t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportBundesliga

Bundesliga: Klubs im Check – so schneiden Hertha BSC, 1. FC Köln & Co. ab


Meinung
Was ist eine Meinung?

Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.

In Schulnoten
Bundesliga-Check: Drei Klubs desolat – ein Aufsteiger überrascht

MeinungVon Cian Hartung

Aktualisiert am 14.11.2019Lesedauer: 8 Min.
Kämpfen in der unteren Tabellenhälfte um jeden Punkt: Wolfsburgs Weghorst (l.), Werders Trainer Kohfeldt (m.) und Kölns Kapitän Hector (r.).Vergrößern des Bildes
Kämpfen in der unteren Tabellenhälfte um jeden Punkt: Wolfsburgs Weghorst (l.), Werders Trainer Kohfeldt (m.) und Kölns Kapitän Hector (r.). (Quelle: Nour Alnader/t-online)
News folgen

Strauchelnde Traditionsklubs, Chaos am Rhein und ein starker Aufsteiger. In der unteren Tabellenhälfte wird um jeden Punkt gekämpft – der Abstiegskampf ist eingeläutet. Der zweite Teil der Analyse.

Elf Spieltage sind gespielt und fast ein Drittel der Bundesliga-Saison ist schon wieder vorüber. Zeit, um den bisherigen Saisonverlauf zu analysieren und die Leistung der Bundesligisten unter die Lupe zu nehmen. t-online.de hat den großen Bundesligisten-Check gemacht. Heute: Der zweite Teil der Analyse – die Tabellenplätze 10 bis 18.

10. VfL Wolfsburg

Neuzugänge: Die Wolfsburger verpflichteten im Sommer Xaver Schlager (RB Salzburg), Kevin Mbabu (Young Boys Bern) und Joao Victor (Linzer AK). Schlager war bis zu seiner Verletzung im Wolfsburger Mittelfeld gesetzt, Mbabu kam bis jetzt nur wenig zum Einsatz und Joao Victor spielt derzeit regelmäßig – aber auch nur, da Rechtsaußen Admir Mehmedi verletzt ist.

Leistung: Wolfsburg spielte bis zuletzt eine überraschend gute Saison. Doch nach den beiden Niederlagen gegen Dortmund (0:3) und Leverkusen (0:2) rutschte der VfL ins Bundesliga-Mittelfeld ab. Im Pokal flogen sie gegen einen stark aufspielenden RB Leipzig haushoch raus. In der Europa League stehen die Wölfe in ihrer Gruppe auf dem zweiten Platz und konnten bislang nur ein Spiel gewinnen.

Stimmung im Klub: Nach durchwachsenen Jahren im Abstiegskampf ist man in Wolfsburg bisher zufrieden mit dem jetzigen Saison-Verlauf. „Ich finde, dass die Mannschaft trotz des guten Starts manchmal zu wenig Selbstbewusstsein demonstriert“, so Wolfsburg-Geschäftsführer Schmadtke.


Perspektive: Den Wolfsburgern mangelt es mit nur 11 Treffern an Torgefahr. Sollte der VfL in der oberen Tabellenhälfte überwintern wollen, muss die Offensiv-Maschine um Stürmer Wout Weghorst einen Gang hochschalten. In der Europa League müssen sich die Wolfsburger noch für die Runde der letzten 32 Teams qualifizieren. Mit einer sicheren Abwehr und Losglück könnten es die Wolfsburger durchaus bis ins Achtelfinale schaffen, mehr ist aber nicht drin.

Note: 3

11. Union Berlin

Neuzugänge: Im Sommer holte Union Neven Subotic (AS Saint-Etienne), Christian Gentner (VfB Stuttgart), Anthony Ujah (Mainz) und Marius Bülter (1. FC Magdeburg). Subotic sucht in der Union-Abwehr noch seine Form, Gentner hatte schwache und starke Auftritte, Ujah ist trotz eines Treffers bislang unauffällig und Bülter gehört mit drei Treffern zu den Gewinnern der Union-Saison.

Leistung: In der Bundesliga haben die Eisernen zwar beachtliche Erfolge gegen Dortmund und Freiburg gefeiert, doch auch sechs Niederlagen gefangen. Nur vier Punkte trennt sie vom Relegationsplatz. Im DFB-Pokal zogen sie gegen Freiburg ins Achtelfinale ein.

Stimmung im Klub: Für Union ist diese Bundesliga-Saison ein Abenteuer ohne klaren Ausgang. Jeder Sieg wird frenetisch gefeiert, vor allem ein Derby-Sieg, wie gegen die Hertha am 10. Spieltag. Die Stimmung in der Alten Försterei beeindruckt so manchen Bundesligisten – das könnte Unions Stärke für die Saison bleiben.

Perspektive: Dass die Berliner nicht um die Europapokal-Plätze mitspielen werden, war vor der Saison allen Beteiligten klar. Doch durch Kampfgeist und Heimsiege dürfte ein Verbleiben im Bundesliga-Mittelfeld vorerst möglich sein. Vor allem, wenn Teams wie Mainz, Köln oder Düsseldorf weiterhin schwächeln.

Note: 2

12. Hertha BSC

Neuzugänge: Vor der Saison verpflichtete Hertha Dodi Lukebakio (FC Watford), Eduard Löwen (Nürnberg) und Dedrick Boyata (Celtic Glasgow). Zudem liehen sie Marius Wolf (Dortmund) und Marko Grujic (FC Liverpool) aus. Lukebakio zeigte bisher schwankende Leistungen, Löwen bekam noch keine echte Chance und Boyata begann stark, ließ aber wieder nach. Der ausgeliehen Wolf gehörte bisher zu den besseren, Grujic spielte ebenso inkonstant wie der Rest seines Teams.


Leistung: Nach einer guten Vorbereitung blieben die Hauptstädter in der Bundesliga hinter den Erwartungen zurück: Sechs Niederlagen, zwei Unentschieden und drei Siege. Punkte sammelten sie nur gegen Teams, die noch schwächer waren als sie selber. Im Pokal zitterten sie sich gegen Dresden im Elfmeterschießen weiter.

Stimmung im Klub: Neuer Trainer, neue Spieler und der Einstieg von Investor Lars Windhorst hätten einen Euphorie-Schub bringen können. Aber Fehlanzeige: Hertha steht schlechter da als im letzten Jahr.

Perspektive: Dortmund, Freiburg, Frankfurt und Gladbach: Die Topteams der Bundesliga treffen demnächst auf die Alte Dame. Das Team von Trainer Ante Covic muss aufpassen, dass es nicht unten reinrutscht. Das beste Szenario für Hertha wäre in dieser Saison ein weiteres Jahr Bundesliga-Mittelmaß.

Note: 4

13. Fortuna Düsseldorf

Neuzugänge: Die Düsseldorfer verstärkten sich vor der Saison mit Dawid Kownacki (Sampdoria Genua) und Nana Ampomah (Waasland-Beveren) und liehen Torhüter Zack Steffen aus (Manchester City). Stürmer Kownacki hat noch keinen Treffer auf dem Konto, Ampomah hat bislang kaum gespielt, nur Keeper Steffen konnte sein Talent mit starken Paraden schon zeigen.

  • Tor-Wahnsinn: Überragender Hennings verdirbt Schalke-Party!


Leistung: Nach elf Spieltagen konnte die Fortuna nur drei Siege einfahren und verlor teilweise unglücklich Punkte gegen direkte Tabellen-Konkurrenten – hier herrscht Nachholbedarf. Im Pokal sind sie gegen Erzgebirge Aue ins Achtelfinale eingezogen.

Stimmung im Klub: Nach dem 3:3 gegen Schalke ist die Fortuna wieder erwacht. Auf die starke Form von Stürmer Rouwen Hennings kann der Klub bauen. "Im Moment trifft er, wie er will", sagte Coach Friedhelm Funkel, der sehr froh über die Vertragsverlängerung des Stürmers ist. Möglicherweise ist der Faktor Hennings ein wichtiger Baustein, um sich vorerst von den unteren Tabellenplätzen fernzuhalten.

Loading...
Loading...

Perspektive: Die Fortuna hat bis Weihnachten noch vier Kracher zu bewältigen: Bayern, Hoffenheim, Dortmund und Leipzig. Jeder Punkt ist dabei Gold wert. Im DFB-Pokal spielen sie Anfang Februar gegen Kaiserslautern. Ein Weiterkommen ist da möglich, aber nicht sicher.

Note: 4

14. Werder Bremen

Neuzugänge: Werder verstärkte sich mit Niclas Füllkrug (Hannover), lieh Ömer Toprak (Dortmund) und Leonardo Bittencourt (Hoffenheim) aus. Füllkrug war bis zu seinem Kreuzbandriss mit zwei Treffern und einer Vorlage bisher der stärkste Bremer der Hinrunde, Topraks Leistungen waren bis zu seiner Verletzung durchwachsen und Bittencourt konnte die Norddeutschen noch nicht wirklich verstärken.

Leistung: In der Bundesliga spielten sie ganze fünf Mal unentschieden und verloren wichtige Punkte gegen direkte Mittelfeld-Konkurrenten, wie Düsseldorf und Hertha. Diesen Punkten dürften die Brmer noch nachtrauern. Im DFB-Pokal erreichten sie nach einem Sieg über Heidenheim das Achtelfinale.

Stimmung im Klub: Trainer Florian Kohfeldt kann mit der Leistung bislang nicht zufrieden sein, gab er im Sommer noch das Ziel Europa aus. Auch die ungewisse Zukunft von Leistungsträger Milot Rashica sorgte zuletzt für Unruhe. Den Fans sagte der Kosovare, dass er bleiben wolle, der Fußball aber schnelllebig sei: "Daher ist es immer schwer, seine Zukunft weit im Voraus zu planen", so Rashica uneindeutig.

Perspektive: Zwar haben die Bremer mit vielen Verletzten zu kämpfen, doch hat das Team die schwersten Aufgaben der Hinrunde bereits hinter sich. Einzig der FC Bayern wartet noch. Bis zur Winterpause könnten die Hanseaten in der engmaschigen Bundesliga-Tabelle ein wenig klettern.

Note: 5

15. FC Augsburg

Neuzugänge: Die Augsburger verpflichteten im Sommer Florian Niederlechner (SC Freiburg), Stephan Lichtsteiner (Arsenal London), Ruben Vargas (FC Luzern) und Tomas Koubek (Stade Rennes). Niederlechner ist mit vier Toren und zwei Assists bislang stärkster Spieler seines Teams, Lichtsteiner konnte mit seiner Routine noch nicht maßgeblich die FCA-Abwehr verstärken, Vargas fiel bislang mit seiner Schnelligkeit und drei Toren auf und Koubek hat mit Paraden eine schlimmere Tabellensituation verhindern können.

Leistung: Nur zwei Siege in elf Spielen und 24 Gegentore: Das Problem liegt bei den Augsburgern in der Abwehr. Der Klassenunterschied ist beim FCA deutlich. Zu Recht stecken sie im Abstiegskampf. Im Pokal flogen die Fuggerstädter in der 1. Runde gegen den SC Verl raus.

Stimmung im Klub: Die Augsburger sind sich ihrer Schwäche in diesem Jahr bewusst und feiern daher jeden Sieg frenetisch. "Sauwichtig" fand Linksverteidiger Philipp Max daher den Sieg am vergangenen Wochenende gegen Schlusslicht Paderborn. Doch die Angst vor einem Abstieg nach acht Jahren wächst. In diesem Jahr könnte es soweit sein.

Perspektive: Von den Topteams erwartet den FCA bis zur Winterpause nur noch RB Leipzig – das härteste Programm ist also geschafft. Mit einer geschlossenen Abwehrleistung und weiteren Toren durch Niederlechner und Vargas dürften die Fuggerstädter noch ein paar Punkte sammeln können.

Note: 4

16. Mainz 05

Neuzugänge: Vor der Saison verpflichteten die Mainzer Jeremiah St. Juste (Feyenoord Rotterdam) und Edimilson Fernandes (West Ham) und zogen die Kaufoption bei dem zuvor ausgeliehenen Aarón Martín (Espanyol Barcelona). Verteidiger St. Juste deutete sein Potenzial bereits an, steckt aber in einer Formkrise, Fernandes spielt bislang schwach und Martín konnte noch nicht an die gute Form der Vorsaison anknüpfen.

Leistung: Acht Niederlagen und drei Siege, und das auch nur gegen die Hertha, Paderborn und den 1. FC Köln – kein Beweis für die Bundesliga-Tauglichkeit der Mannschaft. Im DFB-Pokal flog der FSV in der 1. Runde gegen den Ex-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern raus.

Stimmung im Klub: Ex-Trainer Sandro Schwarz schien zu den 05ern zu passen wie die Faust aufs Auge. Dementsprechend ist zum Beginn der Karnevalszeit am Bruchweg die Stimmung über den Trainerwechsel gedämpft. „Wir wussten nur zu gut, was wir an Sandro hatten“, so Kapitän Danny Latza. „Wir Spieler tragen Mitschuld, wir haben den Verein und vor allem Sandro in die Situation gebracht.“

Perspektive: In der Bundesliga warten noch Frankfurt, Dortmund und Leverkusen: Kein gutes Omen für häufig überforderte Mainzer, die aufpassen müssen, dass sie den Sprung aus dem Tabellenkeller bald schaffen. Die Augen sind nun auf den Sportvorstand gerichtet, der nach der Länderspielpause einen neuen Trainer vorstellen möchte.

Note: 5

17. 1. FC Köln

Neuzugänge: Die Kölner verstärkten sich vor der aktuellen Spielzeit mit Sebastiaan Bornauw (RSC Anderlecht), Ellyes Skhiri (HSC Montpellier), Birger Verstrate (KAA Gent) und Kingsley Ehizibue (PEC Zwolle). Der belgische U21-Nationalspieler Bornauw konnte sein Talent bislang nur andeuten, Skhiris Form fiel nach seinem Super-Solo zum 2:1 gegen Freiburg rapide ab, Verstrate ist bislang nur Back-Up für Kapitän Hector und Ehizibue konnte seine Torgefahr noch nicht in Tore ummünzen.


Leistung: Der Kölner Saisonstart misslang völlig. Nach der unglücklichen Niederlage beim Kampfspiel gegen Dortmund fielen die Kölner in ein Formtief, aus dem sie bisher nicht wieder herauskamen. Die Krönung der Entwicklung: Das Aus im DFB-Pokal gegen tollkühne Saarbrücker.

Stimmung im Klub: Ähnlich wie bei den Nachbarn aus Mainz will auch in Köln noch keine Karnevalsstimmung einkehren. Denn nach der Niederlage gegen Hoffenheim mussten Sportdirektor Armin Veh und Trainer Achim Beierlorzer den Verein verlassen. Seitdem ranken sich wilde Gerüchte um Nachfolger auf beiden Positionen. „Es wäre nicht das richtige Signal, wenn wir hier einen auf gute Laune und Alaaf machen würden“, sagte der Sportliche Leiter Aehlig.

Perspektive: Am nächsten Spieltag wartet RB Leipzig und kurz vor Weihnachten noch Frankfurt. Im Vergleich zur direkten Konkurrenz hat der FC bis Weihnachten ein einfacheres Restprogramm. Sollte der "Turnaround“ mit neuem Trainer gelingen, könnten die Geißböcke noch vor der Winterpause aus dem Tabellenkeller klettern.

Note: 5

18. SC Paderborn

Neuzugänge: Der SC verpflichtete im Sommer Cauly (Duisburg), Streli Mamba (Energie Cottbus) und Luca Kilian (Borussia Dortmund II). Cauly und Mamba erzielten bereits jeweils zwei Tore, Kilian wirkt in der SC-Abwehr bislang eher überfordert.

Leistung: In der Bundesliga gelang den Paderbornern nur ein Sieg und ein Unentschieden, ansonsten neun Niederlagen – diese Zahlen sprechen für sich selbst. Im Pokal flogen sie mit 0:1 gegen Leverkusen raus.

Stimmung im Klub: Trotz deutlicher Unterlegenheit hat SC-Trainer Steffen Baumgart den Glauben an seinen Klub und seine Spielphilosophie noch nicht aufgegeben. "Der Glaube an den Fußball, den wir spielen, ist geblieben", so der Coach optimistisch. "Wir müssen uns weiter den Berg hocharbeiten."

Perspektive: Trotz allem Optimismus von Trainer Baumgart wartet auf die Paderborner eine schwere Vorweihnachtszeit: Dortmund, Leipzig, Werder, Gladbach und Frankfurt sind die Gegner bis zum letzten Spieltag der Hinrunde. Sollte nicht vor Weihnachten noch ein Wunder geschehen, könnte der erste Absteiger schon früh feststehen.

Note: 4

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website