t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenFrag t-online | Ihr Geld

Wildunfall: Wer für Ihren Schaden zahlt – das müssen Sie wissen


Frag t-online
Wildunfall: Wer bezahlt meinen Schaden?

Von t-online, mab

Aktualisiert am 21.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Zu spät: Wer einen Wildunfall nicht verhindern konnte, sollte als erstes die Unfallstelle absichern und dann die Polizei informieren.Vergrößern des Bildes
Zu spät: Wer einen Wildunfall nicht verhindern konnte, sollte zunächst die Unfallstelle absichern und dann die Polizei verständigen. (Quelle: Wolfgang Kumm/dpa-tmn)
News folgen

Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Wer kommt für Schäden am Auto nach einem Wildunfall auf?

Mit der Umstellung auf Sommer- oder Winterzeit steigt die Gefahr von Wildunfällen. Denn dadurch ändern sich unser Lebensrhythmus und auch unsere Hauptverkehrszeiten: Der Straßenverkehr ist dann dichter, wenn auch das Wild aktiv ist. Deshalb nimmt die Zahl der Wildunfälle nach der Zeitumstellung und mit Beginn des Frühjahrs deutlich zu.

In Waldgebieten warnen häufig Schilder vor Wildwechsel. Aber auch ohne entsprechende Hinweise sollten Autofahrer immer damit rechnen, dass ein Tier die Fahrbahn betritt. Manchmal kommt es dann leider zum Schlimmsten. Ein Leser fragte t-online: Wer bezahlt bei einem Wildunfall den Schaden?

Haben Sie auch eine Frage an unsere Experten?Unser Team steht Ihnen gerne für alle Fragen rund um das Thema Geld zur Seite.

1

2

Ihre FrageIhre Daten

Übernimmt die Versicherung den Schaden?

Zunächst ist es wichtig, dass Sie den Wildunfall nachweisen können. Dazu dient die Wildunfallbescheinigung (siehe unten). Sofern Sie eine Vollkaskoversicherung besitzen, wird Ihnen der entstandene Schaden in jedem Fall ersetzt. Auch eine Teilkaskoversicherung übernimmt die Kosten für den Unfallschaden – allerdings nur bei einem Zusammenstoß mit sogenanntem Haarwild.

Dabei handelt es sich beispielsweise um Rehe, Hirsche oder Wildschweine. Unfälle mit Federwild, also Vögeln, sind allerdings nicht bei jeder Teilkaskoversicherung mitversichert. Hier muss sich der Autofahrer bei der jeweiligen Versicherung erkundigen.

So bekommen Sie die Wildunfallbescheinigung

Ist es zu einem Unfall gekommen, verständigen Sie die Polizei. Sie informiert dann den zuständigen Jäger. Bis die Polizei eintrifft, sichern Sie die Unfallstelle. Um Folgeunfälle zu vermeiden, tote Tiere möglichst mit Handschuhen an den Randstreifen ziehen. Verletzte Tiere nicht anfassen. Sie könnten sich wehren. Ein totes Tier darf nicht ins Auto geladen und mitgenommen werden – das gilt als Wilderei und ist strafbar.

Fotografieren Sie die Unfallstelle, das Tier und die Unfallspuren am Fahrzeug. Gemeinsam mit dem Jäger und der Polizei füllen Sie eine Wildunfallbescheinigung für die Versicherung aus. Sie ist wichtig für die Schadensregelung. Außerdem notiert die Polizei die Namen und Adressen von Zeugen oder Beteiligten.

Wie lassen sich Wildunfälle vermeiden?

Nachts ist es ratsam, im Wald mit Fernlicht zu fahren, sofern der Gegenverkehr nicht behindert wird. So können Wildtiere durch die Lichtreflexion ihrer Augen frühzeitig erkannt werden. Taucht Wild am Straßenrand auf, blenden Sie die Scheinwerfer ab.

Sofern Sie den nachfolgenden Verkehr nicht gefährden, sollten Sie bremsen, hupen und das Lenkrad gerade halten. Auf keinen Fall dürfen Sie dem Wild ausweichen, wenn Sie dadurch den Gegenverkehr gefährden oder gegen einen Baum prallen könnten.

Wann ist das Risiko am höchsten?

Im Jahr 2023 haben die deutschen Autoversicherer mehr als 280.000 Wildunfälle mit kaskoversicherten Autos registriert. Rein rechnerisch kommt es damit täglich zu mehr als 750 Unfällen. Das Risiko ist jedoch zu bestimmten Zeiten höher als zu anderen. Dazu zählen der Herbst mit seiner frühen Dämmerung und die Paarungszeit der Rehe ab Mitte des Sommers. Und auch die Tage der Zeitumstellung gehören dazu.

Gefahr nicht nur in der Dämmerung

Dass mit Wild nur in der Dämmerung gerechnet werden müsse, ist übrigens ein gefährlicher Irrglaube: Rehe müssen alle drei Stunden aufstehen und fressen. Deshalb kann es rund um die Uhr zu Wildwechsel kommen.

Verwendete Quellen
  • gdv.de: Mehr als 750 Unfälle täglich – Versicherer warnen vor Wildunfällen
  • Nachrichtenagenturen SP-X, mid, dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



TelekomCo2 Neutrale Website