Stiftung Warentest Nur vier FFP2-Masken überzeugen ohne Einschränkungen
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Stiftung Warentest hat erneut FFP2-Masken getestet – mit ernüchternden Ergebnissen: Kein neu geprüftes Modell reicht an die Sieger aus dem Vorjahr heran.
Die Inzidenzen steigen wieder und in öffentlichen Verkehrsmitteln gilt weiter die Maskenpflicht: Das Tragen von FFP2-Masken gehört zu den wirksamsten Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus und wird vor allem in Innenräumen weiterhin empfohlen. Allerdings schützen nur gut sitzende Masken mit hoher Filterleistung effektiv.
Zum dritten Mal hat die Stiftung Warentest deshalb FFP2-Masken untersucht. Zwölf neue Modelle sind dazugekommen, darunter erstmals auch wiederverwendbare Atemschutzmasken. Allerdings sind weiterhin nur vier Modelle uneingeschränkt empfehlenswert. Wir stellen die Ergebnisse des FFP2-Masken-Tests aus der "test"-Ausgabe 11/2022 und von 2021 genauer vor.
FFP2-Masken im Test: So prüft die Stiftung Warentest
Zum dritten Mal hat die Stiftung Warentest FFP2-Masken hinsichtlich ihrer Filterwirkung für Aerosolpartikel, Atemkomfort und Passform unter die Lupe genommen. Im Test schauen sich die Prüfer auch die Handhabung an. Im Labor werden die Atemschutzmasken zudem auf Schadstoffe überprüft. Zu den 20 bereits 2021 untersuchten FFP2-Masken sind zwölf weitere hinzugekommen. Darunter sind erstmals drei als wiederverwendbar gekennzeichnete Modelle.
Die Ergebnisse des FFP2-Masken-Tests im Überblick
Die Testergebnisse sind enttäuschend: Keine der zwölf jetzt getesteten Masken ist rundum geeignet. Am besten sind damit weiterhin vier FFP2-Masken aus den Tests von 2021, darunter die Aura 9320+ der US-Firma 3M und die Silv-Air Lite von Uvex.
Von den jetzt untersuchten Modellen schneiden Modelle von DK, Siegmund und Uvex am besten ab: Sie bieten eine hohe Filterwirkung und Atemkomfort, ihre Befestigungsbänder sind jedoch mit Latexproteinen belastet, was für Allergiker problematisch sein kann.
Erstmals sind auch drei wiederverwendbare FFP2-Masken im Test, allerdings sind zwei von ihnen nur wenig geeignet. Das dritte Modell von Unica fällt als erste Atemschutzmaske überhaupt sogar komplett durch.
Hinweis: Auch FFP2-Masken, die nicht explizit als wiederverwendbar gekennzeichnet sind, können Sie mit entsprechender Aufbereitung mehr als einmal tragen. Worauf Sie dabei achten sollten, erklären wir unten.
Alle Ergebnisse des FFP2-Masken-Tests der Stiftung Warentest lesen Sie in der "test"-Ausgabe 11/2022.
Der Favorit: FFP2-Masken von 3M
"test"-Fazit: geeignet (2021)
Mit dem Urteil "geeignet" gehört die FFP2-Maske von 3M zu den Testsiegern. Das Modell Aura 9320+ bewertet die Stiftung Warentest mit einer hohen Filterleistung, einem hohen Atemkomfort und geeigneter Passform und somit hoher Dichtheit beim Tragen. Im Labor wurden keine Schadstoffe entdeckt. Einziges Manko dieser FFP2-Masken ist der vergleichsweise hohe Preis.
Preis-Leistungs-Tipp: FFP2-Masken von Siegmund
"test"-Fazit: auch geeignet (2022)
Die Jifa-Masken von Siegmund überzeugen die Stiftung Warentest mit einer hohen Filterleistung und hohem Atemkomfort. Auch die Passform und Dichtigkeit sind geeignet. Die erstmals untersuchte Handhabung ist "gut". Allerdings sind die Befestigungsbänder der FFP2-Maske mit Latexproteinen belastet, was zur Abwertung führt. Problematisch kann Latex für Allergiker sein. Empfindliche Personen sollten daher eher zu einem anderen Modell greifen. Ein großer Vorteil dieser FFP2-Masken ist der niedrige Stückpreis.
Test-Fazit "geeignet": FFP2-Masken von Uvex
"test"-Fazit: geeignet (2021)
Auch die FFP2-Masken von Uvex gehören zu den am besten getesteten Modellen. Sie bieten laut Stiftung Warentest eine hohe Filterwirkung für Aerosolpartikel. Sie sind zudem preiswerter als die Aura von 3M. Die Form der in Frankreich hergestellten Masken passt vielen Menschen und sorgt für Dichtigkeit. Der Atemkomfort ist allerdings nur Mittel. Schadstoffe wurden nicht entdeckt.
Mit Abzügen bei der Passform: FFP2-Masken von Medisana
"test"-Fazit: mit Einschränkung geeignet (2021)
Die beliebten FFP2-Masken von Medisana erreichen im Test eine hohe Filterwirkung und überzeugen zudem mit einem hohen Komfort beim Atmen. Bei der Passform gibt es jedoch Einschränkungen: Bei vier von zehn Prüfpersonen saß die Maske nicht ideal und ließ somit Aerosole durch. Wenn sie richtig passt, ist die schadstofffreie Maske jedoch zu empfehlen. Ihr Preis liegt mit 1,50 Euro pro Stück im Mittelfeld.
Unser Fazit zum FFP2-Masken-Test
Die Testergebnisse untermauern einen wichtigen Ratschlag: Die FFP2-Maske muss richtig sitzen, um effektiv vor Aerosolen und somit vor einer Ansteckung mit Corona zu schützen. Probieren Sie im Zweifel ein anderes Modell mit besserer Passform aus. Bereits ein kleines Leck, durch das die Atemluft strömt, kann die Filterleistung der FFP2-Maske enorm reduzieren.
Von den zwölf neu untersuchten Atemschutzmasken ist keine ganz ohne Einschränkungen zu empfehlen. Besser schnitten FFP2-Masken im Test von 2021 ab. So überzeugt etwa die FFP2-Maske Aura von 3M in allen Kriterien. Sie ist jedoch teuer. Die Silv-Air-Masken von Uvex sind ebenfalls geeignet und deutlich günstiger. Ein echter Preis-Leistungs-Tipp unter den besten Modellen aus dem Test von 2022 sind die Jifa-Masken von Siegmund. Auch sie sind geeignet, vor allem für Menschen ohne Allergien.
Wissenswertes zu FFP2-Masken
Wie lassen sich FFP2-Masken mehrmals verwenden?
Die meisten FFP2-Masken sind als Einmalprodukte gekennzeichnet, können jedoch mit entsprechender Pflege mehrfach getragen werden. Folgende Kriterien nennt die Stiftung Warentest:
- Nur eigene FFP2-Masken wiederverwenden.
- Dieselbe FFP2-Maske nicht an aufeinanderfolgenden Tagen tragen. Idealerweise hat man für jeden Tag der Woche eine Maske.
- Für eine Woche sollten getragene FFP2-Masken bei Zimmertemperatur getrocknet werden. Das inaktiviert Coronaviren und reduziert eigene Erreger. Fünf Trocknungszyklen sind dabei das Maximum.
- Beschädigte, dreckige oder über acht Stunden getragene Atemschutzmasken sollten am besten entsorgt werden.
Worauf sollten Sie beim Tragen einer FFP2-Maske achten?
Besonders wichtig ist die richtige Passform. Ob die Atemschutzmaske richtig sitzt, erkennen Sie daran, dass die Maske quasi mitatmet: Sie zieht sich beim Einatmen zusammen und bläht sich beim Ausatmen auf. Brillenträger erkennen eine falsch sitzende FFP2-Maske auch am Beschlagen der Brille.
Um die Passform zu optimieren, sollte die Falzkante angepasst werden – die verpackungsbedingte scharfe Kante entspricht nicht der Nasenform und muss deshalb gewölbt werden. Mithilfe von Knoten oder Schlaufen in den Befestigungsbändern kann zudem die Weite der Masken angepasst werden.
Wie oft sollte beim Tragen einer FFP2-Maske pausiert werden?
Weil das Atmen durch gut sitzende FFP2-Masken im Vergleich zu OP-Masken im Allgemeinen schwerer fällt, gilt der Ratschlag, regelmäßige Maskenpausen zu machen. So rät die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zu maximal 75 Minuten Tragezeit – dann sollte eine halbe Stunde Maskenpause gemacht werden.
Worauf ist bei der Kennzeichnung von FFP2-Masken zu achten?
FFP2-Masken müssen der Norm EN 149:2001 entsprechen und ein CE-Kennzeichen sowie eine vierstellige Nummer aufgedruckt haben. Die Nummer gibt Rückschluss auf die Prüfstelle.
- Unsere Redaktion wählt Produkte unabhängig aus und erhält ggf. eine Provision bei Käufen über verlinkte Online-Shops.
- Alle Ergebnisse des FFP2-Masken-Tests der Stiftung Warentest (kostenfrei)