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Darm-Studie: Chronische Entzündungen verkürzen Lebenserwartung stark


Neue Studie aus Kanada
Bestimmte Darmleiden verkürzen Lebenserwartung stark


26.03.2025Lesedauer: 2 Min.
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Starke, krampfartige Bauchschmerzen: Sie zählen zu den Hauptsymptomen von chronischen Darmleiden. (Quelle: urbazon/getty-images-bilder)
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Darmerkrankungen wie Morbus Crohn betreffen nicht nur den Darm. Eine neue Analyse zeigt, welche Patienten ein höheres Risiko für einen vorzeitigen Tod tragen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen gelten als gut behandelbar – doch sie können die Lebenserwartung erheblich verkürzen. Das hat jetzt eine kanadische Studie ergeben.

Kürzere Lebenszeit durch chronische Darmentzündungen

Forscher der University of Toronto haben mithilfe von Künstlicher Intelligenz Gesundheitsdaten aus der Region Ontario analysiert. Ihr Ziel: herausfinden, wie sich CED – also chronisch-entzündliche Darmerkrankungen – auf die Lebenserwartung auswirken. Das Ergebnis ist alarmierend: Fast die Hälfte der CED-Patienten starb vor dem 75. Lebensjahr – und damit statistisch gesehen vorzeitig.

Zur Erklärung

Unter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verstehen Mediziner wiederkehrende oder kontinuierliche entzündliche Erkrankungen des Darms. Die beiden häufigsten Vertreter sind die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn.

Männer stärker betroffen als Frauen

Zwischen 2010 und 2020 starben in der Studie 9.278 Menschen mit CED. Bei 47 Prozent lag der Tod vor dem 75. Geburtstag. Männer traf es dabei häufiger als Frauen: 50 Prozent der verstorbenen Männer hatten einen vorzeitigen Tod erlitten, bei den Frauen waren es 44 Prozent. Zum Vergleich: In Kanada liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei über 80 Jahren.

Studienleiter Eric Benchimol betonte jedoch: "Unsere Daten zeigen statistische Zusammenhänge, keine direkten Ursachen."

Begleiterkrankungen erhöhen das Risiko zusätzlich

Ein besonders hohes Risiko hatten Betroffene, die zusätzlich unter weiteren chronischen Krankheiten litten. Zu den häufigsten zählten:

  • Arthritis: 77 Prozent
  • Bluthochdruck: 73 Prozent
  • Psychische Erkrankungen (zum Beispiel Depressionen): 69 Prozent
  • Nierenversagen: 50 Prozent
  • Krebserkrankungen: 46 Prozent

Gut zu wissen

Diese Kombination von mehreren chronischen Erkrankungen wird auch Multimorbidität genannt. Sie verschlechtert die Lebenserwartung erheblich.

Künstliche Intelligenz als Hilfsmittel

Die Forscher nutzten für ihre Analyse maschinelles Lernen, um Faktoren zu identifizieren, die das Sterberisiko beeinflussen. Besonders aussagekräftig waren dabei:

  • das Alter bei Diagnosestellung
  • das Vorliegen anderer chronischer Krankheiten vor dem 60. Lebensjahr

Diese Daten könnten helfen, Hochrisikopatienten früher zu erkennen und gezielter zu behandeln. So lasse sich die Versorgung verbessern, erklärten die Wissenschaftler. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie kürzlich im Fachblatt "Canadian Medical Association Journal".

Frühzeitige Diagnose kann Leben verlängern

Die Studienautoren erklärten, Ärzte sollten bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen nicht nur die Entzündung im Blick behalten, sondern auch andere gesundheitliche Probleme frühzeitig abklären. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Begleiterkrankungen könne die Lebenserwartung deutlich verbessern.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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