Weshalb jetzt die Gefahr steigt Wildunfall: Dieser Fehler kann Ihr Leben kosten

Plötzlich steht ein Reh auf der Straße – was tun? Bremsen, ausweichen oder weiterfahren? Ein falsches Manöver kann fatale Folgen haben. Wie Sie Wildunfälle vermeiden und im Ernstfall richtig handeln.
Besonders im Frühjahr und im Herbst kommt es häufig zu Wildunfällen. Wenn plötzlich ein Tier vor dem Auto auftaucht, ist schnelles Handeln gefragt. Doch wie reagiert man richtig, um sich und andere nicht zu gefährden?
Wie lassen sich Wildunfälle vermeiden?
In Waldgebieten warnen oft Schilder vor Wildwechsel. Aber auch ohne diese Hinweise sollten Autofahrer jederzeit mit Tieren auf der Fahrbahn rechnen. Besonders in der Dämmerung und nachts ist das Risiko hoch.
- Fernlicht nutzen: Nachts empfiehlt es sich, auf freien Strecken das Fernlicht einzuschalten (wenn kein Gegenverkehr da ist). Die Augen von Wildtieren reflektieren das Licht und sind so früher erkennbar.
- Auf Wildwechsel achten: Taucht Wild am Straßenrand auf, sollten Sie die Scheinwerfer abblenden, um das Tier nicht zu irritieren.
- Richtig reagieren: Falls ein Tier auf die Fahrbahn läuft, bremsen, hupen und das Lenkrad gerade halten. Ein Ausweichmanöver kann gefährlich sein – besonders wenn Gegenverkehr kommt oder Bäume am Straßenrand stehen.
Was tun bei einem Wildunfall?
Kommt es trotz Vorsicht zu einem Zusammenstoß, sollten Sie so vorgehen:
- Unfallstelle sichern: Warnblinker einschalten, Warnweste anlegen und ein Warndreieck aufstellen.
- Polizei verständigen: Sie informiert den zuständigen Jäger.
- Kein Tier berühren: Verletzte Tiere könnten plötzlich ausschlagen. Zudem besteht das Risiko von Tollwut.
- Fotos machen: Dokumentieren Sie die Unfallstelle, das Tier und die Schäden am Fahrzeug.
- Wildunfallbescheinigung ausfüllen: Diese stellt die Polizei oder der Jäger aus und ist wichtig für die Versicherung.
Wichtig: Ein totes Tier darf nicht mitgenommen werden – das gilt als Wilderei und ist strafbar.
Wildunfallbescheinigung ausfüllen
Damit die Versicherung den Schaden reguliert, ist ein Nachweis erforderlich – hier kommt die Wildunfallbescheinigung ins Spiel.
- Vollkasko-Versicherung: Übernimmt den Schaden in jedem Fall.
- Teilkasko-Versicherung: Deckt Schäden nur bei Zusammenstößen mit Haarwild (z. B. Rehe, Wildschweine). Unfälle mit Vögeln oder Haustieren sind oft nicht abgedeckt – hier sollten Autofahrer bei ihrer Versicherung nachfragen.
Wann ist das Risiko am höchsten?
Laut Statistiken kommt es in Deutschland täglich zu etwa 820 Wildunfällen. Besonders gefährlich sind:
- Herbst und Frühjahr: In der Dämmerung sind Wildtiere besonders aktiv. Aber nicht nur dann (siehe unten).
- Paarungszeit im Sommer: Rehe sind unaufmerksamer und überqueren häufiger Straßen.
Ein häufiger Irrglaube: Wildtiere seien nur früh morgens oder abends unterwegs. Tatsächlich müssen Rehe alle drei Stunden Nahrung aufnehmen – daher kann es rund um die Uhr zu Wildwechsel kommen.
Zur Zeitumstellung steigt die Gefahr
Auch mit der Umstellung auf Sommer- oder Winterzeit steigt das Risiko. Denn damit ändern sich unser Lebensrhythmus und auch die Hauptverkehrszeiten: Der Straßenverkehr ist dichter, wenn auch das Wild aktiv ist. Deshalb steigt die Zahl der Wildunfälle nach der Zeitumstellung und mit Beginn des Frühlings deutlich an.
- gdv.de: Mehr als 750 Unfälle täglich – Versicherer warnen vor Wildunfällen
- Nachrichtenagenturen SP-X, mid, dpa