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Bosch schließt Werke in Sebnitz und Leinfelden: Baubranche in der Krise


Power Tools
Krise am Bau: Bosch schließt zwei Werke in Deutschland

Von dpa
09.04.2025Lesedauer: 2 Min.
Technologiekonzern BoschVergrößern des Bildes
Die Bosch-Zentrale in Stuttgart (Archivbild): Das Unternehmen schließt Werke in Sachsen und Baden-Württemberg. (Quelle: Bernd Weißbrod/dpa/dpa-bilder)
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Die Krise am Bau hat Folgen: Bosch schließt seine Werke in Sebnitz und Leinfelden. Die Belegschaft kündigt Widerstand an.

Der Technologiekonzern Bosch will zwei Werke seiner Werkzeugsparte Power Tools in Deutschland schließen. Die Produktion im sächsischen Sebnitz und am Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart sollen nach 2026 nicht fortgeführt werden, teilte das Unternehmen mit. Von dem Schritt sind gut 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen.

Als Grund für die Schließung nennt Bosch unter anderem die Krise in der Baubranche und die Kaufzurückhaltung vieler Menschen aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage.

  • Im sächsischen Sebnitz sind derzeit rund 280 Menschen beschäftigt. Eine anderweitige Ausrichtung des Standorts sei wirtschaftlich nicht tragfähig. Bosch prüft, das Werk zu verkaufen.
  • In Leinfelden in Baden-Württemberg sind etwa 230 Beschäftige betroffen. In den zwei Werken werden zum Beispiel Bohr- und Schlaghämmer sowie Winkelschleifer gefertigt. Diese sollen künftig in anderen Fabriken des Konzerns hergestellt werden, etwa in Ungarn.

In beiden Werken werden unter der Marke Power Tools unter anderem Elektrowerkzeuge, Gartengeräte, Messtechnik und Zubehör hergestellt. 2024 erwirtschaftete die Bosch-Tochter einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro. Ungefähr 90 Prozent davon entfielen auf das Ausland. Rund 3.000 der 18.700 Power-Tools-Beschäftigten arbeiteten in Deutschland. Werke gibt es unter anderem noch in Ravensburg und Murrhardt.

Protest der Belegschaft

Von den Beschäftigten kam scharfe Kritik: "Das ist ein Skandal, den wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen werden", teilte Uwe Garbe, Erster Bevollmächtige der IG Metall Ostsachsen, mit. Gerade in Ostdeutschland sei der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet. "Statt künftig in Billiglohnländern zu produzieren, sollte der Arbeitgeber Verantwortung für seine Beschäftigten übernehmen, die ihnen in guten Zeiten fette Gewinne erwirtschaftet haben." In Sebnitz soll es am Donnerstag eine Betriebsversammlung am Werkstor geben.

Die Bezirksleiterin der IG Metall in Baden-Württemberg, Barbara Resch, teilte mit: Auch Bosch stehe unter Druck, aber "wer nur mit Stellenabbau antwortet, hat die falsche Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit." Bereits im Sommer 2024 hatte sich Power Tools mit dem Betriebsrat am Stammsitz auf einen Stellenabbau für die Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereich verständigt. 480 Jobs sollen dort wegfallen. Im gesamten Konzern gibt es mehrere Abbauprogramme, auch weitere sind Bosch-Chef Stefan Hartung zufolge nicht ausgeschlossen. Tausende Stellen sollen gestrichen werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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