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US-Abzug aus Syrien: Moskau und Ankara beschwören Anti-Terror-Kampf


Machtverschiebung in Syrien
Moskau und Ankara beschwören Anti-Terror-Kampf

Von dpa, dru

Aktualisiert am 29.12.2018Lesedauer: 2 Min.
August 2018: Sergej Lawrow und Mevlut Cavusoglu treffen sich in Moskau.Vergrößern des Bildes
August 2018: Sergej Lawrow und Mevlut Cavusoglu treffen sich in Moskau. (Quelle: Archivbild/Itar-Tass/imago-images-bilder)
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Russland und die Türkei stehen in Syrien eigentlich auf verschiedenen Seiten. Doch mit dem angekündigten US-Abzug verschiebt sich die Balance im Land. Nun wollen Moskau und Ankara enger zusammenrücken.

Angesichts des geplanten Abzugs von US-Truppen aus Syrien wollen Russland und die Türkei ein gemeinsames Vorgehen in dem Bürgerkriegsland besser koordinieren. "Unter diesen neuen Bedingungen wollen wir an Land verstärkt zusammenarbeiten und so endgültig die terroristische Bedrohung bekämpfen", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Samstag nach einem Treffen mit der türkischen Delegation in Moskau der Agentur Tass zufolge.

Man habe sich auf Schritte geeinigt, um alle Regionen Syriens von terroristischen Gruppen zu befreien, betonte der türkische Chefdiplomat Mevlut Cavusoglu. Details wurden nicht genannt.

Bei dem nach Angaben der Agentur Anadolu 90 Minuten dauernden russisch-türkischen Treffen waren auch der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar und dessen russischer Kollege Sergej Schoigu anwesend. Dabei soll auch ein mögliches Treffen des russischen Staatschefs Wladimir Putin mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im kommenden Jahr Thema gewesen sein.

Machtbalance in Syrien verschiebt sich

Die US-Regierung hatte vor etwas mehr als einer Woche überraschend den Abzug ihrer Bodentruppen aus Syrien verkündet, da die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien weitgehend besiegt sei. Das verschiebt die Machtbalance im Land erheblich.

Russland ist einer der wichtigsten Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Die Türkei, die eigentlich auf der Seite der Rebellen steht, will auch die Kurdenmiliz YPG bekämpfen, die Ankara als Terrororganisation einstuft. Die YPG, die im Norden und Osten Syriens große Gebite kontrolliert, hat in den vergangenen Jahren gemeinsam mit den USA erfolgreich den IS bekämpft. Durch den amerikanischen Abzug fühlen sich die Kurden im Stich gelassen. Sie fürchten, nun von der Türkei angegriffen zu werden.


Auf der Suche nach neuen Verbündeten baten die Kurden jüngst die syrische Armee um Hilfe. Damaskus verlegte daraufhin Truppen in die Stadt Manbidsch an der Grenze zur Türkei. Angesichts eines drohenden Einmarsches der Türkei in Nordsyrien habe man die syrischen Regierungseinheiten eingeladen, die Kontrolle über Gebiete um Manbidsch zu übernehmen, teilte das Generalkommando der Kurdenmiliz YPG am Freitag mit. Die syrische Armee erklärte daraufhin, Regierungstruppen seien in das Gebiet verlegt worden und hätten ihre Fahne in Manbidsch gehisst.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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