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Raynaud-Syndrom: Welche Rolle die Psyche bei Anfällen spielt


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Plötzlich weiße Finger
Raynaud Syndrom – wie die Psyche Anfälle beeinflusst


22.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Nicht nur Kälte, auch Stress kann Raynaud-Anfälle hervorrufen.Vergrößern des Bildes
Nicht nur Kälte, auch Stress kann Raynaud-Anfälle hervorrufen. (Quelle: AntonioGuillem/getty-images-bilder)

Beim Raynaud-Syndrom lösen sowohl Kälte als auch Stress die anfallsweise Weißfärbung der Finger aus. Welche Rolle die Psyche dabei spielt.

Bei Menschen mit Raynaud-Syndrom rufen Gefäßkrämpfe eine vorübergehende Durchblutungsstörung in den Fingern (teils auch in den Zehen) hervor. Als Folge nehmen diese eine blassweiße Färbung an. Auch Missempfindungen wie Kribbeln, ein Kältegefühl oder Schmerzen können auftreten.

Auslöser solch eines Raynaud-Anfalls ist in der Regel Kälte, oft aber auch die Psyche: Bei den Betroffenen bewirkt emotionaler Stress – sowohl positiver Stress als auch negativer Stress (wie Angst) – offenbar oft das Gleiche wie Kälte.

Dass bei Menschen mit Raynaud-Syndrom die Gefäße auf emotionalen Stress genauso reagieren wie auf Kälte, erscheint im ersten Moment vielleicht verwunderlich. Der Grund dafür liegt jedoch ganz einfach darin, wie der Körper funktioniert.

Die in der Haut liegenden Blutgefäße reagieren auf veränderte Temperaturen, indem sie sich entweder verengen oder weiten. Die Steuerung übernimmt hierbei vor allem das sympathische Nervensystem, welches zum vegetativen Nervensystem gehört. Das ist derselbe Teil des Nervensystems, der auf unsere Psyche reagiert, wenn wir innerlich aufgewühlt und gestresst sind.

Bei Menschen mit Raynaud-Syndrom verengen sich die Gefäße jedoch speziell in den Händen (oder Füßen) in übertriebenem Maß – bei Kälte ebenso wie als Reaktion auf Stress oder Ängste – und lösen dadurch die anfallsweise Weißfärbung der Finger oder Zehen aus.

Mit anderen Worten: Sowohl Kälte als auch emotionaler Stress setzen bei den Betroffenen Botenstoffe frei, welche schließlich dazu führen, dass sich die Gefäße in den Händen (oder Füßen) krampfartig verengen. Warum genau es bei Personen mit Raynaud-Syndrom zu solch einer Fehlregulation kommt, ist wissenschaftlich noch nicht vollends geklärt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Raynaud-Syndrom". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 5.6.2019)
  • "Raynaud-Phänomen". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 24.9.2018)
  • Wigley, F. M., et al.: "Raynaud’s Phenomenon". The New England Journal of Medicine, Nr. 375, Iss. 6, pp. 556-65 (2016)
  • "Die Durchblutungsstörung Raynaud-Phänomen" (PDF). Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Angiologie und Gesellschaft für Gefäßmedizin: www.dga-gefaessmedizin.de (Stand: April 2011)
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