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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Kinderfahrradhelm-Test: Nur zwei Helme bieten "guten" Unfallschutz
Helme sind Lebensretter, egal ob auf dem Fahrrad oder einem Roller. Gerade Kinder müssen im Straßenverkehr geschützt werden. Deshalb haben die Stiftung Warentest und der ADAC Kinderfahrradhelme unter die Lupe genommen. Wir zeigen die Ergebnisse und Testsieger.
Inhaltsverzeichnis
- Stiftung Warentest: So wurde getestet
- Der Testsieger: Kinderfahrradhelm von Abus
- Platz 2 mit "gutem" Unfallschutz: Kinderfahrradhelm von Casco
- Der Preissieger auf Rang 2: Lidl-Kinderfahrradhelm von Crivit
- Platz 2 mit "gutem" Schutz vor Kopfverletzungen: Kinderfahrradhelm von Alpina
- Wissenswertes über Kinderfahrradhelme
Fahrradhelme können Leben retten und verhindern bei Stürzen schwere Verletzungen am Kopf. Das gilt für Erwachsene, vor allem aber auch für Kinder, die erste Fahrerfahrungen sammeln und im Straßenverkehr zwischen den immer größer werdenden Autos schlechter zu sehen sind. Sie sollten ganz besonders geschützt werden. Gemeinsam mit dem ADAC hat die Stiftung Warentest für die "test"-Ausgabe 04/2022 deshalb 18 Fahrradhelme für Kinder überprüft.
Die Testergebnisse sind leider ernüchternd: Lediglich fünf Modelle erhalten von den Prüfern "gute" Gesamtnoten und nur zwei bieten "guten" Unfallschutz. Immerhin empfehlen die Tester erfreulicherweise auch einen besonders preiswerten Helm und nicht nur teure Markenprodukte. Wir stellen die Ergebnisse und Sieger des Fahrradhelm-Tests genauer vor:
Stiftung Warentest: So wurde getestet
Für den Kinderfahrradhelm-Test der Stiftung Warentest und des ADAC wurden 18 Helme von namhaften Herstellern wie Uvex, Ked, Abus, Alpina oder Nutcase untersucht. Aber auch preiswertere Modelle etwa von Lidl oder Decathlon kamen auf den Prüfstand.
Ein besonderes Augenmerk lag dabei natürlich auf dem Unfallschutz, welcher den Großteil der Gesamtnote ausmachte. Daneben war den Prüfern vor allem die Handhabung der Fahrradhelme wichtig. Aber auch die Hitzebeständigkeit und der Schadstoffgehalt wurden im Test berücksichtigt.
Die Ergebnisse des Kinderfahrradhelm-Tests im Überblick
Insgesamt sind die Testergebnisse durchwachsen: Nur zwei Fahrradhelme für Kinder bieten "guten" Unfallschutz und nur fünf der 18 untersuchten Modelle erreichen eine "gute" Gesamtnote. Das Erfreuliche: Zu den empfehlenswerten Helmen gehören nicht nur Markenprodukte, sondern auch ein besonders preiswertes Modell von Lidl.
Klarer Testsieger ist der Youn-I 2.0 von Abus mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,2)". Dahinter liegen drei Kinderhelme mit der gleichen Gesamtnote "gut (2,4)" auf dem zweiten Platz: Die Modelle Pico Flash von Alpina, Mini 2 von Casco und der preiswerte Lidl-Kinderfahrradhelm von Crivit. Auch der untersuchte Helm des Herstellers Bell erreicht noch ein "Gut".
Lediglich "befriedigende" Noten erreichen im Kinderfahrradhelm-Test von ADAC und Stiftung Warentest elf Fahrradhelme, darunter Modelle von Uvex, Ked und Nutcase. Der geprüfte Helm von Prophete schafft nur ein "Ausreichend", der von Cube fällt aufgrund seines Schadstoffgehalts sogar komplett durch ("mangelhaft").
Der Testsieger: Kinderfahrradhelm von Abus
Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,2)" liegt der Youn-I 2.0 von Abus im Kinderfahrradhelm-Test klar vorn. Der Testsieger bietet als einer von zwei Helmen "guten" Unfallschutz und ist den Prüfern zufolge besonders gut zu handhaben. Er schneidet in keinem Testpunkt schlechter als "gut" ab.
Produktdetails: Der Kinderhelm von Abus ist in zwei Größen und zahlreichen Farben erhältlich, sodass jeder ein Modell finden kann, das passt und optisch gefällt. Über das Verstellrad lässt sich die Passform optimal anpassen. Gurtband und Kinnriemen können nach dem Anpassen einfach per Klickverschluss geschlossen werden.
Das Modell ist im In-Mold-Verfahren gefertigt und so besonders stabil und hitzebeständig. Die Außenschale ist zudem UV-beständig und abwaschbar. Für mehr Sicherheit sorgt bei diesem Kinderfahrradhelm der heruntergezogene Bereich an den Schläfen und am Hinterkopf. Die visierartige Vorderkante des Helms bietet zudem Gesichts- und Sonnenschutz.
Der Kinderfahrradhelms von Abus hat acht Luftein- und neun Luftauslässe für angenehme Belüftung und einen Insektenschutz für höheren Tragekomfort. Angenehm ist daneben das geringe Gewicht: Mit nur 235 Gramm (Größe S) beziehungsweise 243 Gramm (Größe M) stört er auch bei längeren Fahrten nicht. Weiterer Pluspunkte sind das integrierte LED-Rücklicht sowie Reflektoren, die für mehr Sichtbarkeit sorgen. Das schafft zusätzliche Sicherheit.
Platz 2 mit "gutem" Unfallschutz: Kinderfahrradhelm von Casco
Das Testergebnis: Gemeinsam mit zwei anderen Modellen landet der Kinderhelm von Casco mit der Gesamtnote "gut (2,4)" auf Rang zwei. Genau wie der Testsieger von Abus bietet er im Gegensatz zu den anderen Helmen im Test "guten" Unfallschutz und erreicht ausschließlich "gute" und "sehr gute" Teilnoten.
Produktdetails: Wie das Modell von Abus ist der Kinderfahrradhelm des Herstellers Casco in zwei Größen und mehreren Designs verfügbar. So kann jeder einen Fahrradhelm finden, der nicht nur optimal passt, sondern auch optisch überzeugt. Praktischerweise ist der Helm nicht nur für den Rad-, sondern auch für den Skisport zugelassen, was gerade Wintersportfans gefallen dürfte.
Die Passform des Modells kann horizontal und vertikal angepasst werden, die Standardriemen sind mit einem praktischen Steckschloss zum schnellen Öffnen und Schließen versehen. Mit seiner Form und dem erweiterten Schutzbereich im Nacken bietet der Fahrradhelm Unfallschutz für den ganzen Kopf. Vorn ist außerdem ein Schirm an der Hartschale angebracht.
Die Außenschale verfügt zudem über einen UV-Schutz und große Belüftungsöffnungen. Auf einen Fliegenschutz muss allerdings verzichtet werden. Ein weiteres kleines Manko ist das mit 282 Gramm (Größe XS) und 319 Gramm (Größe S) vergleichsweise hohe Gewicht. Außerdem gehört kein Rücklicht zum Lieferumfang. Dafür sorgen jedoch reflektierende Elemente für erhöhte Sichtbarkeit.
Der Preissieger auf Rang 2: Lidl-Kinderfahrradhelm von Crivit
Das Testergebnis: Ebenfalls auf dem zweiten Platz landet mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,4)" der preiswerteste untersuchte Fahrradhelm für Kinder. Er schützt bei Unfällen etwas schlechter als die Helme von Abus und Casco, schneidet aber in allen anderen Testpunkten "gut" oder sogar "sehr gut" ab.
Produktdetails: Der Kinderfahrradhelm von Crivit kommt in einer Einheitsgröße und ist in drei verschiedenen Farben erhältlich. Seine Passform lässt sich mit nur einer Hand per Drehregler leicht an die Kopfform anpassen. Der Fahrradhelm verfügt über 13 Belüftungsöffnungen, einen Insektenschutz und ein abnehmbares Visier. Ein Kinnpolster am Gurtband mit Steckverschluss sorgt für hohen Tragekomfort.
Der Helm besteht aus einer stoßfesten Hartschale und einer Innenschale aus hochabsorbierendem Schaumstoff. Ein Plus in puncto Hygiene: Er hat ein herausnehmbares Innenfutter, das gewaschen werden kann. Dank der modernen In-Mold-Bauweise bietet er eine hohe Stabilität und Hitzebeständig und ist zugleich mit rund 255 Gramm Gewicht sehr leicht.
Ein weiterer Vorteil dieses Kinderfahrradhelms ist das integrierte Rücklicht mit Batteriebetrieb, das auf Wunsch auch abgenommen werden kann. Es kann in drei Leuchtstufen eingestellt werden: Dauerlicht, Blinkmodus und Lauflicht. Damit sind Kinder im Straßenverkehr stets gut zu sehen. Zusätzlich verfügt der besonders preiswerte Crivit-Helm über Reflektoren.
Platz 2 mit "gutem" Schutz vor Kopfverletzungen: Kinderfahrradhelm von Alpina
Das Testergebnis: Zusammen mit den Kinderhelmen von Casco und Crivit liegt der Alpina Pico Flash bei der Stiftung Warentest und dem ADAC auf dem zweiten Rang ("gut (2,4)"). Aufgrund seiner schlechteren Sichtbarkeit im Dunkeln erreicht er beim Unfallschutz insgesamt nur ein "Befriedigend", bietet aber als einziges der vier vorgestellten Modelle guten Schutz vor Kopfverletzungen.
Produktdetails: Der Kinderfahrradhelm des Herstellers Alpina kommt wie das Lidl-Modell in einer Einheitsgröße und in unterschiedlichen Farben. Mit nur 233 Gramm ist dieser Helm ganz besonders leicht und angenehm zu tragen. Dafür sorgen auch das Fliegennetz sowie 15 Belüftungsöffnungen und das integrierte Visier.
Natürlich ist auch die individuell einstellbare Passform von Vorteil. Durch das neigbare Verstellsystem am Hinterkopf sowie das verdrehsichere Gurtschloss mit mehrstufiger Rastautomatik ist die Bedienung ganz einfach. Simpel zu handhaben ist auch das integrierte Rücklicht (LED). Allerdings fehlen beim Alpina-Helm Reflektoren für zusätzliche Sicherheit.
Wie die Modelle von Abus und Crivit ist dieser Kinderhelm in der In-Mold-Bauweise gefertigt. So verfügt er über eine besonders stabile und widerstandsfähige Außenschale und absorbiert Stöße auch dank der Innenschale aus Schaumstoff optimal. Die Fertigungsart sorgt zudem für das besonders geringe Gewicht des Kinderhelms von Alpina.
Unser Fazit zum Kinderfahrradhelm-Test
Gute und richtig sitzende Fahrradhelme sorgen für Sicherheit und Unfallschutz, das zeigt der Kinderfahrradhelm-Test der Stiftung Warentest und des ADAC. Und: Jeder Helm ist besser als keiner, sagen die Prüfer.
Klarer Testsieger ist der Abus Youn-I 2.0. Er schneidet in allen Prüfpunkten mindestens "gut" ab und ist als echter Allrounder mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis auch unser Favorit. Ein echter Preistipp ist der Crivit-Kinderhelm von Lidl: Der günstigste Fahrradhelm im Test landet auf dem geteilten zweiten Platz und ist damit gerade für Familien mit geringem Budget empfehlenswert.
Wissenswertes über Kinderfahrradhelme
Woran erkennt man einen guten Fahrradhelm für Kinder?
Auf der Suche nach einem passenden Kinderfahrradhelm sollte man auf folgende Kriterien achten:
- Größe und Passform: Der Kopfumfang in Zentimetern entspricht der Größe eines Kinderhelms. Die Hersteller geben diese in der Regel mit einer gewissen Spanne an, da mithilfe von Gurtband und Co. die Passform angepasst werden kann. Nur wenn der Fahrradhelm richtig sitzt, bietet er ausreichend Unfallschutz. Eine Anprobe kann hier Gewissheit bringen.
- Material und Verarbeitung: In der Regel bestehen Helme aus einer harten Außenschale und einer Innenschale aus Schaumstoff. Moderne Modelle sind in der sogenannten In-Mold-Bauweise gefertigt, die für besonders hohe Stabilität und Hitzebeständigkeit sorgt. Achten Sie auf das Produktions- und das Verfallsdatum.
- Handhabung: Gerade für Kinder ist es wichtig, ihren Helm leicht bedienen zu können. Empfehlenswert sind Modelle, bei denen die Passform mit nur einer Hand angepasst werden kann und Gurte und Riemen sich leicht per Klicksystem schließen und öffnen lassen.
- Tragekomfort: Damit der Fahrradhelm auch bei längeren Fahrten bequem sitzt und nicht zum unliebsamen Begleiter wird, sollte er möglichst komfortabel sein. Wichtig sind dafür neben der richtigen Größe und Passform ein geringes Gewicht und eine gute Belüftung. Vorteilhaft sind daneben ein Insektenschutz sowie ein Visier, das idealerweise abnehmbar ist.
- Beleuchtung: Ein großer Pluspunkt bei Kinderhelmen ist ein integriertes Rücklicht. Es sorgt für zusätzliche Sichtbarkeit und damit mehr Sicherheit. Ebenfalls von Vorteil sind deshalb reflektierende Elemente und eine helle Helmfarbe. Achtung: Beleuchtung am Helm ersetzt keine Fahrradlampen.
- Schadstoffe: Insbesondere Kinderfahrradhelme sollten frei von jeglichen Schadstoffen sein. Die meisten der 18 getesteten Helme erfüllen erfreulicherweise diese Anforderung. Lediglich die untersuchten Modelle von POC und Cube schneiden in diesem Testpunkt nur mit "ausreichend" und "mangelhaft" ab.
Nachrangig, aber natürlich ebenfalls relevant, sind das Design und der Preis eines Kinderfahrradhelms.
Wie sitzt ein Kinderfahrradhelm richtig?
Für den richtigen Sitz eines Fahrradhelms und damit den optimalen Kopfschutz muss die passende Größe gewählt werden. Die Hersteller geben den passenden Kopfumfang in Zentimetern an, den Sie zu Hause mit einem Maßband ermitteln können: Gemessen wird der Umfang zwei Finger breit über den Augenbrauen und an den Schläfen, wo der Helm auch sitzen sollte.
Nur wenn der Fahrradhelm richtig getragen wird, sind Kinder bei Unfällen und Stürzen geschützt. Er sollte waagerecht auf dem Kopf sitzen, um nicht nur den Hinterkopf, sondern auch die Stirn und Schläfen zu schützen. Der Helm passt richtig, wenn der Kopf nach dem Spannen nur an gepolsterten Stellen mit der Schale Kontakt hat. Die Gurtbänder bilden ein Dreieck und verlaufen unter den Ohren. Als Letztes wird der Kinnriemen geschlossen. Er sollte nicht verdreht sein und zwei Finger vor dem Hals anliegen.
Wann braucht man einen neuen Kinderfahrradhelm?
Wichtig: Nach einem Sturz muss der Fahrradhelm immer ausgetauscht werden, selbst wenn er von außen unbeschädigt wirkt. Strukturelle Schäden sind mit dem Auge nicht immer zu erkennen. Nach einem Unfall kann der Schutz des Kopfes nicht mehr garantiert werden.
Auch bei normaler Nutzung und ohne Sturz ist ein Fahrradhelm irgendwann nicht mehr sicher. Verschleiß und Materialschwächung begrenzen die Haltbarkeit eines Helms. Verändert sich die Außenschale oder die Füllung aus Hartschaum, sollte er gewechselt werden. Die maximale Haltbarkeit von Fahrradhelmen liegt selbst bei täglicher Nutzung bei etwa fünf Jahren, was gerade bei Helmen für Kinder mehr als ausreichend ist, da sie noch wachsen und öfter als Erwachsene ein neues passendes Modell benötigen.
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