t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & Symptome

Raynaud-Syndrom: Symptome und Ursachen


Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Plötzlich weiße Finger
Raynaud-Syndrom – welche Symptome und Ursachen möglich sind


Aktualisiert am 27.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau betastet ihre Hand.Vergrößern des Bildes
In gut neun von zehn Fällen gibt es keine erkennbaren Ursachen für das Raynaud-Syndrom. (Quelle: sanjagrujic/getty-images-bilder)
News folgen

Kommt es immer wieder zu Schüben, in denen sich die Finger weiß färben, steckt wahrscheinlich das Raynaud-Syndrom dahinter. Was sind die Ursachen?

Typisch für das Raynaud-Syndrom ist, dass sich die Finger und/oder Zehen anfallsweise weiß verfärben – meist als Reaktion auf Kälte oder Stress. Wärme kann sich lindernd auf die Beschwerden auswirken.

Schuld an dem Phänomen ist eine vorübergehende Durchblutungsstörung, die durch Gefäßkrämpfe ausgelöst wird. Die zeitweilige Weißfärbung kann als Folge einer Grunderkrankung auftreten; dann sprechen Fachleute von einem sekundären Raynaud-Syndrom. Viel häufiger tritt die Durchblutungsstörung jedoch ohne bekannte Gründe auf (primäres Raynaud-Syndrom) – dann gilt es als harmlos.

Gut zu wissen

Eine andere Bezeichnung für das Raynaud-Syndrom ist Morbus Raynaud. Umgangssprachlich kennen manche die Erkrankung auch als Weißfingerkrankheit.

Raynaud-Syndrom: Typische Symptome

Das Raynaud-Syndrom tritt in der Regel an den Fingern oder Zehen auf und bewirkt, dass diese durch zeitweilig verengte Gefäße blutleer und weiß werden, teilweise aber auch steif und taub. Schmerzen oder Missempfindungen wie Kribbeln können ebenfalls zu den Symptomen zählen.

Häufig bleibt es bei der anfallsweisen Weißfärbung der Finger oder Zehen. Manchmal durchlaufen diese jedoch noch zwei weitere Symptom-Phasen, während der sie sich erst blaugrau und schließlich rot färben und teils anschwellen.

Gut zu wissen

In seltenen Fällen können auch andere Körperbereiche vom Raynaud-Syndrom betroffen sein, etwa Ohren, Nase, Zungenspitze oder Brustwarzen.

Beim primären Raynaud-Syndrom zeigen sich die Symptome typischerweise folgendermaßen:

  • meist an allen Fingern außer dem Daumen
  • in der Regel an beiden Händen und symmetrisch
  • eher selten sind die Zehen betroffen
  • die anfallsweise Weißfärbung dauert wenige Minuten bis höchstens eine halbe Stunde an
  • keine Gewebeschäden durch die zeitweilig gestörte Durchblutung
  • Schmerzen und taubes Gefühl sind möglich, Hände lassen sich dennoch problemlos benutzen
  • Symptome sind zwar lästig, schränken den Alltag jedoch nicht ein

Beim sekundären Raynaud-Syndrom machen sich die Symptome etwas anders bemerkbar:

  • Symptome treten zum Teil asymmetrisch auf
  • öfter nicht nur Finger, sondern auch Zehen betroffen
  • Raynaud-Anfälle dauern länger und kommen häufiger vor
  • je nach ursächlicher Grunderkrankung in ausgeprägten Fällen Gewebeschäden möglich

Primäres Raynaud-Syndrom: Ursachen

Vom primären Raynaud-Syndrom sind fast ausschließlich Frauen betroffen, aber nicht nur. Welche Ursachen diese Form der Erkrankung hat, ist bislang nicht sicher geklärt. Die ersten Symptome zeigen sich in der Regel bereits in jungen Jahren – bei Frauen meist mit Eintritt in die Pubertät oder danach. Nach den Wechseljahren lassen die Beschwerden dann häufig wieder nach. Möglicherweise spielen deshalb hormonelle Ursachen eine Rolle.

Vielleicht tragen auch genetische Einflüsse beim primären Raynaud-Syndrom zu den Ursachen bei: Viele Betroffene sind nicht die einzigen in der Familie, bei denen sich die Durchblutungsstörung zeigt.

Sekundäres Raynaud-Syndrom: Ursachen

Kennzeichnend für das sekundäre Raynaud-Syndrom ist, dass es sich erst später im Leben bemerkbar macht – bei den meisten Betroffenen erst ab einem Alter von 40 Jahren.

Das sekundäre Raynaud-Syndrom entwickelt sich üblicherweise infolge einer anderen bestehenden Erkrankung. Nicht immer ist diese zum Zeitpunkt der Diagnose bereits bekannt. Daneben gibt es auch einige andere Ursachen beziehungsweise äußere Einflüsse, die infrage kommen.

Zu den möglichen Ursachen für ein sekundäres Raynaud-Syndrom zählen etwa Erkrankungen oder Verletzungen wie:

  • Sklerodermie
  • Lupus erythematodes
  • rheumatoide Arthritis
  • Arteriosklerose
  • Thrombosen oder Embolien
  • Thrombangiitis obliterans (Winiwarter-Buerger-Syndrom), einer bei Raucherinnen und Rauchern häufigen Gefäßentzündung
  • Gefäßschädigungen im Rahmen von Diabetes mellitus (diabetische Angiopathie)
  • Polyneuropathie
  • Leukämie
  • Thrombozytose (krankhaft erhöhte Thrombozytenzahl)
  • Faktor-V-Leiden-Mutation (erblich bedingte Blutgerinnungsstörung)
  • Erfrierungen
  • Hypothenar-Hammer-Syndrom, einer arteriellen Verletzung im Kleinfingerballen, die auftreten kann, wenn die Hand als Schlagwerkzeug genutzt wird (etwa bei Sportarten wie Karate, Volleyball oder häufig auch bei handwerklichen Tätigkeiten)
  • Schäden in der Hand durch Vibrationen, meist infolge häufigen Gebrauchs von hochtourigen Handgeräten, die Vibrationen im Bereich von 20 bis 1.000 Hertz erzeugen (wie Bohrer, Fräsen, Motorsägen, Poliermaschinen, Schneidemaschinen, Schleifmaschinen)

Daneben wird das sekundäre Raynaud-Syndrom manchmal auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente verursacht. Das kann beispielsweise der Fall sein bei:

  • Betablockern (Medikamente zur Blutdrucksenkung)
  • Ergotamin (Mittel gegen Migräne)
  • Bromocriptin (Einnahme etwa bei Parkinson, ausbleibender Regelblutung oder zum Abstillen)
  • Cabergolin (Einnahme etwa bei Parkinson, Restless-Legs-Syndrom, erhöhtem Prolaktinspiegel oder zum Abstillen)
  • Krebsmittel (Zytostatika) wie Cisplatin

Raynaud-Syndrom: Was löst die anfallsweise Weißfärbung der Finger aus?

Ausgelöst wird ein Raynaud-Anfall vor allem durch Kälte, zum Beispiel bei kühlem Wetter ab Außentemperaturen um die 10 Grad Celsius, insbesondere wenn es gleichzeitig feucht ist. Auch kaltes Wasser (etwa beim Händewaschen), das Berühren kalter Gegenstände oder plötzliche Temperaturwechsel generell können Auslöser sein. Manche Betroffene haben eher bei kühlem Frühlings- oder Herbstwetter Raynaud-Anfälle als bei Minusgraden im Winter. Überdies gilt emotionaler Stress als möglicher Auslöser. Mehr dazu, welche Rolle die Psyche beim Raynaud-Syndrom spielt, lesen Sie hier.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Raynaud Disease". Online-Informationen von StatPearls: www.statpearls.com (Stand: 11.8.2021)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



TelekomCo2 Neutrale Website