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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Alarmierende Studie So gefährlich ist Corona heute noch
Fünf Jahre nach dem Beginn der Pandemie ist das Thema Corona für die meisten Menschen vorbei. Doch so einfach ist es (immer noch) nicht.
Vor fünf Jahren erreichte das Coronavirus Deutschland. Seitdem mussten die Bundesbürger Lockdowns, Tests und 2-G- oder 3-G-Regeln kennenlernen. Im Mai 2023 wurde die Pandemie offiziell für beendet erklärt. Die WHO hat den internationalen Gesundheitsnotstand aufgehoben. Wie gefährlich ist das Virus noch? Dieser Frage ging eine Studie aus Dänemark nach.
Das erschreckende Ergebnis: Covid-19 ist bis heute weit mehr als ein harmloser Schnupfen und ist immer noch gefährlicher als die Grippe. Für die Studie wurden die Daten von knapp sechs Millionen Dänen ausgewertet – die gesamte Bevölkerung des Landes. Sie bezogen sich auf den Zeitraum zwischen 2022 und 2024. Es zeigte sich: Über 24.000 Menschen mussten wegen Corona ins Krankenhaus eingewiesen werden, bei Influenza (Grippe) waren es knapp über 8.000.
Deutlich höhere Todeszahlen als bei Grippe
Noch drastischer ist der Vergleich der Todeszahlen. Über 2.300 Menschen starben infolge einer Covid-Infektion, bei der Grippe waren es 489. Weiterhin gilt, dass eine Infektion mit dem Coronavirus für ältere, immungeschwächte und/oder vorerkrankte Menschen ein besonderes Risiko darstellt. Speziell besonders gefährdet sind weiterhin Ungeimpfte und Männer – so die dänische Studie.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch eine Studie aus den USA. Grundlage waren die Krankenakten von fast 80.000 Veteranen, die zwischen August 2023 und März wegen Covid, Grippe oder RSV behandelt werden mussten.
Was ist RSV?
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein Erreger von Atemwegsinfektionen. Er befällt hauptsächlich die Schleimhäute der oberen Atemwege sowie die Luftröhre und die Bronchien. Besonders für Säuglinge, Kinder oder ältere Menschen kann das Virus gefährlich werden. Es wird per Schmier- und Tröpfcheninfektion übertragen.
Sterblichkeit langfristig höher
Drei von fünf Atemwegserkrankungen (60 Prozent) gingen auf das Konto von Corona. Das kurzfristige Sterberisiko von Covid-19 und Influenza war vergleichbar. Aber das langfristige Sterberisiko, über einen Zeitraum von sechs Monaten betrachtet, war bei einer Infektion mit dem Coronavirus deutlich höher als bei Grippe oder RSV.
"Covid-19 war im Vergleich zur Grippe oder RSV mit schwereren Krankheitsverläufen verbunden, einschließlich langfristiger Sterblichkeit", so die Forscher. Corona bleibt also auch langfristig eine Gesundheitsgefährdung.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- The Lancet: "The hospital and mortality burden of COVID-19 compared with influenza in Denmark: a national observational cohort study, 2022–24" (englisch)
- jamanetwork: "Severity and Long-Term Mortality of COVID-19, Influenza, and Respiratory Syncytial Virus" (englisch)
- medicalxpress: "Study reveals COVID-19 remains major health threat in U.S." (englisch)