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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Grippewelle in Deutschland Zweiter Erreger kann sich auf das Grippevirus setzen
Die Grippesaison hat Deutschland fest im Griff. Das zeigen Daten des Robert Koch-Instituts. Doch: Auch Infektionen mit Pneumokokken könnten zunehmen.
Die Grippewelle nimmt weiter an Fahrt auf: Aktuell sind laut Robert Koch-Institut (RKI) etwa 7,9 Millionen Deutsche von einer akuten Atemwegserkrankung betroffen. Das Infektionsgeschehen sei vor allem durch die Zirkulation des Grippevirussubtyps "A(H1N1)pdm09" bestimmt. Krankheitsfälle gebe es mittlerweile in allen Altersgruppen, heißt es im Wochenbericht (Stand: 29. Januar 2025).
Zur Info
Die laufende Grippewelle hat laut RKI-Definition mit der ersten Kalenderwoche 2025 begonnen. Die Intensität bewegt sich bisher noch im Bereich der Vorjahre.
Häufiger als gedacht: Infektionen mit Viren und Bakterien
Doch was viele Menschen nicht wissen: Bei den aktuellen Grippeerkrankungen kann es zu Zweitinfektionen mit Bakterien kommen, häufig durch Pneumokokken. Ein Risiko, das vor allem für ältere Menschen und Immungeschwächte besteht.
2023 registrierte das RKI deutschlandweit 7.147 Pneumokokken-Infektionen. Noch stärker war der Anstieg der Fallzahlen demnach im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr. Und auch in diesem Winter ist laut RKI mit einem Höchstwert zu rechnen.
Pneumokokken sind bakterielle Erreger, die durch die Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden, zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Reden. Wenn die Körperabwehr geschwächt ist, können sie das Immunsystem angreifen und verschiedene Erkrankungsbilder auslösen, darunter harmlosere Erkrankungen wie beispielsweise Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündungen, aber auch schwere Erkrankungen wie
- eine bakterielle Lungenentzündung (Pneumonie)
- Hirnhautentzündung (Meningitis) oder
- Blutvergiftung (Sepsis).
Besonders besorgniserregend ist, dass Pneumokokken-Infektionen schnell fortschreiten und ohne rechtzeitige Behandlung lebensbedrohlich werden können. Nicht selten führen sie zu langen Krankenhausaufenthalten oder gar Todesfällen.
Gut zu wissen
In Deutschland erkranken jedes Jahr mehrere hunderttausend Menschen an einer Lungenentzündung. Etwa jeder zweite bis dritte Fall davon ist auf Pneumokokken zurückzuführen. Auch wenn die Bakterien das ganze Jahr über Saison haben, tritt eine durch Pneumokokken verursachte Lungenentzündung vor allem im Herbst und Winter auf.
- Lesen Sie auch: Welche Symptome auf Lungenentzündung hinweisen
Einmalige Impfung zum Schutz vor Pneumokokken
Eine Impfung kann einen Schutz vor einer Infektion mit Pneumokokken und potenziell schweren Verläufen bieten. Personen ab 60 Jahren sowie Risikogruppen ab 18 Jahren, die beispielsweise an einer Immunschwäche, Asthma oder Diabetes leiden, sollten sich nach den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) dagegen impfen lassen.
Die Immunisierung muss nicht aufgefrischt bzw. wiederholt werden. Und: Sie kann mit einer Impfung gegen Grippe oder Corona kombiniert werden. Fragen Sie hierzu am besten Ihren Hausarzt.
Neben der Impfung spielen auch einfache Hygienemaßnahmen eine wichtige Rolle, um die Verbreitung der Bakterien einzudämmen. Besonders in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kindergärten, wo viele gefährdete Personen auf engem Raum zusammenkommen, sollten Hygieneregeln streng befolgt werden.
Fazit
Grippe, Pneumokokken, Corona: Egal, um welchen Krankheitserreger es sich handelt; eine Ansteckung kann schwerwiegende Folgen haben – besonders für ältere oder immungeschwächte Personen. Es gilt daher verstärkt auf einfache Schutzmaßnahmen wie Händewaschen, regelmäßiges Lüften und Impfungen zurückzugreifen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- RKI-Wochenbericht vom 29. Januar 2025
- rki.de: "Epidemiologisches Bulletin" (Stand 2025)
- impfen-info.de: "Pneumokokken-Impfung bei Erwachsenen"
- who.int: "Pneumonia"