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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Krankenhäuser laufen voll Was steckt hinter dem Virus-Alarm in China?
China meldet eine ungewöhnliche Überlastung der Krankenhäuser. Böse Erinnerungen werden wach. Dieses Mal ist es aber nicht Corona.
Aus China wird eine außergewöhnliche Überlastung der Krankenhäuser gemeldet. Bislang ist nicht ganz klar, ob Grippeerreger oder andere Viren dafür verantwortlich sind. Tatsächlich kursiert das humane Metapneumovirus im Land. Was steckt dahinter?
Die gute Nachricht: Corona und das hMPV sind in einem Punkt vollkommen unterschiedlich: SARS-CoV-2 kannte man vor 2019 praktisch nicht. Das nun in China grassierende Virus ist seit 2001 bekannt. Es wurde in Rotterdam erstmals isoliert und nachgewiesen. Verwandt ist das Virus mit einem alten Bekannten: RSV.
Mehr zu RSV lesen Sie hier.
Meistens gibt es eine Grundimmunisierung
Offenbar kursiert es bereits seit mindestens sechzig Jahren in Menschen. Besonders betroffen sind Kleinkinder und Menschen mit Vorerkrankungen und/oder geschwächtem Immunsystem. Die Symptome sind grippeähnlich: Fieber, Kopfschmerzen, Schnupfen und Husten. Der zweithäufigste (nachgewiesene) Grund für eine Bronchitis ist hMPV.
Daher haben auch viele Menschen bereits eine Grundimmunisierung, also eine Infektion durchlaufen. Dennoch kommt es immer wieder zu größeren Ausbrüchen. Nach den Corona-Lockdowns wurde dies besonders in Großbritannien und den USA registriert. Offenbar handelt es sich um einen Nachholeffekt, bedingt durch die strikten Lockdown-Maßnahmen.
Laut dem aktuellen RKI-Wochenbericht ist das Virus auch in Deutschland aktiv. Sieben Prozent der eingereichten Virenproben ließen sich auf hMPV zurückführen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- RKI: Arbeitsgemeinschaft Influenza, 50. Kalenderwoche
- FAZ: Was ist das humane Metapneumovirus? (4.01.2024)