Krise im Persischen Golf Großbritannien verweigert Tankertausch mit dem Iran
Der Iran hat Großbritannien einen Öltankertausch vorgeschlagen – doch die britische Regierung lehnt ab. Derweil wird das Eingreifen der deutschen Bundeswehr im Persischen Golf gefordert.
In der Tankerkrise mit dem Iran wird es nach Angaben des britischen Außenministers Dominic Raab keinen Austausch geben. Dabei geht es um einen vom Iran festgesetzten britischen Öltanker und einen in Gibraltar festgehaltenen Supertanker mit iranischem Erdöl. "Es gibt keine Gegenleistung", sagte Raab am Montag dem Sender BBC. Irans Präsident Hassan Ruhani hatte zuvor den Austausch der beiden Schiffe vorgeschlagen.
Großbritannien hatte am 4. Juli in Gibraltar den Tanker "Grace1" mit der Begründung festgesetzt, er habe iranisches Erdöl für Syrien an Bord und damit gegen EU-Sanktionen verstoßen. Der Iran bestreitet das. Am 19. Juli stoppten die iranischen Revolutionsgarden dann in der Straße von Hormus den britischen Öltanker "Stena Impero". Zur Begründung hieß es, das Schiff habe internationale Regeln der Seefahrt nicht eingehalten, sein GPS-System ausgeschaltet und umweltschädigende Materialien an Bord. Beide Seiten sprachen von "Piraterie".
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Großbritannien hatte nach der Festsetzung des britischen Tankers die Idee einer europäischen Seeschutzmission in der Straße von Hormus aufgeworfen. Die deutsche Industrie sprach sich für einen Einsatz der Bundeswehr am Persischen Golf unter dem Dach einer europäischen Mission aus. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag: "Eine funktionierende Handelsschifffahrt ist für die Exportnation und das Industrieland Deutschland von herausragender Bedeutung."
- Nachrichtenagentur dpa