Vom Lebensretter zum Feuerteufel Corona-Frust: Feuerwehrmann legt Brände

Ein Feuerwehrmann aus dem Odenwaldkreis legt immer wieder Brände. Er hofft dadurch auf Anerkennung – und landet jetzt im Gefängnis.
Das Landgericht Aschaffenburg sprach den 47-Jährigen unter anderem wegen Brandstiftung in elf Fällen schuldig. Der Mann hatte die Taten während des Prozesses gestanden. Der IT-Techniker war bei der freiwilligen Feuerwehr im Odenwaldkreis aktiv. Immer wieder legte er Brände – mittels extra gebauten Vorrichtungen. Diese hätten sich immer erst Stunden nach dem Präparieren selbst entzündet.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Mann für mehr als 20 Taten verantwortlich sein. Zugegeben hat er aber nur einen Teil der Fälle. Bei den Bränden ging unter anderem ein Wochenendhäuschen einer Familie und eine Waldhütte in Flammen auf.
Feuerwehrmann hoffte durch seine Taten auf gute Presse
Komplett ergründen konnte der Richter die Taten nicht: "Leider haben wir das Warum nicht wirklich klären können", zitiert ihn die "Hessenschau". Mit seiner Brandserie habe der Verurteilte "seinen Feuerwehrkameraden einen Bärendienst" erwiesen, so der Richter weiter. Man könne froh sein, dass keine Menschen zu Schaden gekommen seien.
Der freiwillige Feuerwehrmann begründete seine Taten mit Frust: Die Feuerwehr sei während und nach der Corona-Pandemie aus seiner Sicht nicht genügend gewürdigt worden. Er habe der Feuerwehr Lob und Anerkennung für ihre Arbeit verschaffen wollen, sagte er beim ersten Prozesstag. Auch auf gute Presse habe er gehofft. Ein psychiatrischer Gutachter bescheinigte dem Angeklagten vor Gericht narzisstische Züge, berichtet hessenschau.de. Jetzt muss der Mann wahrscheinlich ins Gefängnis. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- hessenschau.de: Feuerwehrmann aus Lützelbach wegen Brandstiftung verurteilt