"Krieg muss zuvor aufhören" Nato- und EU-Beitritt der Ukraine? Merz äußert sich
Friedrich Merz lehnt einen sofortigen Nato- und EU-Beitritt der Ukraine ab. Er warnt vor Russlands Durchhaltevermögen.
Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich gegen einen Nato- und EU-Beitritt der Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. Die Ukraine sei "ein sehr großes europäisches Land, aber es ist ein europäisches Land im Krieg", sagte Merz dem "Handelsblatt" laut Vorabmeldung vom Samstag. "Und ein Land im Krieg kann weder Mitglied der Nato noch Mitglied der Europäischen Union werden."
Das Versprechen zum EU-Beitritt gelte und die Beitrittsperspektive für die Nato auch, versicherte Merz. "Aber für beides muss zuvor der Krieg aufhören."
Der CDU-Chef warnte davor, Russlands Durchhaltevermögen zu unterschätzen. "Das russische Volk ist in seiner ganzen Geschichte unglaublich leidensfähig gewesen. Der rücksichtslose Verschleiß von Menschen ist immer auch Teil der russischen Politik gewesen", sagte er dem "Handelsblatt". Insofern sei die Hoffnung gering, "dass sich der Krieg irgendwann von allein löst, weil das Land ausgeblutet ist oder es zu politischen Reaktionen gegen das Regime kommt".
- Nachrichtenagentur AFP