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USA: Professoren verlassen Land – wegen Trump


Angst vor Diktatur
Bekannte Wissenschaftler verlassen wegen Trump die USA

Von t-online, KON

Aktualisiert am 28.03.2025Lesedauer: 2 Min.
US-Präsident TrumpVergrößern des Bildes
US-Präsident Donald Trump (Archivbild). Kritiker fürchten, dass seine Regierung in den Faschismus abgleitet. (Quelle: -/AP Pool/dpa/dpa-bilder)
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Das politische Klima in den USA wird immer frostiger – Kritiker befürchten das Schlimmste. Drei Professoren der Yale-Universität gehen jetzt einen radikalen Schritt.

Mehrere renommierte Wissenschaftler der angesehenen Universität Yale haben angekündigt, die USA zu verlassen und nach Kanada auswandern zu wollen. Neben dem Philosophen Jason Stanley, der in den vergangenen Jahren zu Faschismus und Propaganda geforscht hat, wollen auch der Holocaustforscher Timothy Snyder und seine Frau Marci Shore, eine Osteuropaforscherin, die Universität verlassen. Die drei treten laut Medienberichten neue Jobs an der Munk School of Global Affairs & Public Policy der Universität Toronto an.

Dem Philosophie-Portal "Daily Nous" erklärte Stanley, seine Entscheidung "sei ausschließlich auf das politische Klima in den USA" zurückzuführen. Auch wenn er in Yale stets glücklich gewesen sei, wolle er seine "Kinder in einem Land großziehen, das nicht in Richtung einer faschistischen Diktatur neigt".

Stanley war zuvor mit Trump-Vize J. D. Vance aneinandergeraten. Dieser hatte Stanley wegen kritischer Äußerungen zur Nominierung von Pete Hegseth als Verteidigungsminister angegriffen. Vance nannte es eine "Peinlichkeit", dass Stanley eine Professur in Yale hat. Tech-Milliardär und Trump-Berater Elon Musk pflichtete ihm auf der Plattform X bei.

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Das Ehepaar Snyder und Shore erklärt seinen Schritt hingegen vor allem mit persönlichen Gründen. So sagte Shore der Internetseite "Insider Higher Ed", dass die Universität von Toronto begonnen habe, um sie zu werben. Doch auch die politischen Entwicklungen spielten eine Rolle. "Ich fürchte, dass es zu einem Bürgerkrieg kommen wird. Und da möchte ich meine Kinder nicht mit reinziehen", sagte sie.

Auch ihrem ehemaligen Arbeitgeber Yale macht sie Vorwürfe: Die Universität habe es versäumt, sich für Stanley starkzumachen, als ihn Mitglieder der Trump-Regierung persönlich angriffen.

Ivy-League-Universität gibt nach

Die Trump-Regierung hat im Zuge ihrer Sparpläne auch renommierte US-Universitäten mit drastischen Kürzungen in Aufruhr versetzt. Vor allem die Columbia-Universität war in den Fokus der Regierung geraten – die Universität verlor 400 Millionen Dollar. Trump begründete den Schritt mit den pro-palästinischen Protesten aus dem vergangenen Frühjahr und warf der Universitätsleitung vor, jüdische Studierenden nicht genug geschützt zu haben.

Wie Vertreter der jüdischen Lobbyorganisation J Street erklärten, nutze Trump den Kampf gegen den Antisemitismus nur als Deckmantel – eigentlich sei es ein Angriff auf die Hochschulen. In mehreren Fällen hat die US-Regierung ausländischen Studierenden ihre Visa entzogen, wenn sie sich an den Protesten im vergangenen Jahr beteiligt hatten.

Die Columbia-Universität knickte schließlich ein und kündigte an, Sicherheitsrichtlinien und ihre Abteilung für Nahoststudien zu überarbeiten. Für Stanley war das ein "kompletter Kollaps vor einem autoritären System."

Die Entscheidung der Universität habe für ihn den finalen Ausschlag gegeben, nach Kanada zu gehen. Gegenüber dem "Guardian" zeigte er Galgenhumor: "Meine Großmutter verließ Berlin mit meinem Vater 1939. Es ist also eine Familientradition."

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