In mehreren Städten Wütende Proteste gegen Herrschaft der Hamas in Gaza

Im Gaza-Streifen ist die Wut auf die herrschende Hamas groß. Immer mehr Menschen gehen auf die Straßen und fordern die herrschende Terrorgruppe heraus.
Im Gazastreifen haben erneut hunderte Menschen Sprechchöre gegen die dort herrschende Terrorgruppe Hamas gerufen. "Raus, raus, raus, Hamas raus!", riefen Demonstranten am Mittwoch in der Stadt Gaza, die sich laut Augenzeugen um eine von einem Teilnehmer hochgehaltene palästinensische Flagge versammelten. In Gaza und in Beit Lahia im Norden des Gazastreifens hielten Teilnehmer zudem Schilder mit der Aufschrift "Die Hamas repräsentiert uns nicht" hoch.
"Wir wollen die Hamas nicht. Wir sind müde", sagte ein Teilnehmer in Gaza. Es gebe nach 17 Monaten Krieg im Gazastreifen "keine Bildung, kein Essen, keine Kleidung – und all das wegen der Hamas". Er rief Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zudem auf, nicht mehr mit "Raketen auf die traurigen, armen Menschen" zu schießen.
Am Vortag hatte es in Beit Lahia den größten Anti-Hamas-Protest seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Oktober 2023 gegeben. Die Teilnehmer skandierten dabei "Hamas raus" und "Hamas-Terroristen". Anschließend kursierten im Onlinedienst Telegram Aufrufe zu neuen Protesten. Diese auf X verbreiteten Bilder sollen die jüngsten Proteste zeigen:
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Proteste in Gaza – Netanjahu sieht sich bestätigt
Israels Regierungschef Netanjahu sagte am Mittwoch, immer mehr Menschen im Gazastreifen hätten verstanden, "dass die Hamas ihnen Zerstörung und Verderben bringt". Dies sei von entscheidender Bedeutung. "All das beweist, dass unsere Politik funktioniert", sagte Netanjahu vor Abgeordneten in Jerusalem.
Israel hatte in der vergangenen Woche seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen, wo seit dem 19. Januar eine zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe galt. Die israelische Armee startete zudem einen neuen Bodeneinsatz in dem Palästinensergebiet. Netanjahus Regierung will mit der Offensive nach eigenen Angaben den Druck auf die Hamas erhöhen, die 58 noch immer festgehaltenen israelischen Geiseln freizulassen. 34 von ihnen sind nach Armeeangaben bereits tot.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Überfall der Hamas und mit ihr verbündeter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem mehr als 1.210 Menschen getötet wurden. Israel startete daraufhin einen großangelegten Militäreinsatz im Gazastreifen, bei dem nach Hamas-Angaben bislang mehr als 50.100 Menschen getötet wurden. Diese Zahl ist allerdings nicht unabhängig bestätigt.
- Nachrichtenagentur AFP