Nasendusche oder Nasenspray Was taugen Salzwasser-Nasensprays?
Gegen eine verstopfte Nase hilft nur ein abschwellendes Nasenspray, denken viele. Dass solche Sprays gefährlich sein können wissen sie aber oft nicht. Und auch wie man sie richtig benutzt, ist einigen nicht klar. Das ergab eine Studie der Techniker Krankenkasse. Als unbedenklich gelten dagegen Mittel, die Salz enthalten. Das bestätigt auch ein aktuelle Prüfung der Stiftung Warentest. Sie prüften 14 salzhaltige Nasensprays.
So geht's Tipps für die Nasenspray-Anwendung
Billig sprüht genauso gut
Das Urteil der „Stiftung Warentest“: Günstige Produkte, die Discounter und Drogerien inzwischen anbieten, sind demnach ebenso geeignet wie teure aus der Apotheke. Gut zu wissen für Verbraucher, denn die getesteten Sprays von Dm, Rossmann, Penny, Netto oder Aldi gibt für unter zwei Euro pro 20 Milliliter. Zum Vergleich: Markenprodukte der Hersteller Emser, Rhinomer oder Emcur kosten ab vier Euro aufwärts.
Keine Chance für Keime
Alle untersuchten Nasensprays erfüllten die Anforderungen der Tester. So stimmte die Salzkonzentration und sie enthielten keine Konservierungsstoffe. Letztere können die ohnehin angegriffene Nasenschleimhaut auf Dauer schädigen. Ein weiterer Pluspunkt für die Testprodukte: Sie waren nicht mit Keimen belastet, die Sprühköpfe bestanden zudem den Test in keimbelasteter Luft und blieben keimdicht. Damit dies auch so bleibt, sollte man den Sprühkopf nach jedem Gebrauch reinigen, trocknen lassen und den Verschluss aufsetzen.
Was taugen Meerwasser-Spray?
Doch was kann ein Nasenspray mit Meerwasser-Salz wirklich? Das haben wir Eva Luig von der Apotheke im Hauptbahnhof in Darmstadt gefragt. "Es ist für den Dauergebrauch geeignet, kann also täglich zur Befeuchtung der Schleimhäute benutzt werden", sagt Luig. Das ist besonders während der Erkältungszeit sinnvoll. Denn in feuchten Nasenschleimhäuten können sich Bakterien nicht so leicht festsetzen. Bereits vorhandene Erreger ausspülen, können solche Nasensprays aber nicht.
Nasenspray kann abhängig machen
Präparate mit Chemie-Zusatz sind hingegen nicht für den regelmäßigen Gebrauch geeignet. "Ein abschwellendes Nasenspray zu benutzen ist nur dann sinnvoll , wenn man bei einer Erkältung oder Nasennebenhöhlenentzündung durch die Nase keine Luft mehr bekommt", rät die pharmazeutisch technische Assistentin. Außerdem sollte man darauf achten, das Spray nicht länger als eine Woche zu benutzen. Denn sonst gewöhnt sich die Nase an die befreiende Wirkung und es besteht die Gefahr, abhängig zu werden.
Nasendusche spült Bakterien raus
Diese Gefahr besteht bei einer Nasendusche nicht. "Die Salzspülung hält die Nasenschleimhäute nicht nur feucht, sondern entfernt Bakterien, Pollen und Staub", erklärt die Expertin. Außerdem unterstützt und verbessert das Spülen die Selbstreinigungsfunktion der Schleimhaut. Wer also regelmäßig eine Nasendusche macht, kann einer Erkältung vorbeugen. Das belegt auch eine Studie der medizinischen Hochschule in Hannover.
Speisesalz ist nicht geeignet
Doch Vorsicht: Nicht jedes Salz ist für die Nasendusche geeignet. So sollte man kein herkömmliches Speisesalz verwenden. "Dieses Salz enthält oft Rieselhilfen, also chemische Trennmittel, die eine Verklumpung verhindern sollen. Doch diese Substanzen greifen die Nasenschleimhaut an", sagt die pharmazeutisch technische Assistentin. Auch Kräutersalz oder andere Würzsalze sollte man deshalb nicht für die Nasenspülung benutzen.
Meerwasser-Salz und Kochsalzlösung sind ideal
"Das beste Salz für die Nasendusche ist Meerwasser-Salz, das keine Zusatzstoffe wie etwa Fluorid enthält", weiß Luig. Empfehlenswert ist auch eine isotonische Kochsalzlösung. Denn weil ihr Salzgehalt von 0,9 Prozent dem des Körpers entspricht, reizt die Lösung die Schleimhäute nicht. Beide Salze kann man als Fertigpräparate in der Apotheke kaufen. Der Vorteil: Die Beutel enthalten bereits die richtige Salzmenge für die Nasendusche. Die Salzlösung lässt sich aber auch selbst herstellen. "Dazu einen halben Teelöffel Meersalz in einen Viertel Liter lauwarmes Wasser geben," rät Luig.
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- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.