Konflikt mit Iran Briten wollen sich US-Mission im Persischen Golf anschließen
Nadchdem der Iran zuletzt mehrere ausländische Schiffe festgesetzt hat, diskutieren Nato-Länder über eine Marine-Mission in der Region. Großbritannien will die Führung den USA überlassen.
Großbritannien wird an der US-Mission "Sentinel" (Wache) zum Schutz der internationalen Schifffahrt im Persischen Golf teilnehmen. Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag in London mit. Die Briten sind der Meinung, dass der Schutz der Schiffe im Persischen Golf ohne die USA nicht machbar ist.
Zunächst hatte Großbritannien eine europäische Mission vorgeschlagen – kurz vor dem Wechsel an der britischen Regierungsspitze. Der neue Premierminister Boris Johnson entschied sich dann aber für die US-Mission. Die Schifffahrt müsse vor ungesetzlichen Bedrohungen beschützt werden, teilte Verteidigungsminister Ben Wallace mit. Außenminister Dominic Raab sagte, man setze trotzdem auf Deeskalation mit dem Iran.
Streit um Öltanker
In den vergangenen Wochen waren in der Straße von Hormus Schiffe festgesetzt und angegriffen worden. Großbritannien hatte am 4. Juli in Gibraltar den mit iranischem Öl beladenen Tanker "Grace1" festgesetzt, weil er gegen EU-Sanktionen zum Syrien-Boykott verstoße. Am 19. Juli stoppten dann die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) in der Straße von Hormus den britischen Öltanker "Stena Impero".
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Woher ein weiterer vom Iran beschlagnahmter Öltanker stammt, blieb am Montag unklar. Iraks Ölministerium hat jegliche Verbindung zu dem Schiff abgestritten. Zuvor hatte die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA gemeldet, dass es sich bei dem gestoppten Schiff um den irakischen Tanker «Hita» handle, der demnach 700.000 Liter illegales Dieselöl an Bord gehabt haben soll.
- Nachrichtenagentur dpa