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Solaranlage: Lohnt sich die Anschaffung im Alter noch?


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Lohnt sich im Alter noch eine Solaranlage auf dem Dach?


11.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Senioren sollten stets in Ihr Eigenheim investieren.Vergrößern des Bildes
Senioren sollten stets in ihr Eigenheim investieren. (Quelle: AndreyPopov/getty-images-bilder)

Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Lohnt sich im Alter noch eine Solaranlage auf dem Dach?

Eine Solaranlage (PV-Anlage) auf Ihrem Dach hat einige Vorteile: Ihre Immobilie gewinnt an Wert, Sie können den Ökostrom selbst nutzen – oder ihn ins Netz einspeisen und die staatliche Vergütung einstreichen. Doch, so fragt uns ein 71-jähriger Leser: Lohnt sich ein solches Investment auch im Alter noch? Wie lange also dauert es, bis Sie die Anschaffungskosten wieder drin haben?

Um es vorwegzunehmen: Jeder Fall liegt anders, denn es kommt immer auf die Gegebenheiten vor Ort an. Unter idealen Bedingungen kann sich eine Solaranlage aber in gut zehn Jahren rechnen – und so für Menschen jenseits der 70 Jahre eine Option sein. Im Ratgeber haben wir zwei Beispiele für Sie durchgespielt: einmal nutzen Sie Teile des produzierten Stroms selbst, einmal speisen Sie ihn komplett ins Stromnetz ein.

Haben Sie auch eine Frage an unsere Experten?Unser Team steht Ihnen gerne für alle Fragen rund um das Thema Geld zur Seite.

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Ideale Ausgangslage

Für unsere Beispiele müssen wir einige Annahmen festlegen: Sie leben als Paar in einem Einfamilienhaus, haben keine E-Ladesäule, keine Wärmepumpe und auch keinen Batteriespeicher. Ihr Haus bietet sehr gute Voraussetzungen für Solarstrom: Das heißt, Ihr Dach ist ideale 30 bis 35 Grad geneigt, zeigt nach Süden oder Westen und bietet mit 30 Quadratmetern auch genügend Platz für eine PV-Anlage mit Leistung 5,7 Kilowatt Peak (kWp). Sie wohnen zudem in einer Region mit vergleichsweise vielen Sonnentagen.

Unter diesen idealen Bedingungen sollte Ihre Anlage pro Jahr etwa 5.500 kWh an Strom produzieren, den Sie für sich nutzen oder verkaufen können. Demgegenüber stehen Material- und Montagekosten von rund 10.500 Euro.

Beispiel 1: PV-Strom selbst nutzen

Nehmen wir an, Sie verbrauchen im Einfamilienhaus etwa 3.000 Kilowattstunden Strom à 0,42 Cent – diese Werte haben wir aus dem Stromspiegel 2024 abgeleitet – und können ein Drittel davon einsparen, indem Sie eigenen Solarstrom nutzen. Den restlichen, ungenutzten Solarstrom können Sie zu je 8,03 Cent ins Netz einspeisen. Ihre Ersparnis summiert sich in dem Fall auf etwa 778 Euro (rund 416 Euro geringere Stromkosten und 362 Euro Einspeisevergütung).

Bei Anschaffungskosten von 10.500 Euro hat sich die Anlage nach etwa 13,5 Jahren amortisiert. Etwas schneller geht es, wenn Sie mehr als ein Drittel Ihres Stromverbrauchs über eigenen Solarstrom decken können, etwa wenn Sie tagsüber zu Hause sind und darauf achten, dann den meisten Strom zu verbrauchen, wenn die Sonne scheint. Folgende Tabelle gibt einen Überblick:

Solarstrom genutztErsparnis StromkostenEinspeisung bringtAmortisierung nach
zu 33 %415,80 €362,15 €13,5 Jahren
zu 40 %504 €345,30 €12,4 Jahren
zu 50 %630 €321,20 €11 Jahren

Natürlich verändert sich die Rechnung auch, sollte sich ein anderer Parameter der Gleichung ändern, etwa die von Ihrer PV-Anlage produzierte Strommenge oder Ihr eigener Stromverbrauch. Grundsätzlich gilt: Je mehr Sie für Ihren zugekauften Strom bezahlen und diesen ersetzen, umso früher rechnet sich Ihre PV-Anlage.

Kalkulieren mit Hilfe

Möchten Sie selbst rechnen, haben aber keine Lust auf Excel? Dann bietet Ihnen der Solar-Rechner der Stiftung Warentest eine gute Hilfestellung. Er berücksichtigt unter anderem auch Steigerungen der Strompreise und Betriebskosten der PV-Anlage. Helfen kann auch ein unabhängiger Energieberater. Erfahren Sie hier, wo Sie diesen finden.

Beispiel 2: Solarstrom voll einspeisen

Alternativ dazu, den Solarstrom selbst zu nutzen, kann man ihn auch komplett ans öffentliche Stromnetz abgeben. In dem Fall gewährt Ihnen der Staat eine höhere Einspeisevergütung – denn Sie müssen Ihren gesamten Strom weiterhin vergleichsweise teuer zukaufen, haben an der Stelle also keine Entlastung.

Allerdings liegt die Einspeisevergütung mit 12,37 Cent pro Kilowattstunde für die Volleinspeisung nur ein Drittel höher als die Vergütung bei Teileinspeisung. Das reicht in der Regel nicht, um die andernfalls erzielte Ersparnis bei den Stromkosten zu kompensieren. Heißt: Speisen Sie Ihren Solarstrom voll ein, amortisiert sich Ihre PV-Anlage etwas später – in unserem Fall erst nach etwa 15,4 Jahren.

Alternative energetische Sanierung?

Ist Ihr Haus schon älter und der Dämmzustand vergleichsweise schlecht, können Sie überlegen, statt in eine PV-Anlage in die Gebäudesanierung zu investieren. So steigern Sie den Wert Ihrer Immobilie – und senken obendrein Ihren Energieverbrauch und damit die Energiekosten.

Nach Förderung Ausschau halten

Je nachdem, in welcher Region Deutschlands Sie leben, kann es auch sein, dass es regionale Fördertöpfe gibt. In dem Fall amortisiert sich Ihre Anlage deutlich früher. Eine offizielle Übersicht über die Förderungen in den Bundesländern gibt es nicht, jedoch können Sie zum Beispiel beim Geldratgeber "Finanztip" eine Liste einsehen.

Verwendete Quellen
  • Mit Archivmaterial
  • Eigene Berechnungen
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