"Ich habe mich geirrt" Trump-Berater befürwortet plötzlich Ukraine-Hilfen und kritisiert Putin

Der "spirituelle Berater" Donald Trumps besuchte kürzlich die Ukraine. Vor der Reise war er noch Gegner der Militärhilfen für das Land. Plötzlich aber denkt er ganz anders.
Einst war er ein glühender Gegner der US-Hilfen für die Ukraine. Nun hat Pastor Mark Burns, "geistlicher Berater" des US-Präsidenten Donald Trump, seine Haltung zur Unterstützung der Ukraine jedoch grundlegend revidiert. In einem Interview mit dem ukrainischen Nachrichtenportal "The Kyiv Independent" erklärte Burns: "Ich glaube jetzt, dass die Unterstützung der Ukraine 'America First' ist." Die Losung "America First" ist seit Trumps erster Präsidentschaft ein zentrales Motto des Republikaners.
Damit wendet sich der einflussreiche evangelikale Prediger gegen die Position vieler von Trumps Parteikollegen – und gegen seine eigene frühere Überzeugung.
Noch vor wenigen Wochen hatte Burns den von Trump veranlassten zeitweisen Stopp von Militärhilfen für die Ukraine unterstützt. Doch eine Reise ins Kriegsgebiet veränderte seine Perspektive: "Offensichtlich hat sich meine Meinung erheblich geändert, seit ich selbst in der Ukraine war", sagte Burns. "Ich war in Kiew, in Butscha, habe die Gräueltaten gesehen, das Töten Unschuldiger, die gezielte Zerstörung von fast 700 religiösen Einrichtungen durch Russland."
"Niemand hat mich bezahlt, um in die Ukraine zu reisen"
Besonders geprägt habe ihn der Besuch in Krywyj Rih, wo wenige Tage zuvor bei einem russischen Raketenangriff 20 Menschen, darunter neun Kinder, ums Leben kamen. Burns erklärte: "Wenn man diese Gräueltaten hört… Das hat meine Perspektive erheblich verändert." Und weiter: "Mein Herz als Mann Gottes begann, sich zu ergießen. Ich habe seither immer wieder gesagt: Ich habe mich geirrt. Die Kraft des Kreuzes lehrt mich, das zuzugeben."
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Burns betonte, seine Reise sei privat organisiert gewesen: "Niemand hat mich bezahlt, um in die Ukraine zu reisen. Ich habe meine Tickets selbst bezahlt." Seine Botschaft sei an alle gerichtet, "die wie ich durch Fake-News-Medien über die Ukraine einer Gehirnwäsche unterzogen wurden".
Harte Worte für Putin
In dem Interview spart Burns nicht mit Kritik an Wladimir Putin: "Das ist das reine Böse." Es gebe keine militärische Rechtfertigung für Angriffe auf Zivilisten, sagte der frühere Nationalgardist. "Das ist über das Militärische hinaus – das ist einfach nur reines Böses. Und das ist es, was Wladimir Putin getan hat."
Gleichzeitig betonte Burns seine Loyalität zu Trump. Der frühere Präsident sei "stinksauer auf Putin" und werde wirtschaftliche Maßnahmen ergreifen, sollte Russland sich nicht auf Verhandlungen einlassen: "Wenn Russland nicht an den Verhandlungstisch kommt, ist Präsident Trump nicht der Mann, mit dem man sich anlegen sollte."
- kyivindependent.com: "'Putin is pure evil' — Trump's spiritual advisor on Russia's war against Ukraine" (englisch)
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