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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mögliche Anzeichen Schwerer Vitamin-D-Mangel – was sind die Symptome?

Hinter einem schweren Vitamin-D-Mangel können unterschiedliche Ursachen stecken. Mit welchen Symptomen macht er sich bemerkbar?
Vitamin D spielt für unseren Körper eine wichtige Rolle – und dennoch gelingt es nicht allen Menschen, ihren Bedarf ausreichend zu decken. Kritisch kann es werden, wenn ein schwerer Vitamin-D-Mangel über längere Zeit vorliegt. Erfahren Sie hier, woran man einen starken Mangel erkennt und welche Symptome damit einhergehen können.
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Warum ist Vitamin D wichtig?
Vitamin D übernimmt im Körper viele Aufgaben. Vor allem für den Knochenstoffwechsel ist es essenziell: Es hilft dabei, Kalzium aus der Nahrung aufzunehmen und in die Knochen einzubauen.
Der Körper kann Vitamin D selbst bilden, sofern ausreichend Sonnenlicht auf die Haut trifft. Das gelingt jedoch in ausreichendem Maße hauptsächlich in den helleren Monaten von April bis einschließlich September. Stellt der Körper dabei genug Vitamin D her, kann er genug speichern, um damit über die dunkleren Wintermonate zu kommen.
Gut zu wissen
Für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung genügt es, sich zwischen März und Oktober zwei- bis dreimal die Woche für 5 bis 30 Minuten (je nach Hauttyp) im Tageslicht aufzuhalten. Dabei sollten fünf Prozent der Haut, also etwa Hände, Gesicht und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz sein.
Ein Mangel an Vitamin D kann sich unter anderem einstellen, wenn
- Menschen sich beruflich und in der Freizeit viel drinnen aufhalten,
- der größte Teil der Haut draußen mit Kleidung bedeckt ist,
- im Alter die Produktion von körpereigenem Vitamin D nachlässt,
- Menschen eine dunklere Hautfarbe haben oder in nördlichen Regionen leben,
- chronische Magen-Darm- oder Nierenerkrankungen bestehen.
Zwar enthalten auch manche Lebensmittel Vitamin D. Der Gehalt ist jedoch vergleichsweise gering, sodass sich mit ihnen nicht der komplette Tagesbedarf decken lässt. Schätzungen zufolge kann die Ernährung höchstens zu 10 bis 20 Prozent zur Bedarfsdeckung beitragen.
Wann liegt ein schwerer Vitamin-D-Mangel vor?
Liegt der Blutwert von 25-Hydroxyvitamin-D3 (Calcidiol) unter 30 Nanomol pro Liter (nmol/l) beziehungsweise unter 12 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml), ist davon auszugehen, dass eine mangelhafte Versorgung mit Vitamin D besteht.
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Derart niedrige Vitamin-D-Werte können auf Dauer das Risiko für Knochenerkrankungen wie Osteoporose, Osteomalazie und Rachitis erhöhen. Fachleute gehen davon aus, dass ein Vitamin-D-Mangel in Deutschland jedoch nur selten tatsächlich zu solchen Knochenerkrankungen führt.
Schwerer Vitamin-D-Mangel: Welche Symptome sind möglich?
Ein leichter Mangel an Vitamin D bleibt oft unbemerkt, selbst wenn er länger besteht. Bei einem schweren Mangel können auf Dauer jedoch auch spürbare Symptome auftreten. Diese hängen meist damit zusammen, dass der Knochenstoffwechsel gestört wird.
Bei Kindern kann sich ein schwerer Vitamin-D-Mangel in Form einer Rachitis äußern. Die Erkrankung kann sich unter anderem durch folgende Symptome bemerkbar machen:
- verformte Knochen, insbesondere der Beine (O-Beine), Rippen, Wirbelsäule
- weicher Schädelknochen, vor allem am Hinterkopf
- (bei Kleinkindern) ungewöhnlich langsames Schließen der Fontanelle
- Muskelschwäche in den Beinen
- Muskelkrämpfe
- (manchmal) erhöhte Anfälligkeit für Infekte
Wichtig zu wissen
Rachitis kam vor allem im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts häufig bei Kindern vor. In Deutschland tritt sie mittlerweile nur noch sehr selten auf.
Bei Erwachsenen kann ein schwerer Vitamin-D-Mangel auf lange Sicht eine Osteomalazie hervorrufen. Die Knochenerkrankung ist das Pendant zur kindlichen Rachitis und äußert sich zum Beispiel durch Symptome wie weiche Knochen, Knochenschmerzen und Muskelschwäche.
Eine anhaltende mangelhafte Versorgung mit Vitamin D kann vor allem bei älteren Menschen zudem eine Osteoporose (Knochenschwund) begünstigen. Mit welchen Symptomen diese genau einhergeht, lesen Sie hier.
Besteht bei Erwachsenen ein schwerer Vitamin-D-Mangel über längere Zeit, kann dies daher möglicherweise folgende Symptome hervorrufen:
- weiche Knochen
- schmerzende Knochen und Gelenke
- Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Muskelzuckungen
- erhöhtes Risiko für Stürze und Knochenbrüche
- Müdigkeit, rasche Erschöpfbarkeit
Wichtig zu wissen
Immer wieder ist zu lesen, dass ein schwerer Vitamin-D-Mangel bei Erwachsenen die Psyche oder das Immunsystem beeinträchtigen kann oder in Zusammenhang mit Krebs, Diabetes oder Bluthochdruck steht. Ausreichend belegt ist dies bislang jedoch nicht.
Schwerer Vitamin-D-Mangel: Was tun bei Verdacht?
Wer vermutet, dass bestehende Symptome mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel zusammenhängen, sollte einen Arzttermin vereinbaren. Mit einer Blutuntersuchung lässt sich feststellen, ob tatsächlich ein Mangel besteht und wie stark dieser ist. Bei einem schweren Mangel kann eine gezielte Behandlung mit hochdosierten Vitamin-D-Präparaten nötig sein.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 15.4.2025)
- "Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D". Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 18.3.2025)
- "Osteomalazie und Rachitis". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 18.9.2024)
- "Vitamin-D-Mangel". Online-Informationen von MSD-Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: August 2024)
- "Vitamin-D-Mangel". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: gesund.bund.de (Stand: 26.7.2024)
- "Bildung des körpereigenen Vitamin D". Online-Informationen des Bundesamts für Strahlenschutz: www.bfs.de (Stand: 25.6.2024)
- "Vitamin-D-Mangel". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 15.11.2023)
- Zittermann, A.: "Vitamin D: Ein historischer Bogen von der Rachitisprophylaxe bis zum Hochdosis-Hype". Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel, Vol. 16, pp. 97-103 (2023)
- "Vitamin D". Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de (Stand: 22.10.2012)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.