Syrien und Irak Fast hundert deutsche IS-Anhänger in Gefangenschaft
Im Irak und in Syrien sollen sich fast hundert Deutsche und ihre Angehörigen in Gefangenschaft befinden, die für den Islamischen Staat ausgereist waren. Die meisten sind Frauen und Kinder.
Anfang März habe das Auswärtige Amt eine entsprechende Liste mit 96 Namen erstellt, berichtet die "Welt". Die Gefangenen würden vom irakischen Militär und kurdischen Milizen in Nordsyrien, im nordirakischen Erbil und in der irakischen Hauptstadt Bagdad festgehalten.
Kinder bereits im Terrorstaat geboren
Dem Bericht zufolge bemüht sich das Auswärtige Amt derzeit um eine konsularische Betreuung. Die Liste liege inzwischen auch dem Bundeskriminalamt (BKA), dem Verfassungsschutz und dem Bundesnachrichtendienst (BND) vor. Bei den meisten soll es sich demnach um Frauen und Kinder handeln, die teilweise im ehemaligen Herrschaftsgebiet der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) geboren wurden.
Etwa zehn Kinder von IS-Anhängern wurden dem Bericht zufolge mittlerweile nach Deutschland gebracht. Zuvor seien DNA-Tests vorgenommen worden, um die Verwandtschaft und damit auch die mögliche deutsche Staatsbürgerschaft eindeutig zu klären.
Dschihadisten hatten sich dem IS angeschlossen
Die IS-Miliz hatte im Sommer 2014 weite Regionen in Syrien und im Irak unter ihre Kontrolle gebracht und dort der Bevölkerung gewaltsam das islamische Recht der Scharia aufgezwungen.
Zahlreiche Dschihadisten aus Europa hatten sich dem IS angeschlossen, und viele Frauen waren ihren Männern gefolgt. Inzwischen ist die Extremistenorganisation militärisch im Irak und auch in Syrien nach Angaben der westlichen Regierungen weitgehend besiegt.
- AFP