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Der große Bundesliga-Team-Check: Schulnoten für Bayer, BVB & Co.


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Bundesliga-Check: Drei Klubs überragen – ein Topteam enttäuscht

MeinungVon Cian Hartung

Aktualisiert am 13.11.2019Lesedauer: 11 Min.
Die erste Tabellenhälfte der Bundesliga im Check: Gladbach (l.) und Freiburg (m.) schneiden gut ab, beim BVB gibt es noch Luft nach oben.Vergrößern des Bildes
Die erste Tabellenhälfte der Bundesliga im Check: Gladbach (l.) und Freiburg (m.) schneiden gut ab, beim BVB gibt es noch Luft nach oben. (Quelle: Benjamin Springstrow/imago-images-bilder)
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Ein Tabellenführer, mit dem vorher keiner gerechnet hat und Topteams, die Probleme haben – es ist eine Bundesliga-Saison voller Spannung. Sind die Vereine im Soll oder nicht? Der erste Teil der Analyse.

Elf Spieltage sind gespielt und fast ein Drittel der Bundesliga-Saison ist schon wieder vorüber. Zeit, um den bisherigen Saisonverlauf zu analysieren und die Leistung der Bundesligisten unter die Lupe zu nehmen. t-online.de hat den großen Bundesligisten-Check gemacht und gefragt: Welche Mannschaften haben die Fußball-Fans begeistert und welche Teams haben enttäuscht? Welche Neuzugänge sind eingeschlagen? Und wie könnte die Saison nun weitergehen?

1. Borussia Mönchengladbach

Neuzugänge: Im Sommer holte Gladbachs Neu-Trainer Marco Rose, mit Sportdirektor Max Eberl, Rechtsverteidiger Stefan Lainer (RB Salzburg) plus die beiden Stürmer Breel Embolo (FC Schalke) und Marcus Thuram (EA Guingkamp). Der Rose-Schüler Lainer schlug voll ein und bereicherte das Gladbacher Spiel durch starke Läufe auf der rechten Außenbahn. Sommerschnäppchen Embolo fand sich nach Startschwierigkeiten bis zu seiner Verletzung immer besser zurecht und der ball- und treffsichere Marcus Thuram kann wohl als Gladbachs Königstransfer des Sommers betrachtet werden.

Leistung: Zwei Niederlagen, ein Unentschieden und acht Siege nach bislang elf Bundesliga Spieltagen – das spielstarke Gladbach steht zurecht an der Bundesliga-Spitze. Im DFB-Pokal schieden sie trotz starker Leistung gegen Dortmund aus. In der Europa League sind die Fohlen nach schwachem Start auf Platz zwei und brauchen noch zwei Siege für die nächste Runde.

Stimmung im Klub: Die Stimmung beim Überraschungsteam und Tabellenführer könnte kaum besser sein. "Was macht man, wenn es läuft?", wurde der Gladbacher Hofmann in einer Pressekonferenz gefragt und gab die Antwort gleich mit: "Man läuft weiter!" Trotz aller Euphorie sorgt sich der Trainer bei der Dreifach-Belastung seiner Spieler in den letzten Wochen um die Verletzten seines Teams: Johnson, Plea, Embolo und Raffael fallen derzeit aus. Die Frage ist, ob das wachsende Lazarett dem Gladbacher Spielwitz Abriss tun wird.

Perspektive: Im Restprogramm der Hinrunde warten mit Freiburg und den Bayern noch zwei harte Brocken. Die Herbstmeisterschaft wird kein Selbstläufer. Sollte dies aber gelingen, wird dem Team häufiger die Frage nach der Meisterschaft gestellt werden. Die Euphorie aus der Bundesliga könnten die Gladbacher auch in die Europa League tragen und über die Runde der letzten 32 Teams hinausbringen. Vorausgesetzt: Sie fahren noch wichtige Punkte ein und überleben die Gruppenphase.

Note: 1

2. RB Leipzig

Neuzugänge: Leipzig verpflichtete im Sommer Flügelspieler Ademola Lookman (FC Everton) sowie die Mittelfeldspieler Christopher Nkunku (Paris St. Germain) und Hannes Wolf (RB Salzburg). Dazu liehen sie Stoßstürmer Patrik Schick (AS Rom) aus. Lookman konnte sich noch keinen Stammplatz erkämpfen, Nkunku ist dagegen mit drei Toren und vier Assists schnell zu einem Baustein des Leipziger Spiels geworden. Wolf erlitt bei der U21-EM einen Beinbruch und befindet sich noch in der Reha. Stürmer Schick kam nur auf einen Einsatz, bevor er sich in einem EM-Quali-Spiel verletzte und seither ausfällt.

Leistung: Die Sachsen starteten euphorisch mit drei Siegen in die Saison, suchten anschließend aber nach Konstanz. Mit den Siegen gegen Mainz (8:0) und die Hertha (4:2) ließen sie zuletzt wieder aufhorchen und scheinen ihre Form wiedergefunden zu haben. Im DFB-Pokal schlugen sie zuletzt den VfL Wolfsburg (6:1) und zogen sicher in die nächste Runde ein. In der Champions League führen sie nach vier Spieltagen ihre Gruppe an, das Achtelfinale ist zum Greifen nah.

Stimmung im Klub: Die Leipziger strotzen nach der Siegesserie zuletzt vor Selbstvertrauen. "Die letzten vier Spiele haben wir Vollgas gegeben", sagte Stürmer Yussuf Poulsen zu den jüngsten Erfolgen. Neu-Trainer Julian Nagelsmann hat seit diesem Sommer das Spiel der Leipziger auf ein anderes Niveau gehoben. Die breite Brust der Leipziger kennt derzeit keine Grenzen.

Perspektive: Leipzig gilt als heimlicher Kandidat auf den Meistertitel. Mit nur vier Punkten Rückstand auf Gladbach lauern die Leipziger vor den Bayern auf die Tabellenspitze. Die Frage bleibt aber: Können sie den Nagelsmann-Fußball bis zum Saisonende durchhalten? Im DFB-Pokal wartet im Achtelfinale mit Eintracht Frankfurt eine schwere Aufgabe. Es bleibt abzuwarten, ob Leipzig konstant bleibt. Das entscheidet auch über den Erfolg in der Champions League, wo die Sachsen für eine Überraschung gut sind.

Note: 2

3. FC Bayern München

Neuzugänge: Die Bayern holten für die Verteidigung Lucas Hernandez (Atlético Madrid) und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart). Als Ersatz für "Robbery" liehen sie Coutinho (FC Barcelona) und Ivan Perisic (Inter Mailand) aus. Hernandez spielte bis zu seiner Verletzung solide, Pavard hatte Höhen und Tiefen, Perisic erfüllte die Erwartungen als Ergänzungsspieler mit seinen vier Treffern bislang. Star-Transfer Coutinho deutete sein Talent an, konnte das Bayern-Spiel aber noch nicht mit der erwarteten Kreativität bereichern.


Leistung:
In der Bundesliga gab es ein Auf und Ab: Kantersiege, Unentschieden, aber auch die Niederlagen gegen Hoffenheim (1:2) und Frankfurt (1:5). Gegen den BVB (4:0) zeigte der FC Bayern unter Interimstrainer Hansi Flick, dass sie ihre alte Stärke nicht verloren haben. Im Pokal zitterten sie sich zuletzt gegen Bochum weiter (2:1). In der Champions-League sorgte der Rekordmeister zwar mit dem Kantersieg gegen Tottenham (2:7) im Oktober für Euphorie. Diese flachte aber nach den dürftigen Auftritten gegen Piräus (3:2 und 2:0) wieder etwas ab.

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Stimmung im Klub: Es brodelte bis zuletzt an der Säbener Straße: Dann kam die Trennung von Trainer Niko Kovac. Mindestens bis zum Sommer übernimmt Hansi Flick das Ruder, der mit guten Ergebnissen scheinbar aktuell etwas Ruhe in den Klub bringt.

Perspektive: In der Bundesliga ist trotz vier Punkten Rückstand auf die Spitze nach wie vor die Meisterschaft möglich. Im DFB-Pokal stehen sie im Achtelfinale und haben auch dort noch alle Chancen. In der Champions League steht Bayern bereits vorzeitig in der nächsten Runde. Wie sich das mit Leistungsschwankungen kämpfende Bayern-Team in den K.o.-Spielen auf europäischem Parkett präsentieren wird, bleibt abzuwarten.

Note: 3

4. SC Freiburg

Neuzugänge: Im Sommer holten die Freiburger Ex-Spieler wie Vincenzo Grifo (TSG Hoffenheim) und Jonathan Schmid (FC Augsburg) zurück und verpflichteten zudem Chang-hun Kwon (FCO Dijon). Grifo kam bislang auf nur eine Torbeteiligung und fiel kürzlich vor allem mit seiner Auseinandersetzung mit David Abraham auf. Publikumsliebling Schmid konnte aber bereits zwei Tore erzielen und einen Assist verbuchen. Kwon spielte noch keine entscheidende Rolle.

Leistung: In der Bundesliga spielten die Freiburger bislang konstant, standen hinten sicher und kassierten daher bislang nur zwei Niederlagen an den ersten elf Spieltagen. Im Pokal flogen die Breisgauer dagegen im Spiel gegen Union Berlin schon in der zweiten Runde raus.

Stimmung im Klub: Die Stimmung bei den Freiburgern ist ausgezeichnet. "Wir schwimmen gerade auf einer kleinen Euphoriewelle und die nehmen wir gerne mit", so Stürmer Nils Petersen. Auch Trainer Christian Streich unterstreicht in dieser Saison einmal mehr seine gute Arbeit mit einer talentierten Mannschaft und einem passionierten Vereinsumfeld trotz beschränkter finanzieller Mittel.


Perspektive:
Zwar konnten die Breisgauer in den letzten Wochen mit starken Spielen glänzen, dennoch müssen sie in den nächsten Wochen noch gegen Gladbach, Leverkusen, die Bayern und den FC Schalke spielen. Es wäre ein Wunder, wenn sich die Freiburger nach der Hinrunde noch immer auf Platz vier hielten. Die Vergangenheit mit Streich in Freiburg hat aber gezeigt: Nichts ist unmöglich.

Note: 1

5. TSG Hoffenheim

Neuzugänge: Bei den Kraichgauern kamen in der abgelaufenen Transferperiode Diadie Samassékou (RB Salzburg), Robert Skov (FC Kopenhagen), Ihlas Bebou (Hannover 96) und Sargis Adamyan (Jahn Regensburg) neu ins Team. Samassékou kam bisher nur zu zwei Einsätzen, Skov (drei Assists, ein Tor) und Bebou (zwei Tore) konnten dagegen die TSG bereits verstärken und Adamyan (zwei Tore) ist bislang erfolgreich als Joker in Erscheinung getreten.

Leistung: Nach einem holprigen Saisonstart ist die TSG seit der vierten Saisonniederlage (0:3-Pleite am 6. Spieltag gegen Gladbach) ungeschlagen. Im Pokal zogen die Kraichgauer mühelos ins Achtelfinale ein, wo demnächst der FC Bayern wartet.

Stimmung im Klub: Mit Julian Nagelsmann verlor die TSG zwar ihr bekanntestes Gesicht, Neu-Trainer Alfred Schreuder hat seine Qualitäten aber nach Problemen zum Start bewiesen. Bei seiner Mannschaft sorgen die letzten Siege für Euphorie und Optimismus. Sechser Grillitsch sagte zuletzt: "Zum Anfang der Saison war unser Problem, dass wir nicht effizient genug waren und das haben wir nun zum Positiven geändert."

Perspektive: Von den Topteams warten bis zur Winterpause auf die TSG nur noch Leipzig und Dortmund – der Blick der Hoffenheimer dürfte daher in der Tabelle weiter nach oben gehen. Im Pokal spielen sie als Nächstes gegen den Rekordmeister. Zwar wirken die Bayern in dieser Saison nicht unschlagbar, dennoch ist von einem Weiterkommen im Pokal nicht auszugehen.

Note: 2

6. Borussia Dortmund

Neuzugänge: Vor Saisonbeginn verpflichteten die Dortmunder Nico Schulz (Hoffenheim), Julian Brandt (Leverkusen), Thorgan Hazard (Gladbach) und Mats Hummels (Bayern). Hummels konnte die Defensive verstärken und Brandt erzielte bereits wichtige Tore für den BVB. Schulz kommt nach Verletzung zu Saisonbeginn gerade erst wieder in Form, Hazard hingegen konnte seine Qualitäten bislang nur selten im BVB-Spiel einbringen.

Leistung: In der Bundesliga startete der selbsternannte Meisterschaftskandidat euphorisch (5:1), blamierte sich aber gleich am dritten Spieltag bei Union Berlin (1:3). Seitdem schienen sich die Dortmunder wieder gefangen zu haben – bis zum Samstag. Dort kassierte der BVB bei den Bayern aber gleich die nächste Klatsche (0:4). In den Pokalwettbewerben ist die Borussia sowohl national als auch international auf Kurs.

Stimmung im Klub: Nach dem Sensationssieg gegen Inter Mailand schien alles wieder gut. Die Niederlage in München ließ das junge BVB-Team aber hart aufschlagen. Die Borussia läuft ihren eigenen Ansprüchen hinterher. Hummels dazu: "Es ist ein Zeichen für uns, dass wir selber keine Top-Truppe sind".


Perspektive:
In der Bundesliga stehen die Dortmunder sechs Punkte hinter Spitzenreiter Gladbach – das Saisonziel Meisterschaft rückt langsam in weite Ferne. Im DFB-Pokal rechnen sich die Dortmunder gute Chancen aus – im Achtelfinale wartet Werder Bremen. In der Champions League wird es für den BVB in Sachen Achtelfinale spannend: Ein Sieg gegen Barcelona im Camp Nou wäre wichtig, gegen Prag am letzten Spieltag ist er sogar Pflicht.

Note: 3

7. FC Schalke 04

Neuzugänge: Die Schalker verpflichteten im Sommer unter anderem Verteidiger Ozan Kabak (Stuttgart) und Benito Raman (Düsseldorf) und liehen Jonjoe Kenny (FC Everton) aus. Kabak spielt bislang nach seiner Genesung eine solide Saison, Raman konnte die Erwartungen noch nicht vollends erfüllen und Kenny kann mit einem Tor und zwei Assists als einer der Aufsteiger im Team betrachtet werden.

Leistung: Nach holprigem Start legten die Schalker eine Siegesserie hin und setzten sich im oberen Tabellendrittel fest. Im Pokal erreichten die Schalker mit Glück das Achtelfinale und spielen dort gegen die Hertha aus Berlin.

Stimmung im Klub: Seit dem Tönnies-Skandal und dem Wechsel-Theater um Harit vor der Saison ist es auf Schalke ungewohnt ruhig geworden. Im Revierderby gegen Dortmund stand die gesamte Arena hinter dem starken Team. Nichts war von den Fan-Protesten der letzten Jahre zu sehen. Auf Schalke scheint sich unter Wagner eine starke Mannschaft zu entwickeln, der bislang nur die Konstanz für Europa fehlt.

Perspektive: In der Bundesliga warten bis zum Ende der Hinrunde noch Leverkusen, Wolfsburg und Freiburg. Doch die Schalker haben gezeigt, dass sie auch Topteams wie den BVB ärgern können. Für die Gelsenkirchener ist bis zur Winterpause daher ein Platz unter den Top 5 möglich. Nachholbedarf haben die Schalker jedoch in der Sturmspitze: Bislang stehen null Stürmertore auf dem Konto der Knappen. Im Winter müssen sie mit einem Transfer auf diese Flaute reagieren.

Note: 2

8. Bayer Leverkusen

Neuzugänge: Vor der Saison verpflichtete Bayer Kerem Demirbay und Nadiem Amiri (beide Hoffenheim) sowie Moussa Diaby (Paris St. Germain) für die Offensive. Für die Defensive kam Daley Sinkgraven (Ajax Amsterdam). Demirbay konnte der Werkself als Passgeber und Freistoß-Schütze noch nicht seinen Stempel aufdrücken, auch Amiri blieb bislang etwas hinter den Erwartungen zurück. Diaby kam bisher kaum zum Einsatz (63 Spielminuten). Sinkgraven wurde langsam aufgebaut und an die Startelf herangeführt, doch eine erneute Verletzung warf den linken Verteidiger jüngst zurück.

Leistung: Trotz überragender Rückrunde in der vergangenen Saison läuft Leverkusen in der Bundesliga-Hinrunde mit nur vier Siegen den Ansprüchen etwas hinterher. Besonders sinnbildlich ist die Schwäche gegen die Topteams. Dies wirft auch die Frage auf, ob Leverkusen denn diese Saison eines ist. Im Pokal zitterte sich die Werkself zuletzt gegen Paderborn weiter. In der Champions League verloren sie die ersten drei Spiele, schöpfen aber mit dem Überraschungssieg gegen Atlético Madrid Hoffnung aufs Weiterkommen.

Stimmung im Klub: Die Werkself ist weit entfernt vom Saisonziel, nämlich den Champions-League-Plätzen. Dementsprechend ist die Stimmung im Klub auch leicht angespannt. Zuletzt sorgten auch Spekulationen über einen Winter-Wechsel von Kai Havertz für Unruhe. "Nein, das ist nicht denkbar", sagte Sportdirektor Simon Rolfes klar dazu. Mit Havertz würde Leverkusen nach Julian Brandt erneut einen wichtigen Schlüsselspieler verlieren. Das will die Werkself vermeiden.


Perspektive: Freiburg, Schalke, Bayern: In der Bundesliga warten noch schwere Aufgaben auf die Werkself. Mit Glück ist bis zur Winterpause ein Platz unter den ersten acht Teams möglich, mehr aber nicht. Im DFB-Pokal wartet der VfB Stuttgart – das Viertelfinale ist gut möglich. In der Champions League wird Leverkusen nach der verkorksten Hinserie kaum über die Europa League hinauskommen.

Note: 4

Eintracht Frankfurt

Neuzugänge: Mit den Transfererlösen aus den Verkäufen von Jovic und Haller verpflichteten die Frankfurter die Mittelfeldspieler Djibril Sow (Young Boys Bern) und Dominik Kohr (Leverkusen) sowie Stürmer Bas Dost (Sporting Lissabon). Dazu nahmen sie die vorher ausgeliehenen Martin Hinteregger (Augsburg), Kevin Trapp (PSG) und Filip Kostic (HSV) fest unter Vertrag. André Silva (AC Mailand) kam im Tausch für Ante Rebic. Sow hat sich mit seiner Passsicherheit einen Stammplatz im Mittelfeld erspielt, Kohr ist meist nur Ergänzungsspieler. Dost war sofort eine Hilfe: Drei Tore in der Liga und zwei im Pokal stehen zu Buche. Auch André Silva war mehrfach erfolgreich (drei Tore), wurde zuletzt nur oft durch Verletzungen gebremst.

Leistung: Die Eintracht spielte in der Liga bislang unkonstant: Bereits vier Auswärtsniederlagen und zwei Unentschieden stehen auf dem Konto. Heraus sticht der Kantersieg gegen die Bayern, der aber leider auch nicht mehr als drei Punkte auf das Konto bringt. Im Pokal sind die Frankfurter mühelos weiter, in der Europa League stehen sie nach vier Spieltagen auf dem dritten Gruppenplatz. Die Hessen sind punktgleich mit Standard Lüttich und werden sich mit den Belgiern um das Weiterkommen streiten.

Stimmung im Klub: Auswärts ist die Eintracht zwar schwach, zuhause aber eine Macht. Selbst die Bayern ließen sich von der Atmosphäre der Commerzbank-Arena beeindrucken und gingen mit 1:5 unter. Wichtig für die Stimmung im Stadion scheint auch der Transfer von Publikumsliebling Hinteregger zu sein. Die Eintracht zeigt auch diese Saison, dass die alten Fußball-Werte wie Kampfgeist, Einsatz und Siegeswille noch nicht aus der Welt sind. Jetzt müssen sie das nur noch in Resultate ummünzen.


Perspektive:
In der Liga haben sie die schwersten Gegner bereits hinter sich und dürften sich bis zur Winterpause im Bereich der Europa-League-Plätze einfinden. Im Pokal wartet mit Leipzig ein überlegener Gegner, doch in der Liga konnte die Eintracht auch den FC Bayern schlagen. Auf europäischem Parkett sind die Erwartungen nach dem Halbfinale im letzten Jahr hoch. Die Frankfurter sind mit ihrer robusten Spielweise wie für die Europa League gemacht. Sollten nicht zu viele Spieler durch die Dreifach-Belastung ausfallen oder außer Form geraten, dürfen die Eintracht-Fans von Gala-Abenden ihrer Mannschaft im kommenden Frühjahr träumen.

Note: 3

Lesen Sie morgen bei t-online.de: "Teil 2 des Bundesliga-Checks"

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