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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verlauf oft in Schüben Diese Symptome können auf Colitis ulcerosa hinweisen
Menschen mit Colitis ulcerosa leiden vor allem an häufigem Durchfall und Bauchkrämpfen. Doch das sind oft nicht die einzigen Symptome.
Colitis ulcerosa gehört – wie auch Morbus Crohn – zu den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (kurz: CED). Die damit verbundenen Beschwerden treten bei einem Großteil der Betroffenen in Schüben auf.
Die Symptome einer Colitis ulcerosa betreffen insbesondere den Darm. Jedoch kann die Erkrankung auch mit bestimmten Begleiterscheinungen an anderen Organen verbunden sein, zum Beispiel an der Haut, den Augen oder den Gallenwegen. Lesen Sie, was Fachleute unter Colitis ulcerosa verstehen und welche Symptome auf die Erkrankung hinweisen.
Was ist Colitis ulcerosa?
Bei Colitis ulcerosa sind die oberflächlichen Schichten der Dickdarmschleimhaut (Mukosa) entzündet. Dies führt zu geschwürartigen Veränderungen, die Ärztinnen und Ärzte als Ulzerationen bezeichnen. Die Erkrankung bleibt in der Regel dauerhaft bestehen. Die Symptome können dabei in ihrer Intensität sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.
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Die Bezeichnung Colitis ulcerosa geht auf das typische Krankheitsbild zurück. Der Dickdarm wird auch als Kolon bezeichnet – "Colitis" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Entzündung des Kolons". Der Begriff "ulcera" heißt so viel wie "geschwürig" und weist auf die geschwürartigen Veränderungen hin, die in der Dickdarmschleimhaut entstehen.
Während bei Morbus Crohn Entzündungen im gesamten Verdauungstrakt auftreten können, beschränken sie sich bei einer Colitis ulcerosa nahezu ausschließlich auf den Dickdarm. Zu Beginn der Erkrankung ist meist der letzte Abschnitt des Dickdarms entzündet: der Mastdarm. Von dort aus breitet sich die Entzündung in weitere Teile des Dickdarms aus. Nur in Einzelfällen geht sie auf die letzten 10 bis 20 Zentimeter des Dünndarms über. Fachleute sprechen dann von einer Backwash-Ileitis.
Im Gegensatz zu Morbus Crohn, bei dem auch tiefer liegende Schichten der Darmwand entzündet sein können, sind bei einer Colitis ulcerosa normalerweise nur die oberen Schleimhautschichten betroffen.
Wie entsteht Colitis ulcerosa?
An der Entstehung einer Colitis ulcerosa sind mehrere Faktoren beteiligt. Lesen Sie hier, welche Ursachen Fachleute vermuten.
Symptome treten oft schubweise auf
Colitis ulcerosa verläuft meist in Schüben. Phasen mit Beschwerden wechseln sich dann mit Abschnitten ab, in denen die Betroffenen völlig oder weitgehend symptomfrei sind. Wie häufig Schübe auftreten und wie intensiv sie sind, ist von Person zu Person unterschiedlich.
Ein Teil der Erkrankten erlebt keine charakteristischen Schübe – vielmehr sind die Beschwerden dauerhaft vorhanden. Dies ist bei etwa fünf von 100 Patientinnen und Patienten der Fall. Möglich ist zudem, dass Betroffene einen einzelnen Schub erleben und anschließend für längere Zeit beschwerdefrei sind.
Colitis ulcerosa: Typische Symptome
Charakteristische Symptome einer Colitis ulcerosa sind vor allem blutige und/oder schleimige Durchfälle. Wie oft die Durchfälle auftreten, richtet sich unter anderem danach, wie aktiv die Entzündung ist. Häufig leiden die Betroffenen zudem unter krampfartigen Bauchschmerzen, die in vielen Fällen den linken Unterbauch betreffen.
Zu weiteren möglichen Symptomen einer Colitis ulcerosa zählen etwa
- der ständige Drang, den Stuhl entleeren zu müssen,
- Fieber,
- Schwächegefühl, Abgeschlagenheit,
- Appetitlosigkeit oder
- Blähungen/das Gefühl, aufgebläht zu sein.
Je nach Ausprägung können weitere Beschwerden hinzutreten, so zum Beispiel Herzrasen und Gewichtsverlust. Bei Kindern und Jugendlichen können zudem das Wachstum und die natürliche Gewichtsentwicklung gestört sein.
Durch die chronische Entzündung und den oft starken Blutverlust kann ein Eisenmangel entstehen. Mögliche Symptome sind dann Blässe, Müdigkeit und eine verminderte Leistungsfähigkeit.
Die Ausprägung der Symptome kann sehr unterschiedlich sein und ist vor allem davon abhängig, wie stark der Dickdarm entzündet ist.
Mögliche Begleiterscheinungen: Symptome außerhalb des Darms
Manche Menschen mit Colitis ulcerosa (und Morbus Crohn) leiden zusätzlich an Begleiterkrankungen oder -beschwerden, die nicht direkt den Darm betreffen, aber im Zusammenhang mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen häufiger vorkommen und eng damit verbunden zu sein scheinen. Fachleute sprechen von extraintestinalen (= außerhalb des Magen-Darm-Trakts gelegenen) Manifestationen. Nahezu jedes Organ kann betroffen sein, insbesondere aber
- Leber und Gallenwege,
- die Haut,
- die Augen und/oder
- die Gelenke.
Über die Häufigkeit dieser Begleiterscheinungen gibt es unterschiedliche Angaben. Warum sie vermehrt gemeinsam mit einer Colitis ulcerosa vorkommen, ist noch unklar. Oft verstärken sich ihre Symptome, wenn die Entzündungsaktivität im Darm zunimmt. Es kann aber auch vorkommen, dass Betroffene zunächst nur Symptome außerhalb des Darms bemerken, sodass die Colitis ulcerosa längere Zeit unentdeckt bleiben kann.
Manche Menschen mit Colitis ulcerosa entwickeln eine sogenannte primär-sklerosierende Cholangitis (PSC). Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Gallenwege. Durch die Entzündung vernarben und verengen die Gallenwege zunehmend.
Auf der Haut – vorwiegend an den Unterschenkeln – können sich schmerzhafte Schwellungen und rote Knoten bilden. Die Symptome entstehen durch eine Entzündung des Fettgewebes unter der Haut. Fachleute sprechen von einem Erythema nodosum oder einer Knotenrose. Zusätzlich zu den Hautbeschwerden fühlen sich die Betroffenen meist schwach, haben Gelenkschmerzen und/oder Fieber. Eine weitere, schwerwiegende Begleiterkrankung der Haut ist das Pyoderma gangraenosum. Dabei entstehen eitrige Veränderungen und großflächige Geschwüre. Haut und Bindegewebe können dabei teilweise absterben.
Beschwerden an den Augen können ebenfalls Begleiterscheinung einer Colitis ulcerosa sein, etwa in Form einer Entzündung der mittleren Augenhaut (Uveitis). Nicht zuletzt können auch die Gelenke in Mitleidenschaft gezogen sein, etwa in Form einer Gelenkentzündung (Arthritis). Die Gelenke können schmerzen oder geschwollen sein.
Diese Beschwerden können auch auftreten, ohne dass eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung vorliegt – sie kommen jedoch bei Menschen mit Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn besonders häufig vor. So leiden zum Beispiel 75 von 100 Betroffenen mit primär-sklerosierender Cholangitis zugleich an Colitis ulcerosa.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Colitis ulcerosa". Online-Informationen der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung: www.dccv.de (Abrufdatum: 26.9.2022)
- "Chronisch entzündliche Darmerkrankungen". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 26.9.2022)
- "Colitis ulcerosa". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 25.8.2022)
- Herold, G.: "Innere Medizin 2022". Eigenverlag, Köln 2021
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Colitis ulcerosa" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/009 (Stand: April 2021)
- Terjung, B., Kruis, W.: "Ratgeber Colitis ulcerosa" (PDF). Online-Publikation der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e.V.: www.gastro-liga.de (Stand: April 2019)
- Baenkler, H., et al.: "Kurzlehrbuch Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2015