Sogar auf dem Damen-WC CIA soll Assange im Exil ausspioniert haben
Wikileaks-Gründer Assange ist in seinem Botschafts-Exil in London offenbar ausspioniert worden. Die CIA soll über eine spanische Sicherheitsfirma Gespräche abgehört haben – auch auf der Damentoilette.
Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hat Wikileaks-Gründer Julian Assange einem Bericht zufolge über eine spanische Sicherheitsfirma in seinem Londoner Botschaftsexil ausspionieren lassen. Das Unternehmen Undercover Global habe die Treffen zwischen Assange und seinen Anwälten überwacht und der CIA Audio- und Videoaufnahmen übermittelt, berichtete die spanische Zeitung "El País" am Freitag.
Demnach installierte die Firma, die damals für die Sicherheit der ecuadorianischen Botschaft verantwortlich war, unter anderem Mikrofone in Feuerlöschern und auf der Damentoilette, wo sich Assanges Anwälte aus Angst vor Abhörmaßnahmen trafen. Die CIA habe die Aufnahmen per Livestream mitverfolgen können.
Botschaftsgebäude und Diplomaten stehen eigentlich unter besonderem völkerrechtlichen Schutz. Für ihre Unversehrtheit sorgt der Gastgeberstaat – in diesem Fall Großbritannien. Einer von Assanges Anwälten sagte AFP, der Nationale Gerichtshof in Madrid habe Ermittlungen aufgenommen. Ein Gerichtssprecher lehnte eine Stellungnahme ab.
Mögliche Auslieferung an die USA
Assange war im April in London verhaftet worden und sitzt in Großbritannien nun eine fast einjährige Gefängnisstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt, um einer Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus dem Jahr 2010 zu entgehen.
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Ab Ende Februar wird ein britisches Gericht über Assanges mögliche Auslieferung an die USA verhandeln. Der Australier ist in den USA wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Sollte er in allen 18 Anklagepunkten für schuldig befunden werden, so müsste er mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe rechnen.
- Nachrichtenagentur AFP