Chronik zur Cologne Pride 2023 Kölner CSD-Parade so lang wie noch nie
Bunt und laut zog am Sonntag die CSD-Parade durch Köln. Über eine Million Besucher verzeichneten die Veranstalter von Freitag bis Sonntag.
Inhaltsverzeichnis
- CSD wegen Unterwetterwarnung unterbrochen
- Polizei erfreut über: "Friedliche Stimmung"
- Wetter droht umzuschlagen – Deutscher Wetterdienst warnt
- Politiker gegen Queer-Feindlichkeit – Lauterbach mit Hitze-Tipps
- Startschuss zur Parade gefallen
- Queer-Beauftragter der Bundesregierung zum CSD in Köln
- Diese Gruppen nehmen am CSD teil
- 18-Jähriger verbrennt Regenbogenflagge: Video zeigt Tat
- Rechte "Revolte Rheinland" greift queere Szene in Bonn an
- Am 8. Juli zieht der "Dyke March Cologne" durch Köln
- Brings-Frontmann Peter Brings zum CSD in Köln
- Vor CSD: Stadt Köln erntet Shitstorm fürs Gendern
Bei brütender Hitze haben am Sonntag mehr als eine Million Menschen den Christopher Street Day (CSD) in Köln gefeiert. Langsam zogen Musikwagen und Fußgruppen bei der Parade durch die Innenstadt. Mit fast 230 Gruppen und rund 60.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die CSD-Demonstration nach Veranstalterangaben so lang wie noch nie.
Wie schon 2022 seien mehr als eine Million Zuschauer gekommen, einschließlich des am Freitag begonnenen Straßenfestes seien 1,4 Millionen Menschen beim CSD-Wochenende gewesen.
- Rekord-CSD in Köln: Alles zur Demoroute und dem Bühnenprogramm finden Sie hier
10. Juli 2023
Ende des Newsblog
Hiermit beenden wir unseren Liveblog zur Cologne Pride 2023.
Bühnenprogramm am Heumarkt wieder aufgenommen
18.12 Uhr: Nach einer vorsorglichen Unterbrechung des Bühnenprogramms am Heumarkt, wird das Programm wieder aufgenommen, wie ein Reporter vor Ort berichtet. Wegen drohenden Unwetters wurden die Feierlichkeiten zeitweise gestoppt. Die Parade war davon jedoch nicht betroffen.
CSD wegen Unterwetterwarnung unterbrochen
17.24 Uhr: Der CSD ist wegen einer offiziellen Unwetterwarnung unterbrochen worden. Aktuell ist davon nur die Veranstaltung auf dem Heumarkt betroffen. Feierende werden durch Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, den Platz zu räumen. Die Parade läuft weiter, wie die Polizei gegenüber t-online bestätigte.
Polizei erfreut über: "Friedliche Stimmung"
17.20 Uhr: Nach Angaben der Polizei sei es bis zum Nachmittag zu keinen größeren Auseinandersetzungen gekommen. Die Stimmung sei friedlich, was bei so vielen Menschen eine sehr erfreuliche Nachricht sei. Allerdings sei es bei einigen Menschen zu Problemen mit den hohen Temperaturen gekommen.
Besucher aus ganz Deutschland in Köln
16.20 Uhr: Viele Zuschauer des diesjährigen CSD sind aus ganz Deutschland nach Köln gereist. So auch Marcel und Swen aus Thüringen und Hessen. Sie genießen zusammen den Tag. Gegenüber t-online erklärt Swen, den CSD zu nutzen, um Freunde zu treffen, die er sonst nur einmal im Jahr sieht.
Wetter droht umzuschlagen – Deutscher Wetterdienst warnt
15.49 Uhr: Nach einem sonnigen Start der CSD-Parade droht nun das Wetter umzuschlagen. Der Deutsche Wetterdienst warnt in den kommenden Stunden vor starken Gewittern mit Sturmböen um die 85 km/h. Zudem sei mit Starkregen zu rechnen.
Die Veranstalter des CSD haben die aktuelle Lage im Blick, sehen aktuell aber noch keinen Grund, um Maßnahmen zu ergreifen. Besucher der Parade werden auf großen Videowänden informiert.
Timo Hübers und Steffen Tigges für den FC beim CSD
15.45 Uhr: Nach sieben Jahren sind für den 1. FC Köln auch wieder aktive Bundesliga-Spieler beim CSD mit dabei. Timo Hübers und Steffen Tigges fuhren mehrere Stunden auf dem FC-Wagen mit. Lesen Sie hier mehr dazu.
Viele bunt verkleidete Zuschauer – Pup-Play-Masken fallen auf
15.43 Uhr: Viele Zuschauer entlang der Wegstrecke der Parade sind verkleidet. Neben Lack und Leder fallen Menschen mit Hundemasken auf – unter ihnen Kai und Dennis. Sie tragen Hundemasken, wie man sie beim Pup-Play aufhat. "Ich bin immer neugierig auf sowas und aufgeschlossen. Man lernt super tolle Menschen kennen und ist gleich mit ihnen auf einer Wellenlänge", erklärt Kai.
Er komme aus Friedrichsdorf in Hessen. "Es ist mein erster CSD. Bei sowas dabei zu sein, ist klasse", fügt er hinzu.
Mark Benecke: "Eine Mischung aus kölscher Party und ehrlicher Akzeptanz"
15.24 Uhr: Neben Zuschauern aus ganz Deutschland ist auch Kriminalbiologe und Autor Mark Benecke an der Wegstrecke, um Flagge für die queere Community zu zeigen. "Ich bin jedes Jahr hier, gefühlt kenne ich jede zweite Person", so Benecke.
Der CSD sei in diesem Jahr wie immer bunt, aber ziemlich politisch: "Eine Mischung aus kölscher Party und ehrlicher Akzeptanz. Das muss sich in den Köpfen der Menschen verankern".
Politiker gegen Queer-Feindlichkeit – Lauterbach mit Hitze-Tipps
14.39 Uhr: Am CSD nehmen in diesem Jahr auch wieder viele Politiker teil. "Wir haben schon viel erreicht, aber wir sind noch nicht am Ziel", sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) zum Start. Im Kampf für gleiche Rechte und gegen Queer-Feindlichkeit gebe es noch viel zu tun.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rief alle Besucher auf, wegen des schwül-heißen Wetters mit Temperaturen von über 30 Grad aufeinander Acht zu geben. Teilnehmer und Zuschauer sollten ausreichend trinken und sich möglichst viel im Schatten aufhalten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat unter anderem für Köln eine Hitzewarnung herausgegeben.
Parade am Neumarkt unterbrochen
14.26 Uhr: Die Parade des CSD ist im vollen Gange. Während die ersten Wagen bereits fast ihr Ziel am Hauptbahnhof erreicht haben, ist die Demonstration am Neumarkt jedoch ins Stocken geraten. Eine Lücke von 200 Metern ist entstanden. Aktuell rücken keine Wagen nach.
Ausgelassene Partystimmung
14.00 Uhr: Die Stimmung entlang der Parade ist ausgelassen – es ist laut, schrill und bunt. Die Schildergasse und die Straßen rund um den Neumarkt sind voll.
CSD-Besucher mit Glasflasche attackiert
12.20 Uhr: Samstagnacht sind in der Innenstadt zwei Besucher der Cologne Pride attackiert worden. Sie wurden durch einen Faustschlag und eine Glasflasche verletzt. Die Polizei vermutet, dass der Angriff gezielt gegen queere Menschen gerichtet war. Lesen Sie hier mehr dazu.
Startschuss zur Parade gefallen
12.00 Uhr: Pünktlich um 12 Uhr ist die diesjährige CSD-Parade in Deutz gestartet. Bis ca. 19 Uhr ziehen 224 Wagen durch die Stadt in Richtung Dom. Die Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit einem neuen Besucherrekord. Hunderttausende Zuschauer werden erwartet.
Queer-Beauftragter der Bundesregierung zum CSD in Köln
Sven Lehmann ist der erste Queer-Beauftragte der Bundesregierung und setzt sich für die Rechte von Zugehörigen der LGBTQ-Community ein. "Ich freue mich sehr, die CSD-Demo in Köln dieses Jahr wieder mitzueröffnen und daran teilzunehmen", erklärt der Grünen-Politiker auf Anfrage von t-online. Lesen Sie hier mehr dazu.
7. Juli 2023
Diese Gruppen nehmen am CSD teil
Pünktlich zum Start der Cologne Pride stehen die Teilnehmer der CSD-Demo fest. Insgesamt sind für Sonntag 224 Wagen angemeldet. Neben großen Unternehmen, wie die Kölner Verkehrs-Betriebe und die Sparkasse Köln Bonn, nehmen auch verschiedene Parteien, wie die SPD oder die Grünen an der Parade teil. Zudem haben sich viele verschiedene Organisationen zur Demo angemeldet. Eine Übersicht aller angemeldeten Wagen und ihre Reihenfolge finden Sie hier.
Bargeldprobleme während des CSD?
Die Sparkasse Köln Bonn macht darauf aufmerksam, dass es am Sonntag zu Problemen beim Abheben von Bargeld kommen kann. In welchen Automaten das Bargeld knapp werden könnte, lesen Sie hier.
Wie wird das Wetter beim CSD in Köln?
Wenn Köln in den buntesten Farben erstrahlt, gilt das hoffentlich auch für das Wetter – zu schade wäre es, müsste die CSD-Parade im Regen stattfinden. Momentan sehen die Prognosen für den 9. Juli aber bestens aus: Am Sonntag sollen es nämlich satte 36 Grad werden, die Sonne begleitet die Demonstration den ganzen Tag über. Daher gilt: Beim Feiern nicht vergessen, ab und an auch mal ein Wasser zu trinken. Die komplette Wettervorhersage finden Sie hier.
6. Juli 2023
18-Jähriger verbrennt Regenbogenflagge: Video zeigt Tat
In der Nähe der Schaafenstraße hat ein 18-Jähriger zusammen mit zwei Begleitern eine Regenbogenflagge verbrannt. Zeugen riefen die Polizei: Die eintreffenden Beamten kontrollierten die Verdächtigen und fanden ein verbotenes Springmesser sowie einen Teleskopschlagstock. Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an.
Inzwischen ist ein Video der Tat aufgetaucht – ein Kölner Saunaclub hat die Aufnahmen veröffentlicht und zeigt sich erschüttert.
Rechte "Revolte Rheinland" greift queere Szene in Bonn an
Junge Männer der rechten Gruppierung "Revolte Rheinland" haben in Bonn einen Regenbogen-Zebrasteifen überklebt. Es ist nicht die erste Aktion der Gruppe, die sich gegen die queere Community richtet.
Kölner Polizei schützt CSD mit Großaufgebot
Am Sonntag werden Hunderttausende in der Kölner Innenstadt erwartet. Damit die Demonstration ruhig verlaufen kann und alle Teilnehmer und Zuschauer eine gute Zeit haben, wird die Polizei mit zahlreichen Kräften im Einsatz sein.
Gleichzeitig kann es wegen des großen Andrangs am Samstag und Sonntag zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Die Polizei Köln empfiehlt ortskundigen Autofahrern, den Bereich weiträumig zu umfahren. Von Samstag (8. Juli, 16 Uhr) bis Montag (10. Juli, 2 Uhr) hat die Stadt Köln außerdem ein LKW-Fahrverbot eingerichtet.
Am 8. Juli zieht der "Dyke March Cologne" durch Köln
Vor der großen CSD-Parade am 9. Juli zieht eine kleinere, aber ebenso wichtige Demonstration am Samstag durch Köln: Der "Dyke March Cologne". Was das genau ist und worum es dabei geht, erfahren Sie in unserem Artikel dazu.
Vom Diakon zur Dragqueen: Matthias Dörmann im Interview
Früher war Matthias Dörmann als Diakon tätig, inzwischen tritt er unter dem Namen Liberty LeStrange als Dragqueen auf. "Entweder sind Homosexuelle in der Kirche unsichtbar, weil sie nicht auffallen oder geoutet werden wollen, oder sie gehen, so wie ich es getan habe", erklärt Dörmann im Interview mit t-online. Alles über seinen ungewöhnlichen Lebenswandel lesen Sie hier.
3. Juli 2023
KVB läuft bei CSD-Parade mit
Wenn die bunte CSD-Parade durch die Domstadt zieht, lassen sich die Kölner Verkehrsbetriebe eine Teilnahme an dem Event nicht nehmen. Zusammen mit anderen Verkehrsunternehmen wird die KVB daher ihren Teil zur Demonstration beitrage. "Die Verkehrsunternehmen stehen allesamt für Gleichberechtigung, Akzeptanz und gesellschaftliche Anerkennung von Menschen jeglicher Orientierung", so die KVB. "Sie sehen und akzeptieren die Menschen als Individuen und schätzen Vielfalt auch in der Ausübung des Berufs."
Brings-Frontmann Peter Brings zum CSD in Köln
Köln gilt als besonders bunte und tolerante Stadt. Aber entspricht das auch der Realität? In seiner t-online-Kolumne ist Brings-Sänger Peter Brings dieser Frage nachgegangen und kommt zu dem Schluss: "Wir haben viel erreicht, aber wir haben auch noch viel zu tun." Die komplette Kolumne von Peter Brings gibt es hier zu lesen.
Verbot von Fetischmasken beim Kölner CSD?
Hunde- und Ledermasken sind beim Cristopher Street Day inzwischen ein gewohnter Anblick. In der Vergangenheit haben die Masken jedoch für viele Kontroversen gesorgt – in Recklinghausen etwa forderten Polizei die Träger auf, ihre Maskierungen abzulegen. Der Grund dafür: Das Vermummungsverbot bei Demonstrationen und Versammlungen. Tatsächlich ist das Tragen der Fetischmasken beim CSD erlaubt – warum, lesen Sie hier.
28. Juni 2023
Regenbogen in Bonn überklebt: Staatsschutz ermittelt
Im Februar hat die Stadt Bonn am Busbahnhof einen Zebrastreifen in Regenbogen-Optik auf die Straße gebracht. Junge Männer, bei denen es sich mutmaßlich um Mitglieder der Gruppe "Revolte Rheinland" handelt, überklebten den Zebrastreifen jedoch. Warum nun der Staatsschutz ermittelt, lesen Sie hier.
27. Juni 2023
Vor CSD: Stadt Köln erntet Shitstorm fürs Gendern
Auf der Schaafenstraße, dem Kölner Hotspot der queeren Community hat die Stadt Köln Piktogramme in Regenbogenfarben anbringen lassen. In einem Tweet zu der Aktion spricht die Stadt Köln jedoch nicht von "Fußgängern", sondern von "zu Fußgehenden." Im Netz gab es dafür Spott und Häme. Mehr dazu lesen Sie hier.
Schwuler Pfarrer erhält Morddrohungen
Der evangelische Pfarrer Tim Lahr gibt queere Gottesdienste in Köln und zeigt sich auf Instagram. Die Resonanz ist groß, der Hass aber auch. "Leider leben wir nicht sicher", erzählt Lahr im Interview mit t-online. Wie es zu den queeren Gottesdiensten kam und wie diese aussehen, lesen Sie hier.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Köln vom 5. Juli 2023
- dykemarchcologne.de: Internetauftritt des Dyke March Cologne
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Köln vom 3. Juli 2023
- Pressemitteilung der Kölner Verkehrsbetriebe vom 3. Juli 2023 (per E-Mail)
- colognepride.com: Teilnahmebedingungen CSD-Demonstration 9. Juli 2023
- queer.de: "Rechtswidriges Verbot von Fetischmasken beim CSD Recklinghausen"
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Bonn vom 27. Juni 2023
- twitter.com: Beitrag der Stadt Köln vom 25. Juni 2023