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Zinsen im Sinkflug: EZB-Politik trifft Sparer hart


Sparzinsen brechen ein
EZB-Politik trifft Sparer mit voller Wucht

Von t-online, llb

Aktualisiert am 17.04.2025Lesedauer: 2 Min.
Paar checkt zu Hause seine Finanzen am LaptopVergrößern des Bildes
Paar prüft zu Hause am Laptop seine Finanzen: Die EZB-Politik zwingt Sparer zu neuen Strategien. (Quelle: blackCAT)
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Die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld rauschen nach unten – und ein Ende ist nicht in Sicht. Was hinter der Entwicklung steckt und wie die EZB-Politik Ihre Ersparnisse beeinflusst.

Sichere Zinsen auf Erspartes? Davon können viele Sparer derzeit nur träumen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins erneut gesenkt – zum siebten Mal seit Juni 2024. Der für Banken und Sparer entscheidende Einlagensatz liegt nun bei 2,25 Prozent. Damit setzt sich der geldpolitische Kurs fort, der die Sparzinsen spürbar unter Druck bringt.

Die Folgen sind längst spürbar: Tagesgeldzinsen stürzen ab, Festgeldzinsen sinken ebenfalls. Besonders für konservative Anleger beginnt damit eine schwierige Phase: Die Rendite klassischer Sparformen sinkt weiter – und ein baldiges Ende ist nicht in Sicht.

Tagesgeldzinsen auf Talfahrt

Der Rückgang der Tagesgeldzinsen hat sich zuletzt erheblich beschleunigt. Seit Anfang März sind sie laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox bundesweit im Schnitt um 0,08 Prozentpunkte gefallen – ebenso wie schon im Februar. Aktuell bringen Tagesgeldkonten nur noch rund 1,4 Prozent Zinsen – das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2012.

"In den letzten Wochen haben die Tagesgeldzinsen ihre Talfahrt nahezu ungebremst fortgesetzt", warnt Finanzexperte und Verivox-Chef Oliver Maier. "Seit dem vorletzten Sommer standen die Zinsen nicht mehr so niedrig wie aktuell."

Auch beim Festgeld wird es mager

Zwar ist der Rückgang bei Festgeldanlagen nicht ganz so rasant, doch auch hier zeigt der Trend klar nach unten. Der durchschnittliche Zinssatz für zwei Jahre Festgeld liegt derzeit bei 2,11 Prozent – ebenfalls ein Tiefstand, zuletzt gesehen im Dezember 2022.

Allerdings hat sich das Tempo des Rückgangs verlangsamt. "In ihren Festgeldkonditionen preisen die Banken bereits mit einigem Vorlauf ein, wie sich die Zinsen nach ihrer Einschätzung künftig entwickeln werden", erklärt Maier. "Weil die meisten Marktteilnehmer bislang davon ausgingen, dass sich die aktuelle Zinssenkungs-Phase allmählich ihrem Ende nähert, ging es für die Festgeldzinsen zuletzt nur noch moderat nach unten."

Regionale Banken noch knausriger

Noch düsterer sieht es bei regionalen Banken aus. Sparkassen zahlen im Schnitt nur noch 0,48 Prozent, Genossenschaftsbanken immerhin 0,5 Prozent. Ein Zinssatz von einem Prozent oder mehr ist dort zur Ausnahme geworden: Nur etwa jede achte Sparkasse oder Volksbank bietet noch solche Konditionen – im Gegensatz zu 80 Prozent der bundesweit aktiven Banken.

EZB-Politik als Zinsbremse

Die Zinsentwicklung hängt eng mit der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zusammen. Der EZB-Einlagenzins, der als Referenz für viele Sparzinsen dient, liegt nun aktuell bei 2,25 Prozent. Für Sparer ist die erneute Leitzinssenkung keine gute Nachricht: Bekommen Geschäftsbanken weniger Zinsen für bei der EZB geparkte Gelder, senken sie die Zinsen auf Einlagen der Kunden. Damit dürfte sich Maier zufolge auch die Talfahrt bei den Tagesgeldzinsen mit ähnlichem Tempo wie in den letzten Wochen fortsetzen.

Sparer müssen umdenken

Die klassische Geldanlage wird immer unattraktiver. Wer auf Tagesgeld oder Festgeld setzt, muss sich auf weitere Verluste bei der Realrendite einstellen. Die EZB-Signale deuten auf eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik hin – das bedeutet: niedrige Zinsen auf lange Sicht. Sparer sind daher gut beraten, Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls über Alternativen nachzudenken – und sich etwa für Mischformen mit Anleihen oder risikoärmeren ETFs zu entscheiden.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Verivox Vergleichs GmbH vom 17.04.2025
Transparenzhinweis

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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