TÜV-Bericht Jedes achte Röntgengerät zeigt Mängel

Knochenbrüche, Zahnprobleme oder Lungenerkrankungen: In der Medizin kommen Röntgengeräte häufig zum Einsatz. Doch bei Kontrollen zeigen sich große Mängel.
Jedes achte vom TÜV im vergangenen Jahr geprüfte medizinische Röntgengerät hat Mängel aufgewiesen. Wie der TÜV-Verband am Mittwoch in Berlin mitteilte, stellten die Gutachter an 1.893 der insgesamt rund 15.600 untersuchten Röntgengeräte Mängel fest – wie etwa unzureichend gekennzeichnete Kontrollbereiche. Die höchste Mängelquote wiesen Röntgengeräte in Zahnarztpraxen auf.
Insgesamt sank der Anteil der festgestellten Mängel im Vergleich zum Vorjahr aber von 16 auf zwölf Prozent. Dennoch fanden die TÜV-Gutachter 2.849 einzelne Mängel. "Röntgenstrahlung ist niemals harmlos", erklärte Alexander Schröer, Strahlenschutzexperte des TÜV-Verbands. Geräte müssten daher nicht nur technisch einwandfrei funktionieren, sondern auch korrekt betrieben werden, "um die Strahlenbelastung für Patienten und medizinisches Personal zu minimieren".
Jeder fünfte Mangel schwerwiegend
Als "besorgniserregend" bezeichnete es der Prüfverband, dass jeder fünfte (19 Prozent) der festgestellten Mängel in die Kategorie "schwerwiegend" falle. Solche Geräte dürfen erst nach der Beseitigung der Mängel und einer neuerlichen Prüfung wieder in Betrieb gehen.
Gut jedes zweite (54 Prozent) der 2024 geprüften Röntgengeräte entfällt demnach auf die Zahnmedizin. 15 Prozent davon wiesen mindestens einen Mangel auf. Am häufigsten fielen ein mangelhafter Patientenschutz und unzureichend gekennzeichnete Kontrollbereiche auf, die dem TÜV zufolge aber wichtig zur Vermeidung unbeabsichtigter Strahlenexposition sind.
Die Mängelquote von Röntgengeräten in der Humanmedizin lag bei 13 Prozent und betraf etwa Bildwiedergabesysteme. Diese gefährdeten die Diagnosesicherheit und könnten zu Fehldiagnosen oder unnötiger Strahlenbelastung führen. Die Mängelquote in der Veterinärmedizin lag ebenfalls bei 13 Prozent.
- Nachrichtenagentur afp
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