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Exklusive Umfrage: Drei Viertel der Deutschen lehnen das Gendern ab


Exklusive Umfrage
Das denken die Deutschen übers Gendern

Von t-online, ts

23.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Gendersensible Sprache mit einem Sternchen: Drei Viertel der Befragten lehnen das Gendern in einer repräsentativen Umfrage ab. (Quelle: Wolfgang Maria Weber/imago-images-bilder)
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Die Debatte ums Gendern flammt wieder auf. t-online hat die Deutschen gefragt: Was halten Sie davon? Auffällig ist: In nur einer Partei ist das Gendern mehrheitsfähig.

Das Thema geschlechtersensible Sprache – kurz Gendern – erregt bei vielen Deutschen die Gemüter. Erst vor wenigen Tagen äußerte der Volksmusiker Heino, sich nicht den Mund verbieten zu lassen. "Denen haben sie ins Gehirn geschissen, so wie wir im Rheinland sagen", sagte der 84 Jahre alte Sänger bei seinem Auftritt im "Sat.1-Frühstücksfernsehen". Er werde auch weiter seine Lieder von der "schwarzen Haselnuss" und "Lustig ist das Zigeunerleben" singen. Danach distanzierte sich der Sender, löschte die Sendung aus der Mediathek.

Moderatorin Ruth Moschner ist enttäuscht über Heinos Aussagen. "Heino selbst ist für mich deutsches Kulturgut, ich schätze seine außergewöhnliche Stimme sehr und gerade deshalb finde ich es sehr enttäuschend, dass er darauf besteht, weiterhin rassistische Formulierungen zu verwenden", erklärte sie auf Nachfrage von t-online. "Die strikte Verweigerung und das Bashing derer, die eine Weiterentwicklung wünschen, dient keiner Debatte. Das ist schlicht albern."

Doch wie finden die Deutschen das Gendern? Rund drei Viertel lehnen das Gendern ab: Das ergibt eine exklusive und repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online. Nur etwa jeder Sechste findet geschlechtsgerechte Sprachformulierungen gut. Acht Prozent sind unentschieden.

Zwei Drittel der Befragten finden Gendern sogar "eindeutig schlecht". Je älter die Menschen werden, desto größer wird die Ablehnung. Während jeder vierte 18-29-Jährige das Gendern befürwortet, sind es unter den Menschen, die 65 Jahre und älter sind, nur noch knapp sieben Prozent.

Unter Studentinnen und Studenten ist gendergerechte Sprache zwar beliebt – aber dennoch nicht mehrheitsfähig. 43 Prozent sprechen sich dafür aus, knapp 49 Prozent dagegen.

Auch ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern nicht wesentlich. 75 Prozent der Frauen lehnen Gendern ab, bei den Männern sind es nur drei Prozentpunkte mehr.

Eine Mehrheit für das Gendern findet sich nur bei den Grünen-Anhängern, von denen sich 53 Prozent dafür aussprechen, ein knappes Drittel dagegen. Bei den Anhängern der Linken finden knapp 40 Prozent das Gendern gut. Am wenigsten beliebt sind die Sprachformulierungen bei Anhängern der AfD. Von ihnen lehnen 98 Prozent das Gendern ab, 94 Prozent sind es bei den CDU-Wählern.

Bei einer t-online-Umfrage aus dem Jahr 2019 sprachen sich noch 22 Prozent für das Gendern aus, zwei Drittel der Deutschen waren damals dagegen. Damit ist die Zustimmung zum Gendern in den vergangenen drei Jahren zurückgegangen.

Verwendete Quellen
  • Civey.com: Exklusive Auswertung für t-online
  • Die genaue Fragestellung der repräsentativen Umfrage lautete: "Finden Sie geschlechtergerechte Sprachformulierungen ("gendern") persönlich eher gut oder schlecht?", mit den Antwortmöglichkeiten "eindeutig gut", "gut", "unentschieden", "eher schlecht" und "eindeutig schlecht". Das Meinungsforschungsinstitut Civey berücksichtigte für das Gesamtergebnis die Antworten von 5.000 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Befragten vom 23. Juli bis zum 22. September 2023.
  • mdr.de: "Landtag appelliert: Landesbehörden sollen nicht gendern"
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