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Nach Donald Trumps Auszug – Joe Biden räumt das Oval Office um


Nach Trumps Auszug
Vorher-Nachher-Bilder: So hat Biden das Oval Office umdekoriert

Von dpa, t-online, joh, lw

Aktualisiert am 21.01.2021Lesedauer: 4 Min.
Joe Biden: Der Präsident hat das Oval Office bezogen.Vergrößern des Bildes
Joe Biden: Der Präsident hat das Oval Office bezogen. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

Trump mochte Diät-Cola, unterschrieb wichtige Dokumente mit dicken Markern und wurde für einige Bilder, die im Oval Office hingen,

Unmittelbar nach seinem Amtsantritt hat der neue US-Präsident Joe Biden mit der Demontage von besonders umstrittenen Entscheidungen seines Vorgängers Donald Trump begonnen. Biden leitete am Mittwoch die Rückkehr zum Klimaabkommen von Paris ein, stoppte den US-Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und hob ein Einreiseverbot für Menschen aus muslimisch geprägten Ländern auf. Auch abseits konkreter Maßnahmen wurde bereits nach wenigen Stunden deutlich, dass Biden im Weißen Haus einen gänzlich anderen Stil als Trump prägen will.

Dazu gehört offenbar auch, das Oval Office umzugestalten. Das Zimmer und dessen Einrichtung zu Zeiten Trumps und Bidens im Vergleich zeigen auffällige Unterschiede.

So sah das Büro des früheren US-Präsidenten aus:

So sieht es heute unter Joe Bidens Führung aus:

Doch was genau hat Biden verändert?

Porträt eines umstrittenen Präsidenten

Ein Porträt von Andrew Jackson, links neben dem Sitz am "Resolute Desk", dem Schreibtisch des Präsidenten, wurde durch ein Bild Benjamin Franklins von Joseph Duplessis ersetzt. Wie andere Werke, die routinemäßig an das Weiße Haus verliehen werden, ist auch das eine Leihgabe eines Museums.

Hintergrund: Trump wurde 2017 kritisiert, nachdem er im Oval Office eine Veranstaltung zu Ehren von Navajo-Veteranen (Stammesangehörige des zweitgrößten indigenen Volkes in den USA) abhielt, während er vor dem Porträt Jacksons stand. Dieser unterzeichnete in seiner Amtszeit Gesetze, die die Vertreibung von nordamerikanischen Ureinwohnern aus dem fruchtbaren südöstlichen Waldland der USA in das eher karge Indianerterritorium im heutigen Bundesstaat Oklahoma verursachten.

Bronzebüste eines Bürgerrechtlers

Eine Bronzebüste des lateinamerikanischen Bürgerrechtsführers Cesar Chavez, geschaffen vom Künstler Paul Suarez, wurde hinter Bidens Schreibtisch aufgestellt. Chavez wollte mit seiner Kunst das Bewusstsein für die harten Bedingungen von Landarbeitern in den USA schärfen und für bessere Löhne kämpfen.

Hintergrund: Das Aufstellen der Büste im Westflügel fand zur selben Zeit statt, in der Biden die Reform des Einwanderungsrechts vorstellte, die es Farmarbeitern ohne Papiere vereinfachen soll, sofort eine Green Card zu beantragen.

Biden platzierte auch das Gemälde "Avenue in the Rain" aus der Sammlung des Weißen Hauses prominent rechts neben dem Sitz am "Resolute Desk".

Hintergrund: Das Kunstwerk, das viele Anspielungen auf die politische Zeit enthält, war unter Trump im Oval Office ausgestellt, wurde aber während seiner Amtszeit ausgewechselt. Das 1917 entstandene Ölgemälde befand sich auch während der Obama- und Clinton-Administrationen im Oval Office. Das Bild stammt aus der Zeit kurz vor dem US-Eintritt in den 1. Weltkrieg. Es spiegelt eine Phase in der Geschichte der USA wider, die besonders von Patriotismus geprägt war.

Gemälde von früheren Präsidenten

Auch Büsten von Martin Luther King Jr. und Robert F. Kennedy sind laut CNN an einem Kamin im Büro zu sehen. Sie sind Anspielung auf deren Bemühungen in der Bürgerrechtsbewegung. Es gibt auch Büsten von Rosa Parks, Eleanor Roosevelt und eine Skulptur von Allan Houser, die ein Pferd und einen Chiricahua-Apachen-Reiter darstellt.

In anderen Teilen des Büros würden jetzt Gemälde von früheren Präsidenten wie George Washington, Abraham Lincoln, Franklin D. Roosevelt, Thomas Jefferson und Alexander Hamilton präsentiert, sowie eine Büste von Daniel Webster, einem ehemaligen Senator, der die Union verteidigte. Eine Büste von Winston Churchill wurde entfernt.

So sieht die Seite mit dem Kamin nach Bidens Umgestaltung aus:

So sah diese Seite des Oval Office vorher aus:

Neue Tischdeko auf dem "Resolute Desk"

Bei Bidens Amtsantritt wurden auf dem sogenannten "Resolute Desk" zwei Gegenstände gesehen, die eindeutig einen Machtwechsel widerspiegeln: ein Tassen- und Untertassenset sowie eine Schachtel mit Stiften für wichtige Unterschriften.

Trump trank gern Diät-Cola. Berichten zufolge hatte er einen Knopf im Oval Office im Ohr, um jemanden rufen zu können, der ihm die Limonade brachte. Er wurde selten mit einer Tee- oder einer Kaffeetasse fotografiert.
Außerdem mochte es Trump offenbar, dicke, schwarze Marker zu benutzen, um auf offiziellen Regierungsdokumenten zu unterschreiben – im Stil eines Autogramms. Ursprünglich hielt er sich an die traditionellen Stifte, die von anderen Präsidenten verwendet wurden, wechselte aber irgendwann zu den Markern, auf deren Schaft seine goldene Unterschrift aufgedruckt war.

Neuer Sessel, neuer Teppich, neue Vorhänge

Während der Unterzeichnung der "Executive Order" am Mittwoch, also der ersten präsidialen Erlasse, saß Biden in einem dunkelbraunen Ledersessel – eine Abwechslung zu dem dicken, rötlich-braunen Chefsessel, auf dem Trump zuletzt im Oval Office fotografiert wurde. Der war jenem sehr ähnlich, den Trump in seinem privaten Büro benutzte, bevor er Präsident wurde.

Joe Biden in seinem neu eingerichteten Oval Office:

Donald Trump im Oval Office, als er noch US-Präsident war:

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Die Bidens wählten mindestens zwei Einrichtungsgegenstände aus der Clinton-Ära aus, um Trumps Auswahl zu ersetzen – einen blauen Oval-Office-Teppich mit Blumenbesatz und dunklere goldene Vorhänge. Andere Gegenstände, die einem bekannt vorkommen könnten, wurden aus der Sammlung des Weißen Hauses ausgewählt, schreibt die Washington Post.

Subtile Änderungen

Flaggen verschiedener US-Militäreinheiten, die Trump ursprünglich dem Dekor des Raumes hinzugefügt hatte, wurden entfernt.

Die Fotos hinter dem Präsidenten, die normalerweise auf Bildern zu sehen sind, wurden ausgetauscht und zeigen nun Bidens Familie:

Es ist auch zu sehen, wie groß die Familie des Präsidenten ist. Einige der Abgebildeten waren auch bei der Amtseinführung in Washington dabei. Auf mindestens einem Foto ist sein verstorbener Sohn Beau zu sehen.

Zuvor waren Trumps Familienfotos auf der Kommode hinter dem Schreibtisch aufgestellt:

Trumps Challenge-Coin-Sammlung (eine Sammlung von Medaillen von Streitkräften), die oft auf einem Schrank stand, ist ebenfalls verschwunden.

Verwendete Quellen
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