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Dengue-Fieber: Warnung vor globaler Ausbreitung der Tropenkrankheit


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Experten warnen
Virus breitet sich weltweit aus


16.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Eine Asiatische Tigermücke: Ihr Stick kann Krankheiten wie Dengue- oder das West-Nil-Fieber übertragen.Vergrößern des Bildes
Eine Asiatische Tigermücke: Ihr Stich kann Krankheiten wie das Dengue- oder das West-Nil-Fieber übertragen. (Quelle: IMAGO/H. Schmidbauer)

Die WHO und der Krisenfrühwarndienst A3M warnen vor der Ausbreitung des Dengue-Fiebers. Nicht nur Fernreisende sind betroffen.

Das Dengue-Fieber galt lange als eine Tropenkrankheit, die vor allem in Regionen Asiens, Südamerikas und Afrikas auftrat. Doch längst beschränkt sich das Infektionsrisiko nicht mehr nur auf die Tropen. Auch in Südeuropa breitet sich das Virus aus. Nun warnen Experten vor mehreren Ausbrüchen der Infektionskrankheit weltweit.

Den größten Ausbruch in diesem Jahr verzeichnete Brasilien mit über zwei Millionen Fällen, wie Ende März berichtet wurde. Mindestens 650 Menschen starben an der Virusinfektion, über 1.000 gelten als Verdachtsfälle. Aktuell meldet das Urlaubsparadies Bali über 4.000 Fälle.

Infektionszahl hat sich verzehnfacht

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Zahl der weltweit gemeldeten Fälle zwischen den Jahren 2000 und 2019 verzehnfacht, von 500.000 auf 5,2 Millionen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein, da die Krankheit asymptomatisch verlaufen kann und sie in vielen Ländern nicht meldepflichtig ist. Allein im Jahr 2019 wurden in 129 Ländern Infektionen dokumentiert.

Aufgrund der Corona-Pandemie gingen die Infektionszahlen zwischen 2020 und 2022 leicht zurück, 2023 verzeichnete die WHO jedoch bereits wieder einen deutlichen Anstieg weltweit.

Was Experten besondere Sorgen macht: Die sogenannten autochthonen Fälle nehmen zu. Unter anderem auch in Südeuropa kommt es immer häufiger zu Infektionen in Regionen, in denen das Virus eigentlich nicht vorkommt, es aber nicht durch Reisende eingeschleppt wurde. Laut der WHO sind solche Fälle in Europa unter anderem in Kroatien, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien dokumentiert.

Info: Autochthone Infektion

Der Begriff autochthone Infektion wird verwendet, um hervorzuheben, dass der Erreger dieser Infektion normalerweise nicht in dieser Region vorkommt.

Fälle in Italien, Frankreich und Spanien

2023 wurden demnach autochthone Ausbrüche in drei europäischen Ländern gemeldet: Italien (82 Fälle), Frankreich (43) und Spanien (3).

Grund für die Ausbrüche in Europa ist die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke, die eigentlich in den Tropen zu Hause ist, sich jedoch aufgrund des Klimawandels auch in Europa ausbreiten kann.

Wie das Tourismusportal fvw.de berichtet, ruft der Krisenfrühwarndienst A3M zu erhöhter Wachsamkeit auf. "Die Situation in Südeuropa ist durchaus besorgniserregend", so Analyst Marcel Conrad. "Das Zusammentreffen der Überträgermücke, ausreichender Virusträger in der Bevölkerung und geeigneter klimatischer Bedingungen schafft ein ideales Umfeld für die Verbreitung von Dengue-Fieber."

Diese Symptome zeigt eine Infektion

Dengue-Fieber wird durch Flaviviren ausgelöst und zeigt verschiedene Krankheitssymptome, die in der Regel folgenlos wieder abklingen. Nur etwa jeder vierte Infizierte zeigt dabei überhaupt Symptome, die meisten Menschen erkranken symptomlos. Bei etwa ein bis fünf Prozent der Fälle kann es zu schweren Verläufen und sogar Todesfällen kommen.

Typische Krankheitsanzeichen sind Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Muskel-, Glieder- oder Knochenschmerzen. Letzteres führte zu der traditionellen Bezeichnung "Knochenbrecherfieber". Hinzu kommt ein fleckiger Hautausschlag. Komplikationen können zu inneren Blutungen und Schock führen. Kommt es zu einem schweren Blutdruckabfall, kann dieser tödlich enden. Schwere Verläufe treten jedoch oft erst nach einer wiederholten Ansteckung mit dem Virus auf.

So schützen Sie sich

Die Ständige Impfkommission empfiehlt daher Personen (ab vier Jahren), die schon einmal am Virus erkrankt waren, eine Reiseimpfung mit Qdenga, wenn sie in Länder mit aktuellem Ausbruchsgeschehen oder in Regionen reisen, in denen das Virus endemisch ist (Tropen, Subtropen).

Präventiv bleibt es dabei, für einen ausreichenden Schutz vor Mückenstichen zu sorgen. Tragen Sie langärmelige Kleidung und verwenden Sie Mückenschutzmittel. In den Risikogebieten empfiehlt es sich, nachts unter einem Moskitonetz zu schlafen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • aerzteblatt.de:" Fast zwei Millionen Dengue-Fälle in Brasilien registriert" (22.03.2024)
  • who.int: "Dengue - Global situation" (21.12.2023, englisch)
  • RKI: "Denguefieber" (Stand 1.06. 2023)
  • MSD Manual: "Dengue" (Stand August 2021) Österreichisches Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege: "Dengue-Fieber" (Stand 6.06.2023)
  • Tropeninstitut: "Denguefieber" (abgerufen am 30.08.2023)
  • fvw.de: "A3M warnt vor Ausbreitung des Dengue-Fiebers" (14.05.2024)
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