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Harvard: Andere beugen sich – Universität widersetzt sich Donald Trump


US-Präsident reagiert sofort
Andere beugen sich – diese Universität widersetzt sich Trump

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 15.04.2025 - 07:57 UhrLesedauer: 2 Min.
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Harvard-Univerität in Cambridge, Massachusetts: Die Hochschule will dem Druck Trumps nicht nachgeben. (Quelle: Copyright: xlittlenyx via imago-)
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Schon seit Längerem setzt US-Präsident Donald Trump Amerikas Eliteuniversitäten unter Druck. Sie sind ihm zu liberal. Doch nun wehrt sich eine von ihnen.

Die US-Eliteuniversität Harvard weigert sich, den von Präsident Donald Trump geforderten Kurswechsel etwa bei der Zulassung von Studenten umzusetzen und riskiert damit Fördergelder in Milliardenhöhe. "Keine Regierung – unabhängig davon, welche Partei an der Macht ist – sollte vorschreiben, was private Universitäten lehren dürfen, wen sie zulassen und einstellen dürfen und welchen Studien- und Forschungsbereichen sie nachgehen dürfen", hieß es in einem Schreiben des Uni-Präsidenten Alan Garber. Die Universität werde ihre Unabhängigkeit und ihre verfassungsmäßigen Rechte nicht aufgeben.

Die Trump-Regierung reagierte sofort und strich der Elite-Universität Fördergeld in Milliardenhöhe. Begründet wurde der Schritt mit angeblicher Missachtung von Bürgerrechten und unzureichendem Einsatz gegen Antisemitismus an der renommierten Uni, die sich weigert, eine Reihe von Forderungen der Regierung von Donald Trump zu erfüllen. Insgesamt wurden 2,2 Milliarden US-Dollar (1,9 Mrd. Euro) an mehrjährigen Zuschüssen und 60 Millionen Dollar an mehrjährigen Verträgen der Regierung mit Harvard auf Eis gelegt.

Trumps Regierung hatte die Universität mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts am Freitag in einem Schreiben aufgefordert, mehrere Änderungen vorzunehmen und Verpflichtungen einzugehen. In dem Schreiben wurde von der Universität verlangt, ausländische Studenten bei Verstoß gegen Verhaltensregeln den Bundesbehörden zu melden, die Meinungsvielfalt unter Studenten und Uni-Personal überprüfen zu lassen sowie die Zulassung von Studenten und die Einstellung von Personal nach Diversitätskriterien zu beenden.

New Yorker Universität hat bereits Zugeständnisse gemacht

Auf dem Spiel stehen US-Medien insgesamt zufolge rund 9 Milliarden US-Dollar (7,9 Milliarden Euro) an Fördergeldern des Bundes für Harvard, etwa für Forschungsprogramme. Trumps Regierung hatte zuletzt gezielt Universitäten ins Visier genommen. Dabei störte sie sich zum einen an Diversitätsprogrammen. Sie waren eingeführt worden, um historisch bedingte Benachteiligungen etwa von Schwarzen oder Frauen entgegenzusteuern. Auch pro-palästinensische Proteste an verschiedenen Universitäten des Landes im vergangenen Jahr sind der Trump-Regierung ein Dorn im Auge.

Auch andere Elite-Unis sind im Visier der Regierung Trumps. Die New Yorker Hochschule Columbia hat nach Drohungen aus Washington der US-Regierung bereits Zugeständnisse gemacht. Der frühere US-Präsident Barack Obama forderte jüngst, Universitäten, denen die Regierung etwa wegen ihrer Diversitätsprogramme Mittel entzieht, sollten ihre Stiftungsgelder einsetzen oder Kosten einsparen, statt Trumps Forderungen zu erfüllen.

Harvard-Präsident Garber schrieb dazu, die Forderungen der Bundesregierung an die Universität, die Standpunkte ihrer Studenten, Dozenten und Mitarbeiter zu "überprüfen", um linke Denker ausfindig zu machen, die gegen die Trump-Regierung sind, verletzten eindeutig das in der Verfassung verankerte Recht der Meinungsfreiheit.

Mit Blick auf den von Trumps Regierung geforderten Einsatz gegen Antisemitismus erwiderte Garber, dass das Schreiben deutlich mache, dass nicht die Absicht besteht, mit der Universität zusammenzuarbeiten, um Antisemitismus "auf kooperative und konstruktive Weise" zu bekämpfen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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