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Jeder Zweite: Krankschreibungen in Deutschland sind auf Rekord-Hoch


Jeder Zweite krankgeschrieben
Krankenstand in Deutschland steigt auf Rekordhoch

Von dpa, lz

Aktualisiert am 16.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung: Atemwegserkrankungen sind immer noch maßgebliche Ursache. (Quelle: Marijan Murat/dpa/Symbolbild/dpa)
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Die Zahl der Krankschreibungen ist so hoch wie nie. Das hat die DAK jetzt in einem Report offengelegt. Eine Branche ist besonders betroffen.

Die DAK sprach von "ungewöhnlich" vielen krankheitsbedingten Ausfällen: Rund die Hälfte der DAK-versicherten Beschäftigten war bis Ende Juni mindestens einmal krankgeschrieben. Eine so hohe Quote von 50 Prozent werde üblicherweise erst Ende des Jahres erreicht, erklärte die Kasse in Hamburg.

Laut der Auswertung der DAK stieg der Krankenstand im ersten Halbjahr 2023 auf 5,5 Prozent. Das sei der höchste Stand seit dem Start der Statistik vor zehn Jahren, teilte die Kasse mit. Damit hat er sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als er bei 4,4 Prozent gelegen hatte, deutlich erhöht.

Atemwegserkrankungen immer noch maßgeblich verantwortlich

Wie bereits andere Krankenkassen berichtete die DAK in diesem Zusammenhang von einer massiven Zunahme von Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten wie etwa Husten und Schnupfen.

Deren Zahl habe sich im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres 2022 fast verdoppelt und sei "maßgeblich" für den Spitzenwert in der Statistik verantwortlich. Aber auch Krankschreibungen wegen psychischer Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen wurden den Angaben zufolge deutlich häufiger registriert.

Gründe für den Anstieg sind vielfältig

Nach dem Ende der Corona-Pandemie sei es zu einem Nachholeffekt bei Infekten und Immunisierungen gekommen, erklärte die Kasse zur Begründung. Andere Gründe spielten jedoch ebenfalls eine Rolle.

So gebe es in Belegschaften eine höhere Sensibilität dafür, mit potenziell ansteckenden Krankheiten lieber zu Hause zu bleiben. Zudem gingen aufgrund des neuen elektronischen Meldeverfahrens inzwischen alle Krankschreibungen "automatisch und zuverlässig" bei den Kassen ein, was sich auf die entsprechenden Statistiken auswirke.

Krankenstand unter Pflegepersonal besonders hoch

Besonders hoch war der Krankenstand im ersten Halbjahr im Branchenvergleich laut DAK unter den Beschäftigten der Altenpflege mit 7,4 Prozent und im Kita-Bereich mit 7,1 Prozent. In diesen Berufen fehle ohnehin Personal, betonte die Kasse. Die Werte zeigten zudem, dass das Thema Krankenstand auch nach der Pandemie wichtig bleibe.

"Hier müssen wir Berufsgruppen mit Personalmangel besonders im Blick behalten, weil Stress und Überstunden den Krankenstand hochtreiben können", erklärte DAK-Chef Andreas Storm. Sonst drohe ein "Teufelskreis".

Krankenstand in den Bundesländern verschieden

In einigen Bundesländern war der Krankenstand der DAK-versicherten Beschäftigten besonders hoch. So etwa in Bremen. Dort gab es auf 100 Beschäftigte im ersten Halbjahr 2023 circa 111 Krankschreibungsfälle. Das ist ein Anstieg um 102 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022.

Auch in anderen Bundesländern stieg die Zahl der Krankschreibungen stark an, etwa in Thüringen (77 Prozent), Sachsen-Anhalt (75 Prozent), Hessen und Niedersachsen (je 72 Prozent), Schleswig-Holstein (70 Prozent) sowie Sachsen (69 Prozent).

Nur die Dauer der Krankschreibungen hat sich laut DAK im Vergleich zu 2022 verbessert. Während Beschäftigte im Vorjahr durchschnittlich zwölf Tage krank waren, fielen sie im ersten Halbjahr 2023 nur zehn Tage aus.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
  • presseportal.de: "Bremen: Verdopplung der Krankschreibungs-Fälle". (Stand: August 2023)
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