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Britax Römer: Kindersitzhersteller stellt Produktion in Deutschland ein


Werk in Schwaben wird geschlossen
Kindersitzhersteller stellt Produktion in Deutschland ein

Von dpa
11.04.2025 - 19:24 UhrLesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250411-935-532311Vergrößern des Bildes
Babysitze von Britax Römer stehen auf einem Messestand (Archivbild): Das Unternehmen stellt seine Produktion in Deutschland ein. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa)
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Laut Unternehmensangaben verliert Britax Römer seit 2021 Jahr für Jahr Millionen. Jetzt reagiert der Kindersitzhersteller: Die Produktion wird komplett nach Asien verlegt.

Der Kindersitzhersteller Britax Römer will im Jahr 2026 seine Produktion im schwäbischen Leipheim schließen. Wie das Unternehmen berichtete, sind mehr als 200 der zuletzt 290 Mitarbeiter am Hauptsitz des Unternehmens betroffen. In Kürze soll mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan für die wegfallenden 216 Arbeitsplätze verhandelt werden.

Das Unternehmen will die Produktion der Autokindersitze vollständig nach Asien verlagern, wo bisher bereits 30 Prozent der Ware hergestellt werde. In Leipheim sollen noch verschiedene Bereiche wie Produktentwicklung, Marketing, Vertrieb und Verwaltungsbereiche bleiben. Die Lagerhaltung an dem Standort soll von einem externen Partner übernommen werden.

"Nicht wettbewerbsfähig"

Das Unternehmen begründete den Schritt mit einem Umsatzrückgang in den vergangenen Jahren und hohen Kosten durch die Produktion in Deutschland. Der verringerte Umsatz sei auch auf eine zurückgehende Geburtenrate in der EU zurückzuführen.

"Da das geschrumpfte Umsatzniveau der vergangenen Jahre die hohen Fixkosten nicht deckt, ist Britax Römer seit 2021 defizitär." Der jährliche Fehlbetrag belaufe sich seitdem auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. "In seiner bestehenden Struktur ist das Unternehmen nicht wettbewerbsfähig", hieß es in der Unternehmensmitteilung.

Gewerkschaft kritisiert "Schnellschuss"

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie kritisierte die Pläne als "Schnellschuss" und verlangte die Erarbeitung von Alternativen zur Produktionsverlagerung nach Fernost. "Von der Schließung sind vor allem Mitarbeitende betroffen, die es auf dem aktuellen Arbeitsmarkt nicht leicht haben", teilte die Gewerkschaft mit.

Viele, meist weibliche Beschäftigte, seien schon lange dem Unternehmen treu. Etliche seien geblieben, obwohl ein Umzug 2017 von Ulm nach Leipheim im Landkreis Günzburg mit enormen Mehrbelastungen und deutlich längeren Arbeitswegen verbunden gewesen sei.

Britax Römer entstand Ende der 1970er Jahre durch eine Fusion des deutschen Traditionsherstellers Römer und des britischen Konkurrenten Britax. Römer war 1871 in Ulm gegründet worden, Britax 1938 in England. Zunächst hatten beide Betriebe Sicherheitsgurte gebaut, später wurde auf Kindersitze umgestellt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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