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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bräune aus der Tube Selbstbräuner statt Sonnenbad: Was Sie beim Kauf beachten sollten
Ein sonnengebräunter Teint ist im Sommer für viele Menschen wichtig. Wer seine Haut nicht der Sonne aussetzen möchte, findet in Selbstbräunern eine gute Alternative. Wir stellen verschiedene Produkte vor und gehen der Frage nach, wie schädlich die Produkte sind.
Inhaltsverzeichnis
- Naturkosmetik für das Gesicht: Lavera Selbstbräunungscreme
- Testsieger der Stiftung Warentest: St. Tropez Mousse
- Konzentrat zur Selbstdosierung: Venicebody Hyaluronic Self Tan Drops
- Ohne DHA: Sanct Bernhard Selbstbräunungscreme
- Für Gesicht und Körper: Clarins Selbstbräuner Milky Lotion
- Wissenswertes über Selbstbräuner
- Wie schädlich sind Selbstbräuner?
Eine leichte Sommerbräune lässt den Teint strahlen und die Haut frisch wirken. Für die leichte Bräune stundenlang in der Sonne zu liegen, kommt für viele Menschen aufgrund des erhöhten Hautkrebsrisikos jedoch nicht infrage. Eine Alternative zum intensiven Bad in der Sonne bilden daher Selbstbräuner.
Dabei stellt sich jedoch die Frage, ob die Sonnenbräune aus der Tube tatsächlich gesünder für die Haut ist als ein ausgiebiges Sonnenbad. Wir haben uns verschiedene Testergebnisse angeschaut, stellen Ihnen empfehlenswerte Selbstbräuner vor und erklären, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Naturkosmetik für das Gesicht: Lavera Selbstbräunungscreme
Die Lavera-Selbstbräunungscreme für das Gesicht sorgt für eine natürliche und gleichmäßige Bräune. Durch die Anreicherung mit Bio-Sonnenblume und Bio-Macadamia spendet sie zudem lang anhaltend Feuchtigkeit.
Die Creme soll laut Hersteller nach der Gesichtsreinigung gleichmäßig auf die Haut aufgetragen werden. Der Haaransatz sowie die Augenpartie sollten dabei ausgespart werden. Den endgültigen Bräunungseffekt entwickelt die Creme nach rund fünf Stunden. Für eine gleichmäßige und anhaltende Bräune empfiehlt der Hersteller die Anwendung ein bis zwei Mal pro Woche.
Wenn Sie auf der Suche nach einem Selbstbräuner für den gesamten Körper sind, können Sie zu der Selbstbräunungslotion von Lavera greifen. Die Lotion erhielt im Test ("test"-Ausgabe 04/2023) der Stiftung Warentest die Gesamtnote "gut (2,5)". Eine Abwertung gab es aufgrund der hohen Konzentration von Formaldehyd.
Testsieger der Stiftung Warentest: St. Tropez Mousse
Das Self Tan Classic Bronzing Mousse von St. Tropez wurde von der Stiftung Warentest in der "test"-Ausgabe 04/2023 mit der Gesamtnote "gut (2,0)" zum Testsieger gekürt. Es glänzt mit guten Teilnoten in den Testkategorien Bräunung und Anwendung. Wie alle getesteten Selbstbräuner enthält das Produkt Dihydroxyaceton, kurz DHA, was für die Braunfärbung der Haut sorgt und zu Hautirritationen führen kann.
Laut Hersteller eignet sich das Mousse für jeden Hauttyp und verleiht der Haut eine natürlich aussehende Bräune. Durch die Aromaguard-Duft-Technologie bleibt bei diesem Selbstbräuner der bekannte Selbstbräunergeruch aus. Zudem ist das Mousse getönt, was es Ihnen erleichtert zu erkennen, an welchen Körperstellen das Produkt bereits verteilt wurde.
Nach der Anwendung sollte rund sechs bis acht Stunden gewartet werden, bevor die Haut mit Wasser in Kontakt kommt. Für eine anhaltende Bräune kann die Haut zusätzlich mit feuchtigkeitsspendenden Cremes versorgt werden.
Konzentrat zur Selbstdosierung: Venicebody Hyaluronic Self Tan Drops
Die Hyaluronic Self Tan Drops von Venicebody eignen sich laut Hersteller vor allem für die Anwendung im Gesicht. Unserer Ansicht nach würde jedoch nichts dagegen sprechen, das Produkt auch für den gesamten Körper zu verwenden. Der Selbstbräuner ist vegan und enthält außer DHA und Glycerin keine weiteren kritischen Inhaltsstoffe. Der Selbstbräuner ist zudem mit Hyaluronsäure angereichert, der eine Anti-Aging-Wirkung nachgesagt wird.
Der Selbstbräuner ist ein Selbstbräunungskonzentrat und kann somit einfach in die Creme zur Tagespflege oder die Bodylotion gemischt werden. Durch die starke Konzentration reichen laut Hersteller bereits zwei bis zwölf Tropfen aus. Das macht das Produkt besonders ergiebig. Ein weiterer Vorteil: Das Bräunungsergebnis kann selbst bestimmt werden. Mehr Tropfen sorgen somit für eine intensivere Bräune.
Für eine gleichbleibende Bräune wird die Anwendung zwei bis drei Mal in der Woche empfohlen. Das Serum sorgt dabei für eine gleichmäßige Bräune, die ebenso gleichmäßig verblasst.
Ohne DHA: Sanct Bernhard Selbstbräunungscreme
Die Selbstbräunungscreme von Sanct Bernhard kommt ohne DHA aus und enthält anstelle dessen das vermeintlich bessere Erythrulose, was ebenfalls für einen Bräunungseffekt der oberen Hautschicht sorgt. Es ist vermeintlich besser, da es chemisch stabiler ist und weniger schnell zerfällt, was letztendlich Formaldehyd freisetzt.
Anders als der Wirkstoff DHA erzeugt Erythrulose oftmals eine natürlichere Bräune. Der Wirkstoff entfaltet seinen Bräunungseffekt jedoch auch etwas später. Laut Hersteller sehen Sie das vollständige Bräunungsergebnis dieser Selbstbräunungscreme daher erst nach rund zwei bis vier Tagen. Der Bräunungseffekt durch Erythrulose hält dafür jedoch auch länger an.
Angereichert ist die Selbstbräunungscreme zudem mit Vitamin E und Ceramiden. Die Creme kann einfach wie eine Bodylotion in kreisenden Bewegungen aufgetragen werden.
Für Gesicht und Körper: Clarins Selbstbräuner Milky Lotion
Die Selbstbräunermilch von Clarins ist ein 2-in-1-Produkt: Sie verleiht der Haut eine natürliche Bräune und spendet dank angereichertem Feigenextrakt zusätzlich Feuchtigkeit. Dabei lässt sich die zarte Milch einfach auf der Haut verteilen. Laut Hersteller eignet sich der Selbstbräuner sowohl für Mischhaut als auch für trockene, normale und ölige Haut. Ein weiterer Vorteil: Der Selbstbräuner kann nicht nur im Gesicht, sondern am gesamten Körper angewendet werden.
Der Selbstbräuner enthält eine Kombination aus den Wirkstoffen DHA und Erythrulose. Erythrulose sorgt wie auch DHA für einen Bräunungseffekt der Haut, ist jedoch nicht so anfällig für die Freisetzung von Formaldehyd.
Wie auch bei allen anderen Selbstbräunern sollte die Haut vor der Anwendung gründlich gepeelt werden. Die Selbstbräunungsmilch kann im Anschluss mit kreisenden Bewegungen aufgetragen werden. Augenbrauen sowie der Haaransatz sollten ausgespart werden.
Fazit zu den besten Selbstbräunern
Um einen Bräunungseffekt der Haut zu bewirken, sind Selbstbräuner mit den Wirkstoffen DHA oder Erythrulose versehen. Positiv ist, dass moderne Selbstbräuner meist nur einen geringen Wirkstoffgehalt vorweisen, was das Gesundheitsrisiko klein hält.
Da die Stoffe durch Aufspaltung jedoch Formaldehyd freisetzen können, ist bei der Verwendung Vorsicht geboten. Vor allem empfindliche Hauttypen sowie Menschen mit Hauterkrankungen und bereits bekannten Allergien gegen diese Wirkstoffe sollten eher auf den Gebrauch verzichten oder vor der Anwendung einen Hautarzt konsultieren.
Weitere Tipps zur richtige Lagerung sowie Anwendung lesen Sie nachfolgend.
Wissenswertes über Selbstbräuner
Wie funktionieren Selbstbräuner?
Die meisten Selbstbräuner enthalten das Zuckermolekül Dihydroxyaceton (DHA). Es reagiert mit Proteinen und Aminosäuren in der obersten Hautschicht und lässt in den abgestorbenen Hautzellen dunkle Pigmente entstehen. Das sorgt für einen Bräunungseffekt der Haut, der nach vier bis fünf Stunden sichtbar wird und mindestens drei Tage halten soll.
In einigen Selbstbräunern ist hingegen der Einfachzucker Erythrulose enthalten. Die chemische Reaktion mit der obersten Hautschicht ist die gleiche wie bei dem Inhaltsstoff Dihydroxyaceton. Erythrulose bildet dafür eine leichtere, gleichmäßigere und natürlichere Bräune, die sich erst nach rund zwei Tagen zeigt, dafür aber auch rund sieben Tage hält.
Wie schädlich sind Selbstbräuner?
Um einen Bräunungseffekt der Haut zu bewirken, wird überwiegend zum Wirkstoff Dihydroxyaceton gegriffen. DHA wird als weitgehend unbedenklich, wenn auch potenziell kritisch eingestuft. Die DHA-Konzentration darf in Selbstbräunern bis zu 10 Prozent betragen.
Die Verwendung des Wirkstoffs wird als kritisch betrachtet, da es sich durch Wärmeeinwirkung schnell zersetzt und Formaldehyd freisetzt. Die Zeitschrift "Öko-Test" hat in ihrem Selbstbräuner-Test im Mai 2020 18 Produkte untersucht. Die Überraschung: Im Großteil wurden Spuren von Formaldehyd nachgewiesen, wobei der Grenzwert von 0,05 Prozent jedoch bei keinem der Produkte überschritten wurde. Der Einsatz von Formaldehyd in Kosmetika ist seit Mai 2019 komplett verboten.
Der Wirkstoff birgt einige Risiken. So kann Formaldehyd die Haut und Schleimhäute schon in geringen Mengen reizen und Kontaktallergien auslösen. Menschen mit Hautkrankheiten wie Ekzemen oder Neurodermitis und mit einer bekannten Allergie sollten auf die Nutzung von Selbstbräunern verzichten. Es sollte zudem vermieden werden, Selbstbräuner einzuatmen, da es in der Atemluft als krebserregend gilt, was vor allem bei Spray Tanning vorkommen kann.
Statt DHA verwenden einige Hersteller Erythrulose. Der Wirkstoff sorgt ebenfalls für einen Bräunungseffekt auf der Haut, ist jedoch chemisch stabiler und dadurch nicht so stark anfällig für die Freisetzung von Formaldehyd.
Zu beachten: Viele Hautärzte empfehlen statt eines ausgiebigen Sonnenbades angesichts möglicher Hautschäden den Griff zum Selbstbräuner.
Um die Aufspaltung in Formaldehyd zu verhindern, sollte Selbstbräuner kühl und dunkel gelagert werden. Selbstbräuner, der über eine längere Zeit in der Sonne lag oder bereits abgelaufen ist, sollte nicht mehr verwendet werden. Offene Tuben sollten schnell verbraucht werden.
Wie lange hält Selbstbräuner?
Wie lange der Bräunungseffekt anhält, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu heißes Duschen und beispielsweise trockene Haut können die Bräune schnell verblassen lassen. Bei Selbstbräunern mit Dihydroxyaceton kann das Bräunungsergebnis drei bis sieben Tagen anhalten. Hingegen hält das Bräunungsergebnis von Selbstbräunern mit Erythrulose rund sieben Tage. Um den Bräunungseffekt zu verlängern, empfiehlt es sich die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit in Form von Gesichtscremes und Bodylotions zu versorgen.
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