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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gold dient als Indikator Ein Bluttest soll Krebs früh erkennbar machen
Mit ein paar Tropfen Blut im Labor zeigen, ob man Krebs hat, war bislang nur Zukunftsmusik. Doch australische Wissenschaftler haben genau das jetzt geschafft. Mit Hilfe von Nanopartikeln aus Gold können sie Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden.
Eine verlässliche Methode zur sehr frühen Erkennung von Krebs, die ohne größeren Aufwand und Belastungen für den Patienten möglich ist, fehlte bislang.
Aktuell ist es Wissenschaftlern um Abu Ali Ibn Sina von der University of Queensland in Brisbane (Australien) gelungen, in einer kleinen Blut- oder Gewebeprobe Krebszellen zu erkennen. Denn die krankhaften Zellen unterscheiden sich von gesunden.
Krebszellen sehen anders aus als gesunde
Konkret handelt es sich um eine Veränderung in der DNA, die den Unterschied macht. Am Erbgut jeder gesunden Körperzelle haften Moleküle aus der Gruppe der Methyle. Sie werden mit der Zeit mehr und sind gleichmäßig über die DNA der Zelle verteilt. Bei Tumorgewebe fehlen diese Anlagerungen an die DNA häufig und dort, wo sie doch vorhanden sind, treten sie an bestimmten Stellen untypisch gehäuft auf. Dadurch haben Krebszellen andere physikalische und chemische Eigenschaften. Diese Tatsache machten sich die Forscher zunutze.
Gold zeigt, wer Krebs hat
Die Experten haben nun eine Methode entwickelt, mit der sie diese Veränderungen am Erbgut schnell und einfach im Labor sichtbar machen können. Die Wissenschaftler gaben dazu gesunde Zellen und Tumorzellen in eine Nährlösung und versetzten sie mit Nanopartikeln von Gold. Durch die spezifische Struktur verbindet sich die DNA der Tumorzellen sehr leicht mit dem Edelmetall. Die Kleinstteilchen des Goldes dockten an den bösartigen Zellen an, an gesunden hingegen nicht. Und das wird praktischerweise sichtbar, denn die Lösung verändert ihre Farbe, sobald Krebszellen enthalten sind. Die Forscher können so auf einen Blick gesunde von kranken Zellen unterscheiden: "All dies findet in einem einzigen Tropfen Flüssigkeit statt und ist mit bloßem Auge zu erkennen", sagt Mitautor der Studie Matt Trau.
Methyl:
Der Begriff Methyl bezeichnet das zu den Alkylen gehörige Molekül mit der Summenformel CH3. Es kann als funktionelle Gruppe innerhalb von Molekülen oder als Radikal vorkommen.
Quelle: Flexikon.doccheck
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Welcher Krebs dahinter steckt, ist nicht nachweisbar
Das ist für sich genommen schon ein Riesenschritt. Bislang ist es mit diesem Verfahren allerdings nicht möglich, zu beurteilen, um welche Krebsart es sich handelt und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Zeigt ein solcher Bluttest, dass irgendwo im Körper Krebs ausgebrochen ist, dann geht die Suche erst richtig los. Die Wissenschaftler arbeiten deshalb genau an diesem Schritt: Sie wollen in Zukunft Art und Herkunft von Tumorzellen zurückverfolgen.
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Bluttests zur Krebsfrüherkennung in der Entwicklung
Innerhalb der onkologischen Forschung sind bereits andere Bluttests zur Krebsfrüherkennung in der Entwicklung, die auf sehr ähnlichen Prinzipien beruhen. So gibt es sogar einen Bluttest zur Früherkennung von Darmkrebs, der von einem Berliner Unternehmen entwickelt wurde und bereits in den USA von der amerikanischen Arzneimittelbehörde Food And Drug Administration (FDA) zugelassen wurde. Auf dem europäischen Markt ist der Bluttest noch nicht zugelassen.
Ein weiterer Bluttest zur Diagnose von acht Krebsarten, nämlich Eierstockkrebs, Leberkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Dickdarmkrebs, Lungen- und Brustkrebs wird momentan in den USA getestet. Unter dem Projektnamen "CancerSEEK" arbeitet ein Forscherteam um Nickolas Papadopoulos vom Kimmel Cancer Center in Baltimore an einem Verfahren, das ebenfalls unter anderem die DNA von Tumoren als Marker verwendet.
Bluttests zur Krebsfrüherkennung sind revolutionär
Bislang sind die Untersuchungsmethoden zur Krebserkennung sehr begrenzt. So können Darmkrebs und seine Vorstufen mithilfe einer Darmspiegelung gut sichtbar gemacht werden. Prostatakrebs hingegen wird über eine Tastuntersuchung diagnostiziert. Tumoren werden daher erst ab einer gewissen Größe gefunden. Brustkrebs zeigt mittels Mammographie auch schon kleine Tumoren, jedoch gibt es nicht selten Fehldiagnosen weil es zu sogenannten falsch positiven Befunden kommt. Es handelt sich dann nicht um Krebs. Manche Frau wird unnötig operiert. Zur Erkennung von Gebärmutterhalskrebs kann jährlich beim Gynäkologen ein Abstrich gemacht und Krebsvorstufen ermittelt werden. Bei Lungenkrebs hingegen ist es ganz schwierig: Wenn er erst über eine Röntgenaufnahme sichtbar wird, ist es schon zu spät.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.