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Rotwein vs. Weißwein: Kein Gesundheitsvorteil für Rotweintrinker


Das sagt die Wissenschaft
Ist Rotwein gesünder als Weißwein?


17.03.2025 - 12:45 UhrLesedauer: 2 Min.
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Anstoßen mit Wein: Ist eine Sorte gesünder? (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Robert Kneschke/imago-images-bilder)
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Alkohol ist ein Nervengift, doch weiterhin hält sich eisern die Behauptung, Rotwein sei eine gesündere Wahl als etwa Weißwein oder andere alkoholische Getränke. Ist da was dran?

Etwas über 19 Liter Wein trinkt jeder Deutsche im Jahr. Lange galt Rotwein als gesund – oder zumindest als gesünder als andere alkoholische Getränke. Der Grund: In ihm ist das Antioxidans Resveratrol, ein sekundärer Pflanzenstoff, enthalten. Ihm wird eine Wirkung gegen Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachgesagt.

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Was ist Resveratrol?

Resveratrol kommt in verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln vor wie roten Trauben, Beeren (zum Beispiel Heidelbeeren, Preiselbeeren oder Maulbeeren) und Erdnüssen. Für eine positive Wirkung gibt es Hinweise, aber keine eindeutigen Studien. Im Laborexperiment ergab sich jedoch eine krebshemmende Wirkung.

Forscher der Brown University haben nun untersucht, ob Rotwein gesünder als Weißwein sein könnte. Ausgewertet wurden 42 Studien mit über 95.000 Probanden. Ziel war es, den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Rot- und Weißwein und dem Krebsrisiko zu ermitteln.

Hautkrebsrisiko leicht erhöht

Ihr Ergebnis: Ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Weinarten konnte nicht ermittelt werden. Doch es fiel auf: Weißweintrinker hatten ein um 22 Prozent höheres Risiko für Hautkrebs als Rotweintrinker (bei ihnen war es um neun Prozent niedriger).

Dies wird auf den im Weißwein enthaltenen höheren Acetaldehyd-Gehalt zurückgeführt. Es handelt sich um ein Nebenprodukt der alkoholischen Gärung und kann DNA-Schäden verursachen, die wiederum zur Krebsentstehung führen. Statistisch ist der Wert nicht relevant, fest steht weiterhin: Beide Weinarten steigern das Krebsrisiko.

Dass Rotwein explizit vor Krebs schützen kann, konnte nicht festgestellt werden. Woran liegt das? Laut den Forschern an der geringen Bioverfügarkeit von Resveratrol. Kurz gesagt: Es wird im Körper zu schnell abgebaut. Selbst wenn man täglich zwei Gläser Rotwein trinken würde, wären die messbaren Effekte zu gering.

Kein Nutzen von Rotwein

Und: Um eine krebshemmende Dosis zu erreichen, müsste man so viel Rotwein trinken, dass die gesundheitlichen Folgen des Alkohols den Nutzen längst aufheben würden.

Festzuhalten bleibt also: Unabhängig von der Farbe des Weins bleibt eine Tatsache bestehen: Alkohol ist krebserregend. 2020 waren weltweit fast 750.000 Krebsfälle auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Und: Rotwein ist nicht gesünder als Weißwein. Die Idee, dass ein Glas Rotwein täglich krebsvorbeugend wirkt, ist wissenschaftlich nicht haltbar.

Allerdings stellten Forscher zuletzt eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel fest. Dennoch gilt weiterhin: Auch diese Untersuchung ist kein Freibrief für den Alkoholkonsum.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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