Weltweite Folgen Trumps Zölle sorgen für mehr Insolvenzen in Deutschland

Die wirtschaftlichen Folgen der US-Zollpolitik stellen die Weltwirtschaft vor Probleme: Im Jahr 2025 könnten die Insolvenzen überall auf dem Planeten steigen.
Die Zahl der weltweiten Firmenpleiten dürfte in diesem Jahr stärker steigen als zuletzt angenommen. Grund dafür sind laut der aktuellen Studie "Economic Outlook" von Allianz Trade vor allem die eskalierenden Handelskonflikte und die drastisch erhöhten US-Zölle. Der Kreditversicherer rechnet nun mit einem globalen Anstieg der Insolvenzen um 7 Prozent im Jahr 2025. Im März lag die Prognose noch bei 6 Prozent.
Besonders betroffen sei demzufolge die US-Wirtschaft, die US-Präsident Donald Trump laut Wahlkampfversprechen eigentlich stärken wollte. Allianz Trade erwartet in den USA einen Anstieg der Insolvenzen um 16 Prozent – fünf Prozentpunkte mehr als bislang angenommen. Auch in Westeuropa dürfte sich die Lage für Firmen verschärfen. Die Prognose für 2025 liegt dort nun bei plus 5 Prozent, nach zuvor 3 Prozent. In Deutschland erwartet Allianz Trade ein Plus von 11 Prozent.
Anhaltende Unsicherheit könnte zum Problem werden
"Bei einem Handelskrieg gibt es keine Gewinner", erklärt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz in einer Mitteilung. Die hohen Zölle der USA würden nicht nur internationale Lieferketten durcheinanderbringen, sondern auch die heimische Wirtschaft belasten. "Die Exportverluste könnten sich auf bis zu 480 Milliarden US-Dollar belaufen."
Vor allem die anhaltende Unsicherheit dürfte für Unternehmen problematisch sein. "Handelsströme dürften sich verschieben, und globale Insolvenzen in der Folge noch stärker zunehmen, allen voran in den USA", sagt Bogaerts.
In Deutschland federe das jüngst beschlossene Finanzpaket für Infrastruktur und Verteidigung die negativen Effekte etwas ab, heißt es in der Analyse. Trotzdem falle die Prognose für Unternehmenspleiten nun um einen Prozentpunkt höher aus als bisher.
Kommt die Entlastung zum Jahresende?
Am stärksten betroffen sind laut der Studie Branchen, die ohnehin unter Margendruck und Konsumzurückhaltung leiden: die globale Automobilindustrie, der Textilsektor, der Einzelhandel sowie erneuerbare Energien und die Landwirtschaft. Viele dieser Bereiche seien stark exportabhängig und damit besonders anfällig für Zollerhöhungen.
Eine leichte Entlastung könnte zum Jahresende kommen: Allianz Trade rechnet mit bilateralen Vereinbarungen, durch die die US-Zölle global von derzeit 25,5 auf etwa 10,2 Prozent sinken könnten. Doch die Unsicherheit bleibe hoch, ebenso wie das Risiko weiterer wirtschaftlicher Verwerfungen.
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