Sparpaket BMW kürzt Mitarbeitern die Erfolgsbeteiligung
Nach Audi hat sich auch BMW mit seinen Mitarbeitern auf ein Sparpaket geeinigt. Die Einigung bezeichnet der Vorstandsvorsitzende als einen "sehr ausgewogenen Kompromiss". Doch für die Mitarbeiter wird sich einiges ändern.
Anders als der Konkurrent aus Ingolstadt kommen die Münchner dabei ohne weitreichenden Jobabbau aus, allerdings sinkt die Erfolgsbeteiligung, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. "Wir haben gemeinsam mit dem Betriebsrat eine solidarische Lösung erzielt. Damit können wir auf drastische Maßnahmen verzichten, die andere gerade ergreifen, um ihre Kosten zu senken", sagte BMW-Chef Oliver Zipse.
Die Einigung bezeichnete der Vorstandsvorsitzende als "sehr ausgewogenen Kompromiss". Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Manfred Schoch betonte, dass es gelungen sei, die "einzigartige Erfolgsbeteiligung" langfristig abzusichern. Allerdings sinkt sie, weil künftig der sogenannte Dividendenfaktor wegfällt.
Geringere Erfolgsbeteiligung
Nach der neuen Formel erhält ein typischer Bandarbeiter der Tarifstufe ERA 5 laut BMW für das vergangene Jahr nicht mehr 9.100, sondern 7.600 Euro. Im obersten Tarifbereich ERA 12 fällt die Erfolgsbeteiligung von 15.700 auf 13.100 Euro. Damit würde BMW immer noch deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen.
Nachteile für die Mitarbeiter
Auch bei den 40-Stunden-Verträgen haben Betriebsrat und Autohersteller zu einem Kompromiss gefunden. So soll die Möglichkeit, dass Mitarbeiter freiwillig ihre Arbeitszeit von 35 auf 40 Stunden erhöhen und entsprechend höher bezahlt werden, nicht grundsätzlich eingeschränkt werden. Allerdings müssen diese Mitarbeiter Einbußen hinnehmen. Künftig werden ihr Weihnachtsgeld und ihre Erfolgsbeteiligung nämlich nicht mehr auf Basis des 40-Stunden-Einkommens, sondern auf Basis der normalen 35-Stunden-Woche berechnet.
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Mehr Geld gibt es für die Altersvorsorge. Künftig sollen pro Cent Dividende 2,40 Euro in die Altersvorsorge der Mitarbeiter fließen, maximal aber 1.200 Euro pro Mitarbeiter und Jahr. Alle Änderungen gelten von 2020 an. Laut BMW erfüllen die Vereinbarungen die Sparziele des Unternehmens.
- Nachrichtenagentur dpa