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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach dem Badeurlaub Vibrionen: Das sind die Symptome einer Infektion
Steigt die Wassertemperatur in der Nord- und Ostsee, ist das ideal für einen gefährlichen Erreger: Vibrionen. Was Sie gegen eine Infektion tun können.
Wenn sich nach dem Baden in der Nord- oder Ostsee kleine Wunden oder offene Hautstellen entzünden, kann es sich um eine Infektion mit Vibrionen handeln. Diese Erreger breiten sich bei warmen Wassertemperaturen über 20 Grad Celsius rasant aus. Über kaum sichtbare Wunden oder im Wasser entstandene Verletzungen können sie in den Körper eindringen und schwere Probleme verursachen.
Was sind Vibrionen?
Vibrionen sind eine Gruppe von Bakterien mit mehr als 20 Spezies. Zu den Bakterien, die Krankheiten auslösen können, gehören vor allem die Cholera-Vibrionen (Auslöser der Durchfallerkrankung Cholera) und die Nicht-Cholera-Vibrionen Vibrio vulnificus (Auslöser von Wundinfektionen) und Vibrio parahaemolyticus (Auslöser von Lebensmittelvergiftungen).
In Deutschland kommt es – wenn auch selten – vor allem durch die Vulnificus-Vibrionen zu Infektionen. Sie gelangen beim Baden in salzhaltigen Gewässern über kleine Wunden in den Körper und können schwere Wundinfektionen auslösen. Vibrionen als Auslöser von Lebensmittelvergiftungen kommen in Deutschland nur sehr selten vor. Ebenso die Cholera-Vibrionen: Sie werden meist aus anderen Ländern eingeschleppt und führen jährlich nur zu etwa zehn Fällen.
In welchen Gewässern kommen Vulnificus-Vibrionen vor?
Vulnificus-Vibrionen leben in Gewässern mit mäßigem Salzgehalt, also in Meer- und Brackwasser. In Europa kommen sie hauptsächlich in der Ostsee vor, vereinzelt auch in der Nordsee und in leicht salzhaltigen Binnengewässern. Dabei sind sie Bestandteil der normalen Bakterienflora und kein Anzeichen für eine fäkale Verunreinigung des Wassers.
Warme Wassertemperaturen über 20 Grad Celsius sind für die Bakterien ideal. In warmen Sommern vermehren sie sich daher rasant und können bei Badegästen zu Problemen führen.
Was sind typische Symptome einer Vibrionen-Infektion?
Vulnificus-Vibrionen können dazu führen, dass sich Wunden entzünden. Erste Symptome treten in der Regel schon 12 bis 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Erreger auf. Ein frühes Symptom einer Vulnificus-Infektion ist häufig ein lokaler Schmerz, der angesichts der meist kleineren Wunde überproportional stark erscheint. Zudem können weitere Symptome folgen, wie:
- Haut um die Wund herum wird rot, heiß und schwillt an
- Fieber
- Schüttelfrost
- lokale Blasenbildung
Wird die Infektion zu spät behandelt, können chirurgische Behandlungen bis hin zur Amputation von Gliedmaßen die Folge sein. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem geht der Erreger zudem häufig in die Blutbahn über und verursacht eine Blutvergiftung. In 25 bis 50 Prozent der Fälle verläuft diese sogar tödlich.
Zu den typischen Risikogruppen zählen daher ältere sowie immungeschwächte Personen und Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Leber-, Krebs- oder Herzerkrankungen.
Wie wird eine Infektion behandelt?
Eine Vulnificus-Infektion wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Da eine solche Infektion möglichst schnell behandelt werden muss, sollten Sie Ihren Arzt darüber informieren, dass die Wunde mit Salzwasser in Kontakt gekommen ist. Denn bei dringendem Verdacht auf eine Infektion mit Vibrionen empfiehlt es sich, nicht lang auf eine mikrobiologische Bestätigung eines Abstrichs zu warten.
Das Gute ist: Erfolgt eine schnelle antimikrobielle Therapie, sind Infektionen auch bei Risikopatienten in den Griff zu bekommen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- rki.de: "Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Nicht-Cholera-Vibrione". (Stand: Februar 2023)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- pschyrembel.de: "Vibrio vulnificus". (Stand: Januar 2021)
- flexikon.doccheck.com: "Wundinfektion". (Stand: März 2022)