Exklusive Umfrage Nach Festnahmen: Mehrheit hat Bedenken, in die USA zu reisen

In den USA sind mehrere Deutsche in Abschiebehaft gelandet. Das verunsichert offenbar viele bei ihren Reiseplänen.
Nach einzelnen Festnahmen deutscher Staatsbürger bei der Einreise in die USA hat das Auswärtige Amt reagiert. "Vorstrafen in den USA, falsche Angaben zum Aufenthaltszweck oder eine auch nur geringfügige Überschreitung der Aufenthaltsdauer bei Reisen können bei Ein- beziehungsweise Ausreise zu Festnahme, Abschiebehaft und Abschiebung führen", heißt es seit Dienstag auf der Webseite des Ministeriums.
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Zuletzt hatte es drei Fälle gegeben, bei denen deutsche Staatsbürger bei der Einreise in die USA in Abschiebehaft gekommen waren. Die Berichte scheinen viele Menschen zu verunsichern, wie eine exklusive Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von t-online zeigt. Demnach würde die Mehrheit der Befragten aufgrund der Festnahmen nicht an ihren Reiseplänen in die USA festhalten wollen. Fast 60 Prozent würden eine geplante Reise in die USA absagen. 33 Prozent würden dagegen an einer Reise festhalten, 8 Prozent sind unentschieden.
Die Skepsis ist dabei etwas größer unter den weiblichen Befragten als unter den Männern. Laut der Umfrage würden 62 Prozent der Frauen ihre Reisepläne ändern, während es bei den Männern 56 Prozent sind. Die Zahl der Unentschiedenen ist bei beiden Geschlechtern mit 8 Prozent gleich verteilt.
Die genaue Fragestellung der Umfrage lautete: "Würden Sie bei einer potenziellen USA-Reise trotz aktueller Berichte über die Festnahme deutscher Staatsbürger an Ihren Reiseplänen festhalten?" Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat dafür vom 19. bis 21. März 5.000 Menschen ab 18 Jahren befragt. Der statistische Fehler lag bei 2,5 Prozent. Für Teilgruppen kann er höher liegen.
- Exklusive Civey-Umfrage im Auftrag von t-online
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa