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Huthi schießen reihenweise teure US-Drohnen ab


Rückschlag für Trumps Kampagne
Huthi schießen reihenweise teure US-Drohnen ab

Von t-online, wan

Aktualisiert am 26.04.2025 - 04:07 UhrLesedauer: 3 Min.
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Eine MQ-9A-"Reaper"-Drohne: Sie wird auch im Kampf gegen die Huthi-Terroristen eingesetzt. (Quelle: IMAGO/Cpl. Joseph Abreu/Us Marine/imago)
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Die USA haben im Kampf gegen die Huthi-Terroristen im Jemen Verluste hinnehmen müssen. Dabei gingen mehrere teure Aufklärungsdrohnen verloren.

Die USA fliegen seit Mitte März verstärkt Angriffe gegen die Huthi-Terroristen im Jemen. Doch in den vergangenen Wochen gab es gleich mehrere Rückschläge. Denn der Terrorgruppe ist es gelungen, die modernen Reaper-Drohnen der USA zu orten und abzuschießen. Mittlerweile sollen sieben der unbemannten Fluggeräte zerstört worden sein, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Der Gesamtschaden betrage mehr als 200 Millionen US-Dollar (etwa 187 Millionen Euro).

Offiziell wollen die USA die Verluste der Drohnen nicht bestätigen, doch ein Offizieller sagte CNN, dass sie wahrscheinlich durch feindlichen Beschuss verursacht wurden. Die Drohnen – Modell MQ-9A – vom Hersteller General Atomics kosten pro Stück 30 Millionen US-Dollar. Sie können in Höhe von bis zu zwölf Kilometern fliegen. Die Huthi haben die Drohnenabschüsse für ihre Propaganda ausgeschlachtet.

Allein in der vergangenen Woche seien drei Drohnen abgeschossen worden. Laut AP könne dies ein Hinweis darauf sein, dass die Huthi ihre Technologie verbessert haben. Die Drohnen, die sowohl für Attacken als auch zur Aufklärung genutzt werden, seien ins Wasser oder auf Land gestürzt, sagten US-Quellen der Nachrichtenagentur. Ein t-online-Leser vermutet, dass die USA es den Huthis aber auch leicht machen. Er habe auf der Flugdatenseite Flightradar24 mehrfach öffentlich sichtbare Starts von Drohnen sehen können, die sich vom Roten Meer aus in Richtung Jemen bewegten. Diese Daten können auch die Terrorgruppen sehen. Unklar ist, ob es sich dabei tatsächlich um die Reaper-Drohnen handelte.

US-Militärs: Haben 800 Ziele angegriffen

US-Präsident Donald Trump hatte im März eine neue Angriffswelle mit "überwältigender tödlicher Kraft" angekündigt. Er wollte damit erreichen, dass die Terrorgruppe ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer beendet.

Der Sprecher des US-Zentralkommandos, Dave Eastburn, sagte am Donnerstagabend, die USA hätten in den vergangenen Wochen mehr als 800 Ziele der Huthi angegriffen. "Diese Angriffe haben mehrere Kommando- und Kontrolleinrichtungen, Luftabwehrsysteme, fortschrittliche Waffenproduktionsanlagen und fortschrittliche Waffenlager zerstört und Hunderte von Huthi-Kämpfern und zahlreiche Huthi-Anführer getötet", sagte Eastburn.

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In den vergangenen sechs Wochen haben die Huthi im Gegenzug 77 Einweg-Angriffsdrohnen, 30 Marschflugkörper, 24 ballistische Mittelstreckenraketen und 23 Boden-Luft-Raketen entweder auf die US-Streitkräfte, ins Rote Meer oder auf Israel abgefeuert, so zwei der Beamten.

Ursprünglicher Plan der USA war nach CNN-Informationen gewesen, nach einer Welle von vielen Angriffen die Terrorgruppe zu schwächen und die Anführer der Huthi aufzuspüren. Dafür seien auch die Aufklärungsdrohnen notwendig, wie der US-Sender CNN berichtet. Da die USA selbst keine Truppen im Jemen haben, sind sie weitgehend auf Luftaufklärung angewiesen. Mit dem Verlust der Reaper wird es schwieriger, die Lage einzuschätzen und herauszufinden, welchen Schaden man angerichtet hat und wo sich Munitionslager sowie Verstecke der Anführer befinden.

Bereits gegen Angriffe aus Saudi-Arabien getrotzt

Doch die Huthi haben sich bereits in der Vergangenheit als widerstandsfähig gezeigt. Sie verstecken ihre Waffen in unterirdischen Lagern, die aus der Luft kaum auszumachen sind. Die Terrorgruppe hat jahrelange Angriffe aus Saudi-Arabien überstanden, und auch der ehemalige Präsident Joe Biden konnte sie nicht ausschalten. Nach CNN-Berechnungen haben die Angriffe, die unter Donald Trump befohlen wurden, bereits über eine Milliarde Dollar gekostet. Zwar wird aus Regierungskreisen immer wieder davon gesprochen, dass man wichtige Ziele zerstört habe. Aber ein Ende ist nicht abzusehen.

Wie in vielen Krisen hat Donald Trump wohl auch im Jemen gedacht, er könne die Angelegenheit schnell beenden. Doch offenbar hat sich der Präsident auch hier verschätzt, und nun müssen die US-Streitkräfte einen hohen Preis dafür bezahlen.

Kritik aus Marine-Kreisen

Nach CNN-Informationen regt sich bereits Unmut innerhalb der US-Marine. Einige Offiziere beklagten sich darüber, dass man Raketen verschwende, die man bei einer Bedrohung durch China dringend im Arsenal haben müsste.

Einmal wurde sogar Kritik öffentlich geäußert. "Wir müssen ein hohes Maß an Achtsamkeit aufrechterhalten, damit wir diese Kräfte zurückholen können, wenn es eine Krise gibt, die dringender ist als die im Zuständigkeitsbereich des Zentralkommandos", sagte der Befehlshaber des US-Kommandos für die indopazifische Region, Admiral Sam Paparo, Anfang des Monats vor dem Streitkräfteausschuss des Senats. Zuvor war ein komplettes Patriot-Luftabwehrbataillon vom Pazifik zum US-Zentralkommando in den Nahen Osten verlegt worden.

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