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Einbürgerungstest in den USA: Nächster Student trotz Greencard festgenommen


Drohende Abschiebung aus den USA
Student an Elite-Uni nach Einbürgerungstest festgenommen

Von dpa
Aktualisiert am 15.04.2025 - 09:28 UhrLesedauer: 2 Min.
Polizisten der US-Immigration and Customs Enforcement Zollbehörde führen bei einer früheren Aktion einen Festgenommenen ab.Vergrößern des Bildes
Polizisten der ICE führen einen Mann ab (Archivbild): Ein weiterer Student, der sich an den Protesten der Columbia Universität beteiligt hatte, wurde verhaftet. (Quelle: Charles Reed/US ICE/AP/Archiv./dpa)
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Die USA gehen weiter gegen Studenten vor, die sich an pro-palästinensischen Protesten beteiligt haben. In einem ersten Fall stützte ein Gericht die Argumentation der Regierung.

Ein weiterer Student der Columbia University in New York ist wegen pro-palästinensischer Proteste festgenommen worden – gerade als er vom Einbürgerungstest kam. Das berichten die Fernsehsender ABC und NBC unter Berufung auf Anwälte des Mannes. Er hatte demnach zusammen mit dem bereits vor Wochen verhafteten Aktivisten Machmud Chalil eine pro-palästinensische Gruppe gebildet.

Chalil war im März in seinem Wohnhaus in New York festgenommen und von dort aus in eine Haftanstalt nach Louisiana gebracht worden. Der Absolvent der New Yorker Columbia-Universität besitzt laut seinen Anwälten eine Greencard und damit eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA. Er ist mit einer US-Staatsbürgerin verheiratet und wird bald Vater.

Richter stimmt Argumentation der Trump-Regierung zu

Auch der im Westjordanland geborene Mohsen Mahdawi hatte nach Angaben der Sender eine Greencard und absolvierte den Einbürgerungstest im nördlichen Bundesstaat Vermont. Der linke US-Senator Bernie Sanders aus Vermont nannte die Aktion in einem Post auf X "unmoralisch, inhuman und illegal". Mohsen Mahdawi sei von in zivil gekleideten und teils maskierten Männern abgeführt worden. Wohin der junge Mann gebracht wurde, war zunächst unklar.

Chalil war aus New York in eine über 2.000 Kilometer entfernte Haftanstalt im Bundesstaat Louisiana gebracht worden. Eine Richterin hatte vergangene Woche die Begründung der US-Regierung für die umstrittenen Abschiebepläne für ausreichend erklärt, wie mehrere US-Medien übereinstimmend aus der Anhörung in der Stadt Jena berichteten. Die US-Regierung beruft sich in dem Fall auf eine selten genutzte Regelung, die es dem Außenminister erlaubt, Abschiebeverfahren gegen Personen einzuleiten, wenn ihre Anwesenheit als Bedrohung für die außenpolitischen Interessen der USA gewertet wird. Chalils Anwälte kündigten umgehend an, die Entscheidung der Richterin anzufechten.

Auch türkische Doktorandin festgenommen

Der Fall von Machmud Chalil erregt in den USA seit Wochen großes Aufsehen. Es war die erste öffentlich bekannte Festnahme eines pro-palästinensischen Aktivisten in der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Seitdem folgten weitere. An der Tufts Universität bei Boston im Bundesstaat Massachusetts wurde eine türkische Doktorandin auf offener Straße in der Nähe ihres Apartments von Beamten des Heimatschutzministeriums gestoppt und festgenommen. Auch sie soll nun in Louisiana sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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