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Ruhrgebiet: Großfamilie macht Jagd auf verfeindeten Clan


Autos abgedrängt, Waffen gezückt
Großfamilie macht im Ruhrgebiet Jagd auf verfeindeten Clan

Von dpa, jmt

04.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Einsatzfahrzeug der Polizei: Im Straßenverkehr spielten sich in Unna und Kamen am Freitag Verfolgungsjagden ab.Vergrößern des Bildes
Einsatzfahrzeug der Polizei: Im Straßenverkehr spielten sich in Unna und Kamen am Freitag Verfolgungsjagden ab. (Quelle: Friso Gentsch/dpa)

Zeitgleich in zwei Städten haben offenbar Mitglieder einer Großfamilie Angehörige eines verfeindeten Clans attackiert. Sie drängten ihre Fahrzeuge von der Straße ab und griffen an.

Mitglieder einer Großfamilie aus dem ehemaligen Jugoslawien sollen in Unna und Kamen Angehörige eines verfeindeten Clans in Autos verfolgt und bedroht haben. Die beiden Fälle ereigneten sich demnach am Freitagmittag zeitlich parallel, wie die Polizei mitteilte. Die Männer hätten ihre Opfer auch mit Schusswaffen bedroht. Verletzt wurde allerdings niemand.

Verfolgungsjagden in Unna und Kamen

Den Angaben zufolge wurde zunächst gegen 12.30 Uhr in Unna ein 36 Jahre alter Autofahrer von weißen Kastenwagen bedrängt und in einem Kreisverkehr zum Halten gezwungen. Zwei Kontrahenten seien ausgestiegen und hätten mit einem Baseballschläger auf das Auto des 36-Jährigen eingeschlagen. Als er in seinem Wagen flüchten wollte, rammte ihn ein silberner Mercedes. Beide Autos verfolgten dann das Fahrzeug des Mannes und rammten ihn erneut. Schließlich konnte sich der Mann in eine Polizeiwache retten.

Zur selben Zeit wurde der Polizei zufolge auch ein 31 Jahre alter Autofahrer in Kamen Opfer der möglicherweise koordinierten Verfolgungsjagd. Dort versuchten Insassen eines schwarzen Audis ihn abzudrängen. Noch während der Fahrt habe ein Mitfahrer ebenfalls mit einem Baseballschläger auf das Auto des Verfolgten eingeprügelt, hieß es. Auch er flüchtete zu einer Polizeiwache.


Die Polizei nahm bei den Einsätzen sechs Beteiligte vorläufig fest. Die Beamten stellten zudem die Fahrzeuge sowie diverse Schlag-, Hieb- und Stichwaffen sicher. Schusswaffen wurden bislang keine gefunden. Gegen die Festgenommenen laufen Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Es sei zum gegenwärtigen Stand der Ermittlungen derzeit nicht zu sagen, ob weitere Verkehrsteilnehmer bei den Verfolgungen gefährdet worden seien. Die Großfamilie und der Clan seien seit Jahren verfeindet.

Update, 5.5.2019, 14.55 Uhr: Auch in Köln kam es am Wochenende zu Auseinandersetzungen – vermutlich innerhalb einer libanesischen Großfamilie. Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

Verwendete Quellen
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