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Raynaud-Syndrom: Welche Behandlung hilft?


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Hilfe bei Anfällen
Wie sich das Raynaud-Syndrom behandeln lässt


Aktualisiert am 07.03.2024Lesedauer: 4 Min.
Bei einem akuten Raynaud-Anfall kann Wärme helfen.Vergrößern des Bildes
Bei einem akuten Raynaud-Anfall kann Wärme helfen. (Quelle: pepifoto/getty-images-bilder)
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Typisch für das Raynaud-Syndrom ist eine anfallsweise Weißfärbung der Finger. Wie lässt sich die Durchblutungsstörung behandeln?

Beim Raynaud-Syndrom ist die Durchblutung in den Händen anfallsweise gestört. In der verfärben sich einzelne oder mehrere Finger an ihrer Beugeseite blassweiß. Teils nehmen sie danach eine bläuliche und dann eine rötliche Farbe an. Manchmal gehen weiter Beschwerden damit einher, wie ein taubes oder kaltes Gefühl, Kribbeln oder Schmerzen. Ausgelöst wird ein Raynaud-Anfall vor allem durch Kälte oder Stress.

Gut zu wissen

Meist sind die Hände vom sogenannten Raynaud-Phänomen betroffen, in manchen Fällen aber auch die Füße sowie seltener andere Körperteile wie die Nase, die Ohren, die Zungenspitze oder die Brustwarzen.

Fachleute unterscheiden beim Raynaud-Syndrom zwischen einer primären und einer sekundären Form. Die häufigere primäre Form tritt üblicherweise bereits im Jugendalter auf und hat in der Regel keine krankhaften Ursachen. Die sekundäre Form hingegen entwickelt sich als Folge einer anderen zugrunde liegenden Erkrankung und zeigt sich bei Betroffenen überwiegend erst nach dem 40. Lebensjahr.

Das primäre Raynaud-Syndrom erfordert in den meisten Fällen keine Behandlung im eigentlichen Sinn. Sind die damit verbundenen Beschwerden jedoch derart ausgeprägt, dass sie im Alltag stören, hilft es als "Therapie" in der Regel bereits, auf einige allgemeine Maßnahmen zu achten. Diese bestehen vor allem darin, Dinge zu meiden, die eine anfallsweise Weißfärbung der Finger herbeiführen. Das primäre Raynaud-Syndrom gilt als harmlos und verläuft meist ohne weitere Komplikationen. Bei Frauen lassen die Raynaud-Anfälle oft von selbst nach, sobald sie in die Wechseljahre kommen.

Beim sekundären Raynaud-Syndrom spielen solche vorbeugenden Maßnahmen zwar auch eine Rolle. Es ist hier jedoch insbesondere wichtig, die ursächliche Grunderkrankung zu behandeln, um Komplikationen zu vermeiden.

Raynaud-Anfällen vorbeugen

Wer Raynaud-Anfällen vorbeugen will, muss vor allem zwei Dinge wissen:

  • Ungünstig kann sich alles auswirken, was die Gefäße in den Händen und/oder Füßen enger werden lässt.
  • Positiv auf die Anfälle wirkt sich hingegen alles aus, was die Gefäße in Händen und Füßen erweitert, da das Blut dann besser fließen kann.

Kälte vermeiden

Kälte ist einer der Hauptauslöser für Raynaud-Anfälle, insbesondere, wenn diese mit Feuchtigkeit verbunden ist oder es zu raschen Temperaturwechseln kommt. Kritisch sind dabei häufig nicht erst Minustemperaturen – bei vielen Betroffenen löst bereits feuchtkaltes Wetter um die zehn Grad Celsius die anfallsweise Weißfärbung der Finger aus. Daneben rufen jedoch auch teilweise bereits das bloße Berühren von kalten Gegenständen, kaltes Wasser oder das Verweilen vor der Kühltheke im Supermarkt bei vielen die typische Weißfärbung der Finger hervor.

Den Körper warm halten

Helfen kann es, sich bei kühlen Temperaturen (auch bei milden Werten um die zehn Grad) wärmer zu kleiden und insbesondere die Hände und Füße möglichst warm zu halten, etwa mit (beheizbaren) Handschuhen oder Taschenwärmern. Als Handschuhe eignen sich insbesondere Fäustlinge gut. Die Füße lassen sich beispielsweise mit dicken Socken, wärmenden Einlegesohlen oder gefütterten und wasserabweisenden, aber atmungsaktiven Schuhen vor Kälte schützen. Bei Haushaltstätigkeiten, die mit Nässe einhergehen (wie Putzen), können Gummihandschuhe ratsam sein.

Stress verringern

Stress kann ebenfalls Raynaud-Anfälle auslösen. Selbst wenn sich Stress nicht immer vermeiden lässt, gibt es dennoch Möglichkeiten, den Stresslevel im Allgemeinen zu senken. Dabei helfen können insbesondere Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder auch Yoga, sofern diese regelmäßig praktiziert werden. Viele Krankenkassen bieten zudem Kurse an, die zu einem besseren Umgang mit Stress beitragen können.

Auf Rauchen verzichten

Rauchen verengt die Gefäße und verschlechtert die Durchblutung. Deshalb sollten Betroffene mit Raynaud-Syndrom nicht rauchen und auch Passivrauchen vermeiden, denn das Einatmen von Tabakrauch kann zu schwereren und häufigeren Anfällen führen.

Nebenwirkungen von Medikamenten prüfen

Verschiedene Medikamente (wie Betablocker oder bestimmte Migränemittel) haben eine gefäßverengende Wirkung und können so Raynaud-Anfälle begünstigen. Wer solche Mittel einnimmt, sollte Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin halten. Möglicherweise gibt es alternative Präparate, auf die gewechselt werden kann.

Vibrationen vermeiden

Häufiges Arbeiten mit hochtourig vibrierenden Handgeräten (Vibrationen im Bereich von 20 bis 1.000 Hertz), wie etwa manchen Bohrern, Fräsen, Motorsägen, Poliermaschinen, Schneidemaschinen oder Schleifmaschinen, kann sich ungünstig auswirken und sollte vermieden werden.

Ebenfalls abzuraten ist von handwerklichen Tätigkeiten und Sportarten, bei denen die Hand als Schlagwerkzeug genutzt wird. Hierunter fallen etwa Karate oder Volleyball.

Kaffeekonsum gegebenenfalls herunterfahren

Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke haben einen gefäßverengenden Effekt und können unter Umständen Raynaud-Anfälle begünstigen. Betroffene, die darauf empfindlich reagieren, sollten koffeinhaltige Getränke besser meiden oder den Konsum verringern.

Raynaud-Syndrom: Akute Anfälle lindern

Um einen akuten Raynaud-Anfall zu lindern, helfen zur Behandlung allgemein Maßnahmen, die die Durchblutung in den Händen (oder Füßen) steigern, etwa durch Wärme oder Bewegung. Positiv können sich beispielsweise folgende Tipps auf die Hände auswirken:

  • Die Hände unter warmes Wasser halten oder auf andere Weise wärmen – etwa mit Taschenwärmern, durch Händereiben oder indem die Hände unter die Achseln gesteckt werden.
  • Die Arme windmühlenartig kreisen lassen.
  • Die Hände wechselweise öffnen und zur Faust schließen.

Raynaud-Syndrom: Wie Bewegung bei der Behandlung helfen kann

Positiv kann sich bei Menschen mit Raynaud-Syndrom langfristig ein muskelkräftigendes Training für die Finger auswirken, etwa mit speziellen Finger- oder Grifftrainern. Diese Form der Fingerfitness fördert die lokale Durchblutung, ohne dabei den Sympathikus, also jenen Teil des vegetativen Nervensystems, der auf gesteigerte Aktivität reagiert, zu stark zu aktivieren.

Zwar wird bei anderen Formen von Durchblutungsstörungen häufiger zu Ausdauersportarten wie Radfahren, Fußball oder Joggen geraten, im Falle eines Raynaud-Syndroms wirken sich diese jedoch unter Umständen ungünstig aus. Denn manche Betroffenen erleben während oder nach der Aktivität einen Raynaud-Anfall. Ursache dafür ist eine zu starke Aktivierung des Sympathikus, der bei solchen Sportarten Gefäße in jenen Körperbereichen verengt, die dafür nicht gebraucht werden, wie etwa in diesen Fällen die Finger. Das kann als Folge einen Raynaud-Anfall begünstigen.

Raynaud-Syndrom mit Medikamenten behandeln

Während sich bei vielen Betroffenen das Raynaud-Syndrom auf eine Weißfärbung der Finger und ein Kältegefühl beschränkt, fallen die Beschwerden vereinzelt jedoch stärker aus und gehen etwa mit deutlichen Schmerzen einher. Tragen die gängigen Maßnahmen hier nicht zu einer Linderung bei, können gefäßerweiternde Medikamente zur Behandlung infrage kommen, wie zum Beispiel Wirkstoffe aus der Gruppe der Calciumkanalblocker, ACE-Hemmer oder Alpharezeptorenblocker.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Abrufdatum: 12.9.2022)
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