowakei übrig bleiben.

Seit dem russischen Angriffskrieg hat auch die Ukraine Sanktionen verhängt, um die russischen Öltransporte einzuschränken. Zuletzt hat die Ukraine im Juni den Transport von russischem Öl des Konzerns Lukoil über ihr Territorium verboten. Der Transit lief jedoch zunächst weiter. Mitte Juli wurden die Lukoil-Öltransporte dann endgültig gestoppt, was insbesondere die Spannungen zwischen der Ukraine und Ungarn zuletzt verstärkte.

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