Trauerfeier für Franziskus Selenskyj hätte viel weiter hinten sitzen müssen

Die Trauerfeier für einen Papst verläuft nach strengen Regeln. Für den ukrainischen Präsidenten gab es allerdings eine Ausnahme.
Bei der Trauerfeier für Papst Franziskus auf dem Petersplatz hat der Vatikan das traditionelle diplomatische Protokoll außer Kraft gesetzt: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erhielt einen prominenten Platz in der ersten Reihe – direkt neben anderen Staats- und Regierungschefs wie Donald Trump und Emmanuel Macron. Das berichtet die britische Zeitung "Telegraph".
Normalerweise bestimmt das vatikanische Protokoll, dass die Sitzordnung alphabetisch nach dem französischen Ländernamen erfolgt. Dadurch hätte Selenskyj als Präsident der Ukraine deutlich weiter hinten platziert werden müssen. Laut Vatikan-Sprecher Matteo Bruni sei jedoch einfach ein freier Platz genutzt worden.
Meloni saß weiter hinten
Selenskyj, der zusammen mit seiner Frau Olena Selenska angereist war, wurde beim Betreten seines Sitzplatzes mit spontanem Applaus begrüßt. Beobachter werten die Geste als politisches Signal, insbesondere im Kontext neuer Hoffnungen auf einen Durchbruch bei den Friedensverhandlungen im Krieg gegen Russland.
Während Selenskyj elf Sitze von Donald Trump entfernt saß, hielten sich die Organisatoren ansonsten an die diplomatischen Vorgaben. So nahm der britische Thronfolger, Prinz William, neben dem scheidenden deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz Platz, und auch US-Präsident Joe Biden war unter den Gästen, wenn auch etwas weiter hinten in der fünften Reihe.
Das Staatsbegräbnis brachte eine Vielzahl internationaler Spitzenpolitiker nach Rom – darunter auch Frankreichs Präsident Macron und Italiens Staatsoberhaupt Sergio Mattarella. Für Italiens Premierministerin Giorgia Meloni machte der Vatikan keine Ausnahme: Sie musste dem Protokoll entsprechend in einer hinteren Reihe Platz nehmen.
- telegraph.co.uk: "Zelensky given front-row seat in breach of Vatican protocol" (englisch)
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